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GENESIS
Einschlag in der Wüste statt Einfang in der Luft
von Stefan Deiters
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9. September 2004

Die Genesis-Mission ist gestern anders als geplant zu Ende gegangen: Die beiden Hubschrauber, die die an einem Fallschirm schwebende Kapsel mit Proben des Sonnenwindes einfangen sollten, hatten keine Chance ihre Aufgabe auch nur zu versuchen: Die beiden Fallschirme hatten sich nicht geöffnet. Die Genesis-Kapsel ist mit voller Wucht in der Wüste eingeschlagen.

Genesis

Die Genesis-Mission endete in Wüste Utahs. Foto: NASA

Geplant war für die Genesis-Mission ein Hollywood-reifes Finale mit zwei Hubschraubern, die die an einem Fallschirm schwebende Rückkehrkapsel mit Proben des Sonnenwindes im Flug einfangen. Doch die Realität sah anders aus und erinnerte eher an den Film "Deep Impact": Die Genesis-Kapsel schlug mit einer Geschwindigkeit von 311 Kilometern pro Stunde in den Wüstenboden im US-Bundesstaat Utah ein. Beide Fallschirme, die die Kapsel hätten abbremsen sollen, hatten sich nicht geöffnet, die wartenden Hubschrauber hatten also keine Chance die ungebremst auf die Erde stürzende Kapsel abzufangen. Die NASA wird innerhalb der nächsten drei Tage eine Kommission einsetzen, die der Ursache für das Versagen der Fallschirme auf den Grund gehen soll.

Menschen waren bei dem Einschlag im Wüstensand zu keiner Zeit gefährdet: Die Flugbahn war so bestimmt, dass die Kapsel in einem unbewohnten Wüstengebiet einschlug. Eine Gefahr hätte nämlich auch von dem nicht explodierten Sprengstoff ausgehen können, der die Fallschirme auslösen sollte.

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Die NASA betont, dass die Kapsel dafür ausgelegt war, eine solche Landung zu überstehen, so dass noch Hoffnung besteht, etwas von den Sonnenwind-Proben unbeschadet bergen zu können. Genaues wird man aber erst sagen können, wenn die Proben in einem Reinraum in Utah gründlich untersucht worden sind. Ersten Berichten nach, ist die äußere Kapsel beim Aufschlag beschädigt worden, so dass der Probenbehälter freilag. Inzwischen ist dieser geborgen und mit der Untersuchung des Inhalts begonnen worden.

Die NASA hatte ein Einfangen der Kapsel mit Hubschraubern geplant, da sie befürchtet hatte, dass die Proben schon bei einem gebremsten Aufschlag Schaden nehmen könnten. Bleibt also zu hoffen, dass die Proben den Einschlag tatsächlich überstanden haben und dass nicht die Früchte jahrelanger Arbeit und des Einsatzes von viel Geld kurz vor dem Ende verloren gegangen sind. Die Genesis-Sonde war im August 2001 gestartet worden und hatte fast 27 Monate außerhalb des Erdmagnetfeldes Partikel des Sonnenwindes eingefangen. Aus der Analyse der Teilchen erhoffen sich die Forscher Auskunft über die Entstehungsgeschichte von Sonne und Planetensystem.

siehe auch
Genesis: Spektakuläres Missionsende über Utah - 8. September 2004
Genesis: Eine Schnellstraße durch das Sonnensystem - 18. Juli 2002
Genesis: Raumsonde hat Ziel erreicht - 19. November 2001
Genesis: Startverzögerung für Sonnenwind-Sammler - 30. Juli 2001
siehe auch
Genesis, Seiten der NASA
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