Kooperation in der Luft- und Raumfahrt
Redaktion
/ Pressemitteilung des DLR astronews.com
12. Juli 2010
In München wurde am Freitag die gemeinsam von TU München, der Universität der
Bundeswehr, dem DLR und dem Bauhaus Luftfahrt getragene Fakultät Munich
Aerospace gegründet. Durch die neue Organisation sollen die Kräfte in der Luft-
und Raumfahrtforschung in der bayerischen Hauptstadt gebündelt und so bessere
Ausbildungsmöglichkeiten für den Nachwuchs geschaffen werden.
Der deutsche Radarsatellit zur TerraSAR-X ist
ein Beispiel für die Kooperation von öffentlichen
Einrichtungen und der Industrie.
Bild: EADS Astrium |
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), die TU München
(TUM), die Universität der Bundeswehr München (UniBWM) und Bauhaus
Luftfahrt (BHL, eine Initiative von Unternehmen der Luft- und
Raumfahrtindustrie) bündeln ihre Kräfte in der Luft- und
Raumfahrtforschung und wollen damit dem großen Bedarf an Luft- und
Raumfahrtingenieure nachkommen: Am vergangenen Freitag wurde in München
"Munich Aerospace", die gemeinsame Fakultät als Forschungs-,
Entwicklungs- und Ausbildungsplattform der Münchener Luft- und Raumfahrt
gegründet. Dazu trafen sich am Nachmittag die Spitzen von TUM, UniBwM,
DLR und BHL im Deutschen Museum München zur Vertragsunterzeichnung.
In der gemeinsamen Fakultät Munich Aerospace werden die Stärken des
Forschungs- und Technologiestandorts München mit seiner international
profilierten Ausprägung in der Luft- und Raumfahrt in gemeinsamen
Forschungsprojekten für die Luft- und Raumfahrt gebündelt. Angestrebt
wird die Integration der industriellen Forschungs- und
Fertigungskompetenzen unter Nutzung der einander ergänzenden Expertisen
von rund 55 Professuren. Das Bayerische Wissenschaftsministerium fördert
die Fakultät Munich Aerospace im Rahmen einer mit der TUM geschlossenen
Zielvereinbarung bis zu fünf Jahre mit jährlich 150.000 Euro, das
Bayerische Wirtschaftsministerium wird Munich Aerospace ebenfalls
finanziell unterstützen.
"Die Konzeption von Munich Aerospace ist ein gelungenes Beispiel dafür,
wie die Potenziale von universitären und außeruniversitären Partnern
sowie Partnern aus der Wirtschaft konstruktiv und zielorientiert
zusammengeführt werden können. Ich halte diese Initiative, die mühelos
Universitäts- und Institutionengrenzen überschreitet, für ein Modell der
Zukunft," so der bayerische Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch
zur Gründung der Fakultät Munich Aerospace.
Inhaltlich startet die Fakultät Munich Aerospace mit den
Forschungsnetzwerken "Autonome Flugsysteme" (Koordination TUM),
"Sicherheit im Orbit" (Koordination UniBwM) und "Geodätische
Erdbeobachtung" (Koordination DLR). Zudem wird die "International
Graduate School of Aerospace Sciences and Technology” mit einem
anspruchsvollen Ausbildungsprogramm internationaler Prägung auf den Weg
gebracht. Unter anderem werden dafür die Professuren für "Autonome
Flugsysteme" (TUM - DLR), "Satelliten- und Sondenantriebe" (TUM) sowie
"Adaptive Systeme in der Luft- und Raumfahrt" (TUM) neu eingerichtet.
Nach Angaben der beteiligten Organisationen stellt die neue Allianz die
umfangreichste und fachlich differenzierteste Forschungsdichte der Luft-
und Raumfahrt in Deutschland dar.
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