Thomas Reiter wird neuer ESA-Direktor
Redaktion
/ Pressemitteilung des DLR astronews.com
21. März 2011
Thomas Reiter, erfahrener ESA-Astronaut und derzeit Vorstand für
Raumfahrtforschung und Technologie des Deutschen Zentrums für Luft- und
Raumfahrt wird neuer Direktor für bemannte Raumfahrt der Europäischen
Weltraumagentur ESA. Reiter verfügt sowohl über Erfahrungen auf der
russischen Raumstation Mir als auch auf der Internationalen
Raumstation ISS.
Thomas Reiter als Flugingenieur der
ISS-Expedition 14 bei einem Experiment im Modul
Swesda.
Foto: NASA |
Am 17. März 2011 wurde Thomas Reiter, Vorstand für Raumfahrtforschung und Technologie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), zum neuen Direktor für bemannte Raumfahrt der Europäischen Weltraumagentur ESA berufen. Reiter wurde für vier Jahre gewählt. Zudem bleibt der Deutsche Prof. Dr. Volker Liebig für vier weitere Jahre ESA-Direktor für die Erdbeobachtungsprogramme (Earth Obervation Programmes, EOP). Zum Direktor des neuen ESA-Direktorats für
"Human Resources, Facility Management and Informatics" wurde der Kanzler der Universität Frankfurt, Hans-Georg Mockel, berufen. Der Jurist war zuvor über zwölf Jahre bei der Fraport AG Bereichsleiter Unternehmensentwicklung.
"In seiner Tätigkeit als Astronaut und als Vorstandsmitglied des DLR hat Thomas Reiter sehr gute Arbeit geleistet und zugleich umfangreiche Erfahrungen für seine neue Tätigkeit gesammelt",
urteilte Prof. Jan Wörner, Vorstandsvorsitzender des DLR. "Als deutscher ESA-Direktor führt er mit der bemannten Raumfahrt ein Direktorat für einen Themenkomplex, in dem Deutschland führend in Europa ist. Die Positionierung deutscher Kompetenz in der ESA ist wichtig. Zugleich verliere ich einen wichtigen Kollegen und Freund im Vorstand des DLR".
Im Rahmen seiner neuen Aufgabe als ESA-Direktor für bemannte Raumfahrt ist Reiter verantwortlich für die Astronautenausbildung und die Forschung in der Schwerelosigkeit sowie für den operationellen Betrieb von Raumfahrtinfrastruktur und europäischen Satellitenmissionen.
Thomas Reiter war seit dem 1. Oktober 2007 Mitglied des DLR-Vorstandes. Am 23. Mai 1958 in Frankfurt am Main geboren, absolvierte er ein Studium der Luft- und Raumfahrttechnik zum Diplom-Ingenieur an der Universität der Bundeswehr in Neubiberg. Neben verschiedenen Funktionen in der Luftwaffe als Pilot und Kommandeur arbeitete er bei der ESA im Entwicklungsteam für ein bemanntes Raumfahrzeug (Hermes) mit. 1992 wurde er in das europäische Astronautenteam der ESA berufen. Im März 1995 flog Thomas Reiter als Bordingenieur im Rahmen der
Euromir 95-Mission für 179 Tage zur russischen Raumstation MIR.
Von Juni 1999 bis März 2000 setzte er im russischen Kosmonautenausbildungszentrum im
"Sternenstädtchen" sein Training für die russischen Segmente der Internationalen Raumstation ISS fort. Von September 2001 bis September 2004 arbeitete Thomas Reiter im
Columbus-Projektteam an der Vorbereitung des europäischen Forschungsmoduls.
Vom 4. Juli bis 22. Dezember 2006 war Thomas Reiter Mitglied der Mission Astrolab, der ersten europäischen Langzeitmission an Bord der Internationalen Raumstation ISS. Im Rahmen seiner Missionen führte er drei Außenbordeinsätze durch.
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