Sechsköpfige Besatzung ab 2009
Redaktion / ESA
astronews.com
7. März 2006
Die Leiter der an der Internationalen Raumstation ISS
beteiligten Raumfahrtagenturen haben Ende letzter Woche bekräftigt, dass der
Ausbau des Außenpostens im Erdorbit weitergehen soll. Nach Willen der
Agenturchefs wird die ISS ab 2009 mit einer sechsköpfigen Crew besetzt sein. Die
Zeit der nur zweiköpfigen Notbesatzung könnte schon im Mai zu Ende gehen.
Der Bau der ISS soll bis 2010 abgeschlossen sein. Bild: ESA
/ D. Ducros
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Die Leiter der Raumfahrtagenturen Europas, Japans, Kanadas, Russlands und der
USA sind am 2. März im Kennedy Space Center in Florida zusammengekommen, um die
Zusammenarbeit bei der Internationalen Raumstation (ISS) zu überprüfen und eine
Änderung der Konfiguration und der Montagesequenz der ISS zu billigen. Die
"Chefs" wurden bei
diesem Treffen zudem ausführlich über den Stand des ISS-Betriebs und der von
den einzelnen Partnern durchgeführten Entwicklungen von Bauteilen informiert.
Die
Leiter bekräftigten die Entschlossenheit ihrer Agenturen, ihren Verpflichtungen
nachzukommen. Besonders im Falle der NASA hatte es hier in letzter Zeit Zweifel
gegeben. In einer gemeinsamen Erklärung unterstrich die Gruppe, dass im Jahr 2009 eine sechsköpfige Mannschaft
auf der ISS erreicht und zudem eine
angemessene Zahl von Raumtransporterflügen für die Fertigstellung der Station
bis Ende dieses Jahrzehnts durchgeführt werden soll. Dazu und zu einer optimalen
Nutzung der ISS ist die Verwendung einer Kombination von Transportsystemen Europas, Japans,
Russlands und der USA geplant.
Die Leiter der Raumfahrtagenturen würdigten die hervorragende Arbeit der
ISS-Bordmannschaften sowie des Bodenpersonals und lobten ihre Kreativität bei
der Nutzung der verfügbaren Ressourcen für den Betrieb der ISS, die Vorbereitung
der Montagemissionen und die Durchführung wissenschaftlicher Forschungsarbeiten
auf der Station.
Die kontinuierliche Versorgung der ISS mit russischen
Raumfahrzeugen, die außergewöhnliche Leistung des Roboterarms Canadarm-2, der erfolgreiche
Logistikflug mit dem Raumtransporter und der Einfallsreichtum der auf der Erde
tätigen Ingenieure und Forscher sowie des Bodenbetriebspersonals aller Partner
haben dazu beigetragen, die Stärke der ISS-Partnerschaft und die Bedeutung
internationaler Zusammenarbeit in der Raumfahrt aufzuzeigen.
Die Partner sehen nun dem kommenden Raumtransporterflug der Mission STS-121, der
Wiederaufnahme des Zusammenbaus der Station und einer ständigen dreiköpfigen
Besatzung entgegen. Schon mit der nächsten Shuttle-Mission soll die
ISS-Besatzung wieder auf drei Mann aufgestockt werden. Nach der Columbia-Katastrophe
hatte man die Besatzung von drei auf zwei Astronauten reduziert.
Wenn die Shuttle-Flotte wieder einsatzbereit ist, steht auch der Montage
verschiedener ISS-Bauteile nichts mehr im Wege: Auf ihren Transport ins All
warten unter anderem das Columbus-Modul der ESA, der kanadische
zweiarmige Manipulator für Feinarbeit und besondere Aufgaben Dextre, das japanische Experimentmodul
Kibo sowie das russische Mehrzweck-Labormodul.
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