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HUBBLE
Kosmische Blase mit Überraschungen
von Stefan Deiters
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16. August 2004

Ein neues Bild des Weltraumteleskops Hubble zeigt eine kosmische Rarität: Eine Blase im All, die vom einem heftigen Teilchensturm geformt wird, der von einem heißen Stern ausgeht. Sie hat einen Durchmesser von rund 35 Lichtjahren und ist eine von wenigen bekannten Blasen dieser Art.

N44F

Hubbles Blick auf N44F. Foto: NASA, ESA, Y. Nazé (Universität Liège, Belgien) und Y.-H. Chu (University of Illinois, Urbana) [Großansicht]

Das von Hubble beobachtete Objekt trägt den Namen N44F und entsteht durch einen mächtigen Teilchenstrom eines heißen Sterns, der einst von einer kalten, dunklen Wolke eingehüllt war. Auch unsere Sonne verliert durch den so genannten Sonnenwind regelmäßig Materie. Doch im Vergleich zum stellaren Wind, der vom Zentralstern von N44F ausgeht, ist dieser nur ein laues Lüftchen: Der Stern im Inneren von N44F stößt pro Sekunde 100 Millionen Mal mehr Masse ins All aus als unsere Sonne und dies mit einer Geschwindigkeit von 1,5 Millionen Kilometern pro Stunde. Dieser Wind kollidiert mit der den Stern umgebenden Wolke aus Gas und drückt diese vom Stern weg. So entsteht die Blasenstruktur, die auf der Hubble-Aufnahme zu erkennen ist.

N44F ist eine von wenigen bekannten interstellaren Blasen und hat einen Durchmesser von 35 Lichtjahren. Normalerweise tauchen solche Blasen in der Umgebung von entwickelten massereichen Sternen, so genannten Wolf-Rayet-Sternen, auf oder aber als "Riesenblasen" um ganze Ansammlungen von Sternen in Sternhaufen. Doch eine solche isolierte Blase ist relativ selten. Und N44F hat noch eine weitere Überraschung parat: Schaut man sich die Wände der Blase genauer an, erkennt man vier bis acht Lichtjahre lange fingerförmige Ausbuchtungen aus kaltem Staub und Gas. Sie entstehen durch eine intensive ultraviolette Strahlung vom Zentralstern und sind in Richtung des Energieflusses ausgerichtet. Sie wurden früher schon bei anderen Nebeln beobachtet.

N44F ist rund 160.000 Lichtjahre von der Erde entfernt und liegt in der Großen Magellanschen Wolke, einer Satellitengalaxie der Milchstraße. N44F liegt am Rande des N44 Komplexes, einer riesigen Blase mit einem Durchmesser von rund 1.000 Lichtjahren. Die Aufnahme entstand im März 2002 mit Filtern, die für Licht empfindlich sind, das von Schwefel (blau) und Wasserstoffgas (rot) abgestrahlt wird.

Links im WWW
Pressemitteilung des STScI mit Bildern und weiteren Informationen
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