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Neuer Blick auf Stephans Quintett
von Stefan Deiters
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17. Juli 2009

Eine jetzt von der NASA veröffentlichte Aufnahme ermöglicht einen neuen Blick auf eine gerade ablaufende Galaxienkollision: Die beteiligten Systeme bilden Stephans Quintett in rund 280 Millionen Lichtjahren Entfernung. Das Bild basiert auf Daten des Canada-France-Hawaii-Teleskops und des Röntgenteleskops Chandra.

Stephans Quintett

Das neue, jetzt veröffentlichte Bild von Stephans Quintett. Bild: NASA / CXC / CfA / E. O'Sullivan (Röntgen) / Canada-France-Hawaii-Telescope / Coelum (optisch) [Großansicht]

Das jetzt von der NASA veröffentlichte Bild liefert einen neuen Blick auf Stephans Quintett, eine kompakte Gruppe von Galaxien, die vor rund 130 Jahren entdeckt wurde und in etwa 280 Millionen Lichtjahren Entfernung von der Erde liegt. Es handelt sich um eine Aufnahme, die aus Daten von zwei verschiedenen Teleskopen zusammengesetzt wurde: Der bläuliche, gebogene Bereich, der durch die Bildmitte verläuft, repräsentiert Röntgenstrahlung, die mit dem Weltraumteleskop Chandra registriert wurde.

Auf der optischen Aufnahme des Canada-France-Hawaii-Teleskops sind vier der fünf Galaxien des Quintetts auszumachen: NGC 7318b und 7318a dicht beieinander in der Mitte, NGC 7319 oben links davon sowie NGC 7317 unten rechts. Die eindrucksvolle Spiralgalaxie NGC 7320 links unterhalb des Zentrums gehört nicht zum Quintett. Es ist eine Vordergrundgalaxie, die allerdings früher zu Stephans Quintett gezählt wurde.

Die Galaxie NHC 7318b, also die linke der beiden zentralen Galaxien, bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von rund drei Millionen Kilometern pro Stunde durch das Zentrum der Galaxiengruppe und ist nach Ansicht der Astronomen für die dort registrierte Röntgenemission verantwortlich. Sie entsteht durch Stoßwellen, die das Gas so aufheizen, dass es im Röntgenlicht leuchtet.

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Zusätzlich dürfte das Gas auch noch durch Supernova-Explosionen und stellare Winde aufgeheizt werden. Zudem wurde mit dem europäischen Röntgenteleskop XMM-Newton ein größerer Röntgenhalo, in dem Bild nicht zu sehen, entdeckt, der darauf hindeuten könnte, dass es schon bei früheren Kollisionen der Galaxien der Gruppe Stoßwellen entstanden sind und das Gas aufgeheizt wurde. Ein gewisser Anteil der Röntgenstrahlung könnte zudem von Doppelsternsystemen stammen, bei denen ein Partner Material an ein Schwarzes Loch oder einen Neutronenstern verliert.

Stephans Quintett ist für die Astronomen einen seltene Gelegenheit, zu beobachten, wie sich einen Galaxiengruppe von einem nur schwach im Röntgenbereich leuchtenden System zu einem sehr hellen System wandelt. Die Analyse der Abläufe und Kollisionen in der Gruppe, die dabei beteiligt sind, liefern wichtige Hinweise auf die Herkunft des heißen, Röntgenstrahlen aussendenden Gases in Galaxiengruppen.

In Stephans Quintett findet man noch weitere Indizien dafür, dass es bereits früher Kollisionen zwischen den Galaxien des Quintetts gab. Am auffälligsten sind die langen, im Optischen sichtbaren Gezeitenarme der Galaxien. Sie entstanden eventuell durch eine oder mehrere enge Begegnungen mit NGC 7317, der Galaxie rechts unten im Bild.

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siehe auch
Bild des Tages - 25. November 2008: Stephans Quintett
Chandra: Aufruhr in Stephans Quintett - 9. Mai 2003
Hubble: Ein detaillierter Blick auf Stephans Quintett - 20. Juli 2001
Links im WWW
Chandra
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