Blick auf Aram Chaos
Redaktion / DLR
astronews.com
9. Juni 2006
Neue Bilder der vom Deutschen Zentrum für Luft- und
Raumfahrt (DLR) betriebenen, hochauflösenden Stereokamera (HRSC) auf der
ESA-Sonde Mars Express zeigen die Region Aram Chaos, eine der zahlreichen
sogenannten chaotischen Gebiete östlich der Valles Marineris, die durch stark
erodierte Tafelberge und Hügel gekennzeichnet sind.
Farbansicht der Region Aram Chaos, Norden ist
rechts. Bild: ESA / DLR / FU Berlin (G. Neukum) [Gesamtansicht] |
Diese Bilder der vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
betriebenen, hochauflösenden Stereokamera (HRSC) auf der ESA-Sonde Mars
Express zeigen einen Teil der Region Aram Chaos. Aram Chaos ist eine nahezu
kreisrunde Struktur von etwa 280 Kilometern Durchmesser, die zwischen dem
Ausflusstal Ares Vallis und Aureum Chaos liegt.
Aram Chaos ist eines der zahlreichen sogenannten chaotischen Gebiete östlich
der Valles Marineris, die durch stark erodierte Tafelberge und Hügel
gekennzeichnet sind. Die im Bild sichtbaren Restberge nehmen eine Breite von bis
zu zehn Kilometern ein und haben eine relative Höhe von etwa 1000 Meter. Am
westlichen Rand des Gebietes erkennt man helle, offenbar geschichtete
Ablagerungen, auf deren östlicher Seite, wie auch im nordwestlichen Teil der
Szene, deutlich ausgeprägte Terrassen zu finden sind.
Die Bildung des chaotischen Gebiets wird darauf zurückgeführt, dass sich im
Untergrund vorhandenes Eis, Wasser oder Magma verlagerte und dadurch die darüber
liegenden Gesteinsschichten zum Einsturz gebracht wurden. Auch die Erosion durch
Wind scheint eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der heutigen Geländeformen
gespielt zu haben.
Vermutlich stammte das Wasser oder das Eis, das die großen in Chryse Planitia
mündenden Ausflusstäler formte, aus den zahlreichen chaotischen Gebieten östlich
von Valles Marineris. Die chaotischen Gebiete sind deshalb von besonderem
Interesse, da sie Hinweise auf die Beziehung zwischen chaotischem Terrain,
Chryse Planitia, Valles Marineris und den Ausflusstälern geben.
Die Bilddaten wurden am 14. Oktober 2004 in Orbit 945 aufgenommen und zeigen
einen Ausschnitt bei 2 Grad nördlicher Breite und 340 Grad östlicher Länge. Die
Auflösung beträgt 14 Meter pro Bildpunkt.
Das Kameraexperiment HRSC auf der Mission Mars Express der Europäischen
Weltraumorganisation ESA wird vom Principal Investigator Prof. Dr. Gerhard Neukum (Freie Universität Berlin) geleitet. Das Wissenschaftsteam besteht aus 45
Co-Investigatoren aus 32 Instituten und zehn Nationen. Die Kamera wurde am
Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) entwickelt und in Kooperation mit
industriellen Partnern gebaut. Sie wird vom DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof
in Zusammenarbeit mit ESA/ESOC betrieben.
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