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GENESIS
Verkehrt eingebauter Schalter sorgte für Absturz
von Rainer Kayser
19. Oktober 2004

Die Genesis-Mission, mit der Proben des Sonnenwindes zur Erde gebracht werden sollten, ging im letzten Monat mit einem ungebremsten Einschlag der Probenkapsel in den Wüstensand zu Ende. Eine Untersuchungskommission hat jetzt den vermutlichen Grund bekannt gegeben: Ein verkehrt eingebauter Schalter dürfte für das Nicht-Auslösen der Fallschirme verantwortlich gewesen sein.

Genesis-Probe

Der Behälter mit den Sonnenwind-Proben im Reinraum. Foto: NASA

Ein verkehrt eingebauter Schalter ist vermutlich am Absturz der Raumsonde Genesis am 8. September schuld. Zu diesem Schluss kommt jetzt eine Untersuchungskommission der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA. Ein so genannter "Schwerkraftschalter" hätte den ersten Fallschirm der Sonde auslösen sollen, sobald die Abbremsung der Kapsel beim Eindringen in die Erdatmosphäre unter einen kritischen Wert gefallen war. Doch der Schalter war verkehrt herum eingebaut - und konnte deshalb nicht funktionieren.

Wie die Untersuchungskommission mitteilte, ist der Fehler nicht erst beim Einbau passiert: Schon die Baupläne der Sonde enthalten den Schalter in der verkehrten Orientierung. Wie es zu dem Fehler im Design kommen konnte, und warum er bei keiner der zahlreichen Überprüfungen aufgefallen ist, soll nun weiter untersucht werden. Der von dem Schalter ausgelöste Fallschirm hätte seinerseits einen Gleitschirm entfaltet, an dem die Sonde herab schweben sollte. Ein Hubschrauber hätte den Schirm dann mit einer Schleppleine an den Haken nehmen und sanft auf dem Boden absetzen sollen. Stattdessen zerschellte die Kapsel mit einer Geschwindigkeit von 300 Kilometern pro Stunde auf dem Wüstenboden des US-Bundesstaats Utah (astronews.com berichtete).

Genesis hatte 30 Monate lang Sonnenmaterie im Weltall eingesammelt. Die Untersuchung dieser Materie sollte den Forschern dabei helfen, die Frage zu beantworten, warum die chemische Zusammensetzung der Himmelskörper in unserem Sonnensystem so unterschiedlich ist. Der Aufprall hat die empfindlichen Detektorscheiben jedoch zerstört.

siehe auch
Genesis: Einschlag in der Wüste statt Einfang in der Luft - 9. September 2004
Genesis: Spektakuläres Missionsende über Utah - 8. September 2004
Genesis: Eine Schnellstraße durch das Sonnensystem - 18. Juli 2002
Genesis: Raumsonde hat Ziel erreicht - 19. November 2001
Genesis: Startverzögerung für Sonnenwind-Sammler - 30. Juli 2001
siehe auch
Genesis, Seiten der NASA
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