Wo könnte es Leben geben?
Redaktion /
Pressemitteilung des DLR astronews.com
14. November 2007
Die Frage, ob es auf anderen Himmelskörpern Leben gibt oder
einmal gegeben hat, gehört sicherlich zu den spannendsten Fragestellungen der
Wissenschaft überhaupt. Doch um Antworten zu finden, muss man sich zunächst über
die Grundvoraussetzungen für die Entstehung von Leben klar werden. Eine Gruppe
von Wissenschaftlern will sich dieser Frage nun im Rahmen der Forschungsallianz
"Planetenentwicklung und Leben" widmen.
Die vom DLR-Institut für Planetenforschung
angeführte Forschungsallianz
"Planetenentwicklung und Leben" wird in den
kommenden Jahren das Potenzial planetarer Körper
für die Entstehung und Entwicklung von Leben
studieren. Bild:
NASA / MSSS / DLR / RPIF |
Gab oder gibt es Leben auf anderen Himmelskörpern? Diesen und weiteren Fragen widmet sich eine vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) angeführte Forschungsallianz, die der Senat der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V. für fünf Jahre zur Förderung ausgewählt hat. Die mit 16,8 Millionen Euro geförderte Allianz mit dem Titel
"Planetenentwicklung und Leben" führt mehrere außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie zahlreiche deutsche und internationale Universitäten zusammen.
Ziel der Allianz ist es, das Potenzial eines planetaren Körpers für die Entstehung und Entwicklung von Leben zu studieren: Welche Bedingungen müssen vorhanden sein, beeinflussen sich die Entwicklung von Leben und der geologische Werdegang eines Planeten wie unserer Erde gegenseitig? Darauf wollen die Forscher vom DLR-Institut für Planetenforschung und Ihre Allianzpartner Antworten finden.
"Mit dieser Allianz wird nicht nur ein wirklich faszinierendes Thema voran gebracht, in der Förderung sehe ich auch hervorragende Chancen für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Die Zusammenarbeit in einer so breit angelegten Allianz mit den besten Forschern gibt der wissenschaftlichen Arbeit besondere Impulse", kommentierte der DLR-Vorstandsvorsitzende Prof. Johann-Dietrich Wörner die Auswahl des Projektes.
"Die Suche nach Leben auf anderen Himmelskörpern ist gegenwärtig sicher eine der spannendsten Fragen der Planetenforschung und Astronomie", erklärt Prof. Tilman Spohn, Direktor des DLR-Instituts für Planetenforschung und wissenschaftlicher Koordinator der Allianz.
"Das Thema hat ja eine weit über die Naturwissenschaften hinausreichende, philosophische Dimension. Aber um diese Frage beantworten zu können, müssen wir mehr über die geologischen Voraussetzungen lernen, unter denen Leben auf der Erde und möglicherweise auf anderen Planeten und Monden entstehen und sich entwickeln konnte", führt der Planetologe aus.
"Außerdem ist es wichtig zu wissen, ob und gegebenenfalls wie das Wechselspiel zwischen Leben und Umwelt den Werdegang des Lebens beeinflusst. Es ist durchaus vorstellbar, dass das Leben mit seinen biochemischen Prozessen Einfluss auf den geologischen Werdegang eines planetaren Körpers ausübt",
so Spohn weiter.
"Mit den Helmholtz-Allianzen erreichen wir eine kritische Masse, sowohl von der finanziellen Ausstattung als auch durch die gebündelten Kompetenzen der beteiligten Partner", erklärt Prof. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. Die Fördermittel stammen aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds der Helmholtz-Gemeinschaft; dazu kommt eine Ausstattung mit Mitteln in annähernd derselben Höhe durch die teilnehmenden Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen.
Neben der vom DLR angeführten Allianz "Planetenentwicklung und Leben" werden von der Helmholtz-Gemeinschaft die Allianzen
"Kosmische Materie im Labor", "Immuntherapie von Krebserkrankungen" und
"Geistige Gesundheit in einer alternden Gesellschaft" gefördert.
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