Beobachtung des Meeresspiegels gesichert
Redaktion
/ Pressemitteilungen von Eumetsat astronews.com
3. Februar 2010
Die Höhe des Meeresspiegels gilt als einer der Hauptindikatoren des
Klimawandels. Für entsprechende Daten sorgt derzeit der im Sommer 2008
gestartete Satellit Jason-2. Nun ist man auch der kontinuierlichen
Fortsetzung der Messreihen ein gutes Stück näher gekommen. Ein großer Teil
der Mitgliedsstaaten von EUMETSAT sagten dem Nachfolgeprojekt ihre
Unterstützung zu.
Jason-2 ist seit Sommer 2008 im Orbit und
überwacht von dort den Meeresspiegel.
Bild: NASA / JPL-Caltect |
Das transatlantische Jason-3-Programm ist jetzt von den
EUMETSAT-Mitgliedsstaaten abgezeichnet worden. Somit ist die Fortführung
der Messreihen gewährleistet, die mit Jason-2 und seinen
Vorgängern begonnen wurden (astronews.com berichtete) – für
meteorologische Zwecke und zur Unterstützung der operationellen
Ozeanographie, insbesondere aber zur Beobachtung des Meeresspiegels,
einem der Hauptindikatoren für den Klimawandel.
Neunzehn der EUMETSAT-Mitgliedsstaaten (Belgien, Dänemark, Deutschland,
Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Kroatien
Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Portugal, Slowenien, Spanien, Schweden,
die Schweiz und die Türkei) haben ihre Unterschrift für das Jason-3-Altimetrieprogramm
zugesagt. Zusammen wollen diese Staaten sich mit 63,6 Millionen Euro an den auf
252 Millionen Euro veranschlagten Kosten des Programms beteiligen.
Schon heute trägt das Jason-2-Programm zur topographischen
Beobachtung der Meeresoberflächen maßgeblich zur Überwachung des Klimawandels
und zur Beobachtung von Meereszirkulation und Wetter bei. Zurzeit gewährleistet
Jason-2 die für die Beobachtung des Meeresspiegels so wichtige
Datenkontinuität. Jason-3 wird die Mission fortsetzen und damit auch
die Meeresspiegelmessungen, die seit nunmehr 18 Jahren mit den Satelliten
Jason-1 und -2 sowie mit TOPEX/Poseidon durchgeführt
werden. Die hochgenauen Messungen bisher zeigen im Durchschnitt für die letzten
15 Jahre einen globalen Anstieg des Meeresspiegels um 3,3 Millimeter pro Jahr.
"Die Tatsache, dass fast 80 Prozent der Mitgliedsstaaten von EUMETSAT,
darunter alle großen Mitgliedsstaaten, sich beteiligen wollen, unterstreicht
deutlich, welche Bedeutung sie der Fortführung dieser Mission beimessen, die mit
Jason-2 so erfolgreich begonnen wurde", kommentiert Dr. Lars Prahm,
Generaldirektor von EUMETSAT, die Zusagen für Jason-3. "Es
unterstreicht auch, wie sehr die Solidarität der Mitgliedsstaaten untereinander
weiterhin über allem anderen steht."
Die Leitung des Jason-3-Programms liegt in den Händen von EUMETSAT
und der US-amerikanischen Wetterbehörde National Oceanic and Atmospheric
Administration (NOAA). Die NOAA hatte bereits 2009 für das Programm
Finanzmittel in Höhe von 100 Millionen Euro gesichert und misst ihm vor dem
Hintergrund der kontinuierlichen Gewinnung klimarelevanter Messungen höchste
Priorität bei. Zudem beteiligt sich auch das französische
Raumfahrtforschungszentrum Centre National d'Etudes Spatiales (CNES) in
erheblichem Umfang an dem Programm und wird auf technischer Ebene die
Systemkoordination übernehmen.
Der Beitrag des CNES beinhaltet u. a. die Bereitstellung der Jason-3-Proteus-Plattform
sowie der dazugehörigen Einrichtungen mit dem entsprechenden Personal. Die
US-amerikanische Weltraumbehörde National Aeronautics and Space
Administration (NASA) wird zusammen mit drei weiteren Partnern die Arbeiten
der wissenschaftlichen Teams unterstützen. Der amerikanische Beitrag zu
Jason-3 umfasst zudem den Start des Satelliten und die Bereitstellung von
Instrumenten und Unterstützung des Betriebs.
EUMETSAT, die europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer
Satelliten ist eine zwischenstaatliche Organisation mit Sitz in Darmstadt mit
derzeit 24 europäischen Mitgliedsstaaten (Belgien, Dänemark, Deutschland,
Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland,
Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden,
Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Türkei, Ungarn und das Vereinigte
Königreich) und sieben Kooperationsstaaten (Bulgarien, Estland, Island, Litauen,
Rumänien, Serbien und die Tschechische Republik).
EUMETSAT betreibt gegenwärtig die geostationären Satelliten Meteosat-8
und –9 über Europa und Afrika sowie Meteosat-6 und -7
über dem Indischen Ozean. Metop-A, Europas erster polarumlaufender
Wettersatellit, wurde im Oktober 2006 gestartet und liefert seit dem 15. Mai
2007 operationelle Daten. Der Meeresbeobachtungssatellit Jason-2, der
am 20. Juni 2008 an den Start ging, erweitert die bisherige Palette von EUMETSAT
um Daten zur Topographie der Meeresoberflächen.
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