Fehlerfreie Generalprobe des Kamerasystems
Redaktion
/ Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung astronews.com
22. März 2011
Die Vorbereitungen für die Ankunft der Sonde Dawn beim
Asteroiden Vesta laufen weiter: Vier Monate vor dem Einschwenken in eine
Umlaufbahn absolvierte das Kamerasystem an Bord der Raumsonde jetzt eine
fehlerfreie Generalprobe. Dabei wurde auch eine neue Software zum
Instrument übertragen, mit der die Abläufe bei der Bilderfassung
optimiert werden sollen.
Dieses Sternfeldbild, das mit der Framing Camera
2 aufgenommen wurde, demonstriert, dass das
Kamerasystem an Bord der NASA-Sonde Dawn voll
funktionstüchtig ist.
Bild: NASA / JPL-Caltech / UCLA / MPS /
DLR / IDA |
Nach einer etwa halbjährigen Ruhephase hat das Kamerasystem an Bord der
NASA-Raumsonde Dawn in den vergangenen Tagen wieder einen Blick
ins All gewagt. Die Tests, welche Wissenschaftler des
Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) im
niedersächsischen Katlenburg-Lindau durchführten, sind Teil der
Vorbereitungen auf die Ankunft der Raumsonde am Asteroiden Vesta Ende
Juli dieses Jahres. "Das Kamerasystem funktioniert einwandfrei; die
Generalprobe war ein voller Erfolg", urteilt Dr. Andreas Nathues, Leiter
des Kamerateams.
Etwa drei Tage dauerten die Tests, bei denen die Wissenschaftler sowohl
die mechanischen, als auch die elektrischen Komponenten des Systems
gründlich überprüften. "Solche Untersuchungen führen wir seit dem Start
der Raumsonde im September 2007 routinemäßig zweimal im Jahr durch",
erklärt Pablo Gutierrez-Marques vom MPS, der den Betrieb der Kamera
leitet. Zudem boten die Tests die Gelegenheit, das Instrument mit neuer
Software zu versorgen. "Im Laufe der vergangenen vier Jahre konnten wir
einige Abläufe beim Gewinnen und Verarbeiten der Bilddaten optimieren.
Mit der neuen Software reagieren wir auf diese veränderten
Anforderungen", so Gutierrez-Marques.
In den kommenden Monaten wird das System, das aus zwei identischen
Kameras besteht, entscheidend zum Erfolg der Mission beitragen. Bereits
beim Anflug auf den Asteroiden Vesta unterstützen die Kameras die
Raumsonde bei der Navigation. Am Ziel angekommen werden die "Augen von
Dawn" detaillierte Aufnahmen der Asteroidenoberfläche
ermöglichen. Diese Bilder sind die Grundlage für Geländemodelle des
Asteroiden und erlauben erste Rückschlüsse auf seine mineralogische
Zusammensetzung. Zudem werden die Kameras nach Monden in der Umgebung
von Vesta sowie nach Anzeichen vulkanischer Aktivität auf der Oberfläche
suchen.
Die Raumsonde Dawn ist seit 2007 unterwegs zum Asteroiden
Vesta, der zwischen den Umlaufbahnen von Mars und Jupiter um die Sonne
kreist. Vesta ist der zweitschwerste Asteroid in unserem Sonnensystem
und gilt als Überbleibsel aus einer frühen Phase des Sonnensystems vor
etwa 4,5 Milliarden Jahren. Fast alle anderen Asteroiden vergleichbarer
Größe ballten sich entweder zu Planeten zusammen oder zerbrachen als
Folge heftiger Zusammenstöße. Wissenschaftlern bietet Vesta deshalb eine
Möglichkeit, eine Art Zeitreise zu den Anfängen unseres Sonnensystems zu
unternehmen. 2015 erreicht die Mission Dawn ihr zweites Ziel,
den Asteroiden Ceres.
Die Mission Dawn wird vom Jet Propulsion Laboratory
(JPL) der amerikanischen Weltraumbehörde NASA geleitet. Die University
of California in Los Angeles ist für den wissenschaftlichen Teil der
Mission verantwortlich. Das Kamerasystem an Bord der Raumsonde wurde
unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in
Katlenburg-Lindau in Zusammenarbeit mit dem Institut für
Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR)
in Berlin und dem Institut für Datentechnik und Kommunikationsnetze in
Braunschweig entwickelt und gebaut. Das Kamera-Projekt wird finanziell
von der Max-Planck-Gesellschaft, dem DLR und NASA/JPL unterstützt.
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