Marslandung verlief ohne Probleme
von Stefan Deiters astronews.com
26. Mai 2008
Erfolg: Die NASA-Sonde Phoenix ist in der Nacht
ohne Probleme in der Nordpolarregion des Roten Planeten Mars gelandet. Das
Manöver war mit Spannung erwartet worden, weil in der Vergangenheit viele Sonden
bei einer versuchten Landung auf dem Mars zerschellt sind. Auch erste Bilder
sandte Phoenix schon zur Erde. Eis ist darauf allerdings nicht zu
sehen.
Sicher gelandet:
Die Marssonde Phoenix steht in der
Nordpolarregion des Mars.
Foto: NASA/JPL-Caltech / University of
Arizona |
Die ersten Bilder, die die NASA-Marssonde Phoenix zur
Erde übermittelte, zeigen ein flaches Tal und in etwa eine Gegend, wie sie von
den Planern der Mission erwartet worden war (siehe
auch unser heutiges Bild des Tages). Nur Eis ist auf den Aufnahmen nicht
zu sehen, doch das vermuten die Wissenschaftler direkt unter der Oberfläche, wo
es der Greifarm von Phoenix in den nächsten Wochen aufspüren kann.
"Alles sieht großartig aus", freute sich auch Peter Smith von der University
of Arizona in Tucson, der verantwortliche Wissenschaftler für die
Phoenix-Mission.
Die ersten Radiosignale, die Phoenix in der Nacht zur Erde schickte,
sorgten sicherlich für Erleichterung bei den NASA-Verantwortlichen: Phoenix
hatte die gefährliche Landung auf dem Mars überstanden. 15 Minuten nachdem das
erlösende Signal aus der Nordpolarregion des Mars abgesandt wurde, erreichte es
das Jet Propulsion Laboratory der NASA, wo es für Jubel sorgte.
Danach stoppte Phoenix erst einmal die Datenübermittlung, um die
vorhandene Energie für missionswichtige Aufgaben zu nutzen: Unter anderem wurden
nun die Solarzellen-Arrays ausgefahren. Zwei Stunden musste man sich bei der
NASA gedulden, bevor weitere gute Nachrichten eintrafen: Erste Bilder zeigten,
dass das Ausklappen der Solarzellen-Flächen geklappt hatte und der Kameraarm und
die Wetterstation korrekt ausgefahren waren.
"Diese Bilder zu sehen, ist doch eine wundervolle Anerkennung für unser Team,
das fünf Jahre hart gearbeitet hat", so Phoenix-Projektmanager Barry
Goldstein vom Jet Propulsion Laboratory. Ein weiterer Meilenstein wird
die Inbetriebnahme des Roboterarms sein, mit dem im Boden gegraben und nach
Wassereis gesucht werden soll. Dies ist allerdings frühestens für morgen
geplant.
"Nur fünf unserer insgesamt elf bisherigen Versuche auf dem Mars zu landen,
waren erfolgreich", zeigte sich auch Ed Weiler vom NASA-Hauptquartier in
Washington erleichtert von der geglückten Landung. "Wenn man aber das Universum
erforschen will, muss man gewisse Risiken eingehen, um große wissenschaftliche
Erfolge zu erzielen."
Phoenix soll nun in den kommenden Wochen das direkt unter der
Oberfläche vermutete Eis untersuchen. Die Forscher interessiert, ob das Eis
beispielsweise regelmäßig taut und vielleicht sogar Grundbausteine des Lebens in
dem Eis enthalten sind. Dadurch, und mit weiteren Untersuchungen beispielsweise
durch die Wetterstation an Bord, soll die Frage geklärt werden, ob bakterielles
Leben auf dem Mars jemals möglich war.
Ein erster Blick auf die Daten, die Phoenix während seines Eintauchens
in die Atmosphäre des Mars übermittelt hat, zeigte, dass die Sonde offenbar
exakt so funktioniert hat, wie von den Techniker vorausberechnet. Alle
Informationen, die die Marssonde übermittelt hat, zeigen, dass sie sich in
ausgezeichneter Verfassung befindet.
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