Start des NASA-Umweltsatelliten gescheitert
von Stefan Deiters astronews.com
7. März 2011
Zum zweiten Mal hat ein Umweltsatellit der NASA nicht den
geplanten Orbit erreicht und ist ins Meer gestürzt. Und wieder war für das
Scheitern der Mission eine Verkleidung verantwortlich, die sich nicht wie
vorgesehen von der Taurus-Rakete gelöst hatte. Diesmal traf es den
Satelliten Glory, der wichtige Daten für Klimamodelle und zur Erfassung
des Klimawandels liefern sollte.
So war es geplant: der Satellit Glory im All.
Bild: NASA |
Wie sich die Bilder ähnelten: Am Freitag sah es zunächst nach
einem Bilderbuchstart aus, als die Taurus XL-Rakete von der
Vandenberg Air Force Base in Kalifornien abhob. Doch drei Minuten später
dann die Ernüchterung. Offenbar hatte sich eine Schutzverkleidung der Rakete
nicht wie vorgesehen gelöst, und das zusätzliche Gewicht verhinderte nun, dass
der Satellit seine geplante Umlaufbahn erreichte. Er stürzte zurück auf die
Erde. Ein identisches Problem hatte es im Februar 2009 gegeben - damals
missglückte der Start des NASA-Umweltsatelliten OCO (astronews.com berichtete).
Die Verkleidung soll den Satelliten während des Starts und des Flugs durch
die dichtere Erdatmosphäre schützen und eigentlich dann abgesprengt werden, wenn
sich die Rakete in dünneren Luftschichten befindet. Die Verkleidung, die auch
beim Start von OXO für den Verlust der Mission gesorgt hatte, war in den letzten
zwei Jahren überarbeitet und mit einer anderen Trägerrakete schon erfolgreich
eingesetzt worden. Für die Firma Orbital Science, die für die
verwendete Taurus XL-Rakete verantwortlich ist und auch den Satelliten
Glory gebaut hat, ist diese erneute Panne ein schwerer Schlag.
"Wir waren zuversichtlich, dass wir das Problem mit der Verkleidung gelöst
hatten", sagte Ron Grabe von Orbital Science auf einer Pressekonferenz
am Freitag. Doch mit dieser Einschätzung lagen die Techniker offenbar falsch.
Beim ersten Start einer Taurus-Rakete nach dem missglückten OCO-Start
kam es wieder zum gleichen Problem. Der 424 Millionen US-Dollar teure Glory-Satellit
erreichte die Umlaufbahn nicht. Er sollte die Erde in einer Höhe von rund 700
Kilometern umrunden und sich in eine als "A-Train" bezeichnete Formation
mehrerer NASA-Umweltsatelliten einreihen.
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