ESA
Bewährte
Partnerschaft und neue Mitglieder
Redaktion
astronews.com
30. März 2004
Seit 15
Jahren kooperieren die europäische Weltraumagentur ESA
und Russland im Weltall außerordentlich erfolgreich - so zumindest das Fazit der
ESA anlässlich des kleinen Jubiläums, das mit einem gemeinsamen Symposium Anfang
April in Moskau gefeiert werden soll. Dabei wird es auch um zukünftig noch
engere Beziehungen zwischen beiden Seiten gehen. Parallel dazu wird sich die
Gruppe der ESA- Staaten vergrößern: Die Aufnahmeanträge von Griechenland und
Luxemburg wurden in der vergangenen Woche vom ESA-Rat akzeptiert.
Das ATV, das in Zusammenarbeit mit Russland entsteht und
betrieben werden soll, wird automatisch an die ISS andocken und kann dann
bequem von der Besatzung entladen werden. Bild: ESA/D.
Ducros |
Angefangen hatte die europäisch-russische Kooperation mit dem Austausch von
Informationen, kleinen Studienaufträgen und der Durchführung von
ESA-Experimenten bei russischen Missionen. Sie erstreckte sich auf die im Rahmen
des Programms Mir-2 vorgesehenen potentiellen Vorhaben und anschließend
auf die gründliche Ausbildung von ESA-Astronauten und ihre Flüge zur Mir in den
Jahren 1994 und 1995. Während der sechsmonatigen Mission Euromir-95 fand
der erste Außenbordeinsatz eines ESA-Astronauten - des Deutschen Thomas Reiter -
statt. Es folgten die Ausbildung mehrerer ESA-Astronauten zu Flugingenieuren für
die Sojus-Kapsel und eine Reihe von Kurzzeitflügen zur Internationalen
Raumstation (ISS).
Mit Beginn der Teilnahme Russlands am ISS-Programm verlagerte sich der
Schwerpunkt der Zusammenarbeit auf das russische Segment der Station. Zu den
Höhepunkten gehören die erfolgreiche Entwicklung des Datenmanagementsystems für
das russische Segment, das im Juli 2000 gestartet wurde und seither im Einsatz
ist, und des Europäischen Roboterarms, dessen Start und Anbau an das russische
Segment noch bevorstehen, durch die ESA.
Russland hat seinerseits Untersysteme für das Automatische Transferfahrzeug
(ATV) der ESA entwickelt, das an das russische Segment andocken wird, und stellt
betriebliche Unterstützung für den Jungfernflug des ATV im Jahr 2005 und für die
weiteren ATV-Missionen während der gesamten Lebensdauer der ISS bereit.
Neben dieser erfolgreichen Kooperation wird sich die ESA bald um zwei Staaten
vergrößern: Der ESA-Rat hat auf seiner Tagung am 24. und 25. März im schwedischen
Kiruna dem Beitritt Griechenlands und Luxemburgs zum ESA-Übereinkommen
zugestimmt. Die beiden Länder sollen nach Abschluss ihrer nationalen
Genehmigungsverfahren voraussichtlich am 1. Dezember 2005 Vollmitglieder der ESA
werden. Die Hellenische Republik hatte ihren Antrag auf Beitritt zur ESA im
Oktober, das Großherzogtum Luxemburg im Dezember vergangenen Jahres gestellt.
Der ESA-Rat hatte beide Anträge einstimmig genehmigt.
Bis zu ihrem offiziellen Beitritt wurde Griechenland und Luxemburg
Beobachterstatus bei den Tagungen des ESA-Rates und den Sitzungen der ihm
nachgeordneten Gremien gewährt, damit sie sich mit der Arbeitsweise und den
Verfahren der ESA vertraut machen können.
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