Panorama-Bild aus den Columbia-Bergen
von Stefan
Deiters
astronews.com
12. Oktober 2004
Während der
Mars von der Erde aus gesehen hinter der Sonne stand, war eine Kommunikation mit
den beiden Mars-Rovern Spirit und Opportunity nicht möglich. Die
beiden Rover wurden daher in eine Art Winterschlaf versetzt, aus dem beide
jetzt wieder erwacht sind. Die Forscher hoffen auf sechs weitere Monate voller
Entdeckungen und veröffentlichten ein eindrucksvolles 360-Grad-Panorama aus den
Columbia-Bergen.
Ausschnitt aus dem 360-Grad Panorama aus den Columbia-Bergen. Zu
erkennen sind - als dunkler Fleck in der Mitte - Spirits Spuren,
die der Rover auf seinen Weg in die Columbia-Berge im Marssand
hinterlassen hat. Foto: NASA / JPL /Cornell
[Gesamt- und Großansicht] |
Das eindrucksvolle Mosaik aus den Columbia-Bergen ist das erste
360-Grad-Panorama, das der Mars-Rover Spirit seit seiner Ankunft in den
Hügeln vor über einem Monat gemacht hat. Spirit ist seitdem damit
beschäftigt, das Gestein in dieser Region zu untersuchen und hat zahlreiche
Indizien dafür gefunden, dass die Felsbrocken einmal durch Wasser verändert
wurden.
Der dunkle Fleck in dem auf dieser Seite gezeigten Ausschnitt des
Panoramas sind
Spuren des Marsrovers, die entstanden, als man den Rover stoppte, um
Fernwartungsarbeiten an seinem rechten Vorderrad durchzuführen. Wer genau
hinschaut, kann die Spuren von Spirit von dort bis zum rund drei
Kilometer entfernten Bonneville Krater verfolgen, in dessen Nähe der Rover Anfang des
Jahres gelandet ist.
Die Aufnahme entspricht in der Farbgebung in etwa dem, was auch ein Mensch
mit seinen Augen auf dem Mars sehen würde. Das Panorama entstand aus 470
Einzelbildern, die zwischen Sol 213 (9. August) und Sol 223 (19. August) gemacht
wurden. Der Datentransfer zur Erde war erst Anfang September beendet. Am Jet
Propulsion Laboratory der NASA im kalifornischen Pasadena und an der
Cornell University war man dann mehrere Wochen damit beschäftigt, die
Bilder zu einem 360-Grad-Panorama zusammenzusetzen.
Beide Rover, die bereits drei Mal länger arbeiten, als ursprünglich geplant,
sind - von einigen leichten Alterserscheinungen abgesehen - immer noch voll
einsatzfähig. "Spirit und Opportunity haben nur kleinere Probleme und wir können
wirklich nicht sagen, wie lange sie noch funktionieren werden", so der
Rover-Projektmanager Jim Erickson. "Wir sind aber sehr optimistisch und deswegen
wurde die Mission ab dem 1. Oktober noch einmal für sechs Monate verlängert.
Auch die Versorgung mit Strom aus Sonnenenergie funktioniert deutlich besser als
erwartet. Solange sie funktionieren, werden beide Rover so hart arbeiten wie
möglich."
Auch Opportunity hat inzwischen weitere Indizien für eine feuchte
Vergangenheit des Mars aufgespürt und wird seine Untersuchungen auf der anderen
Seite des Mars fortsetzen. Die beiden Rover hatten den größten Teil des
Septembers in einer Art Ruhezustand verbracht, da der Mars - von der Erde aus
gesehen - hinter der Sonne stand und so die Kommunikation mit den Rovern eine
Zeit lang unmöglich war. Beide Rover sind aber gut wieder aus ihrem
wohlverdienten Schlaf erwacht.
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