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ALMA
Vorstoß in neue Höhen
von Stefan Deiters
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29. September 2009

Beim Bau des Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) wurde im September ein weiterer wichtiger Meilenstein erreicht: Erstmals wurde eine der zwölf Meter durchmessenden und 100 Tonnen schweren Radioantennen zum vorgesehenen Standort des Observatoriums in 5.000 Metern Höhe gebracht. Der Transport auf dem Spezialfahrzeug verlief ohne Probleme.

ALMA

Die erste ALMA-Antenne auf dem Weg zum Standort des Teleskops in 5.000 Metern Höhe. Foto: ALMA (ESO/NAOJ/NRAO)  [Großansicht]

Das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) soll, wie berichtet, auf der 5.000 Meter hohen Chajnantor-Ebene in der chilenischen Atacama-Wüste entstehen. Die Bedingungen sind in dieser Höhe für die vorgesehenen Radiobeobachtungen optimal, für Menschen allerdings nicht: Der Sauerstoffgehalt der Luft ist etwa nur halb so groß wie auf Meereshöhe. Aus diesem Grund werden die Antennen in der niedriger gelegenen ALMA Operations Support Facility in 2.900 Metern Höhe zusammengebaut und getestet und dann mit Hilfe eines Spezialtransporters an ihren späteren Standort gebracht.

Diese Reise trat nun erstmals eine ALMA-Antenne an. "Das ist ein wichtiger Moment für ALMA und wir sind sehr froh darüber, dass der erste Transport einer Antenne zum höher gelegenen Standort ohne Probleme verlaufen ist", meinte Wolfgang Wild, der europäischen ALMA-Projektmanager. Die zwölf Meter durchmessende und 100 Tonnen schwere Antenne wurde für den Transport auf einen der beiden ALMA-Spezialtransporter geladen. Dieser Transporter, getauft auf den Namen Otto, machte sich dann auf den 28 Kilometer langen Weg zum ALMA-Standort.

Der Transporter kann eine maximale Geschwindigkeit von 12 Kilometern pro Stunde erreichen, beim ersten Transport ist man aber extra langsam gefahren, um sicherzustellen, dass auch alles wie vorgesehen funktioniert. Die Reise dauerte daher rund sieben Stunden.

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Die ALMA-Antennen sind extra für die sehr ungemütlichen Bedingungen auf der Chajnantor-Ebene entwickelt worden, sollen also starke Winde und Temperaturen zwischen -20 Grad und +20 Grad Celsius ohne Probleme überstehen. Auch ihrer extrem glatten Oberfläche soll das Wetter nichts anhaben können. Gleichzeitig werden sie aber so genau eingestellt werden können, dass man einen Golfball noch aus einer Entfernung von 15 Kilometern anvisieren könnte.

Am Standort angekommen, wurde die Antenne auf eine Betonplatte abgestellt, die auch Anschlüsse für Elektrizität sowie Datenleitungen bereitstellt. Dabei ist der Transporter in der Lage die Antenne mit Hilfe eines Lasers auf einige Millimeter genau zu platzieren. Wenn ALMA fertig ist, soll die Anlage aus mindestens 66 Antennen bestehen, die auf rund 200 Betonplatten abgestellt und so zu verschiedenen Konfigurationen kombiniert werden können. Die Transporter werden also auch dann noch benötigt werden, wenn alle Antennen in 5.000 Metern Höhe angekommen sind.

Die erste Antenne soll nicht lange allein bleiben: Es ist geplant, schon bald weitere Antennen auf die Chajnantor-Ebene zu transportieren und im Frühjahr des nächsten Jahres erstmals drei Antennen zu verbinden. Erste wissenschaftliche Beobachtungen mit ALMA sind in der zweiten Hälfte von 2011 vorgesehen. ALMA soll das Universum im Bereich der Millimeter/Submillimeter-Wellenlängen untersuchen. Die Astronomen erhoffen sich aus diesen Beobachtungen neue Erkenntnisse über die kältesten und entferntesten Objekte im Universum. Dazu gehören Regionen, in denen Sterne entstehen oder auch Galaxien am Rande des beobachtbaren Universums. 

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siehe auch
ALMA: Erste 12-Meter-Antenne übergeben - 5. Januar 2009
APEX: Blick in stellare Kinderstuben - 12. November 2008
ALMA: Riesentransporter für Mega-Teleskop - 1. August 2008
APEX: Erfolgreiches Jahr in der Atacama-Wüste - 14. Juli 2006
APEX: Pfadfinder in der Wüste - 25. September 2005
APEX: First Light in der Atacama-Wüste - 15. Juli 2005
ALMA: Start frei für weltgrößtes Radioteleskop - 4. März 2003
ALMA: Schritt nach vorn für Riesen-Radioteleskop - 10. April 2001
ALMA: Riesenteleskop in der Wüste - 16. Juni 1999
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