Gab es
früher Salzseen auf
dem Mars?
von Rainer Kayser
24. März 2004
Anfang des
Monats präsentierte die US-Weltraumbehörde NASA
Indizien dafür, dass es an der Landestelle des Rovers Opportunity im
Meridiani Planum einmal Wasser gab. Jetzt legten die Forscher nach: Sie glauben,
dass der Mars-Rover in der Küstenregion eines ehemaligen Salzsees gelandet ist -
ein idealer Ort also, um bei späteren Missionen nach fossilen Lebensspuren auf
dem roten Planeten zu fahnden.
Ein nur wenige Zentimeter großer Ausschnitt aus einer
Detailansicht des Gesteinsbrockens "Upper Dells". Schwarze und
blaue Linien sollen die verschiedenen Sedimentschichten
verdeutlichen. Foto: JPL/NASA/ Cornell
University/ US
Geological Survey |
Der amerikanische Mars-Rover Opportunity hat nach Angaben der NASA eindeutige Beweise dafür gefunden, dass es einst salzige Seen auf dem Mars gab. Auf einer Pressekonferenz gaben
NASA-Forscher gestern bekannt, die von Opportunity untersuchte Region Meridiani Planum sei vermutlich die Küstenregion eines Salzsees gewesen. Über die Größe der Wasserfläche könne man keine Aussagen machen, aber die Wassertiefe müsse an der Landestelle zumindest fünf Zentimeter betragen haben.
"Die von Opportunity gefundenen Felsen mit ihren Sedimentablagerungen eines stehenden Gewässers bieten hervorragende Möglichkeiten zur
Erhaltung biochemischen oder biologischen Materials", erläuterte Steve
Squyres von der Cornell University, Chefwissenschaftler der Opportunity-Mission. Die Region Meridiani Planum wird damit zum Hauptziel einer zukünftigen Marsmission mit biologischen Experimenten an Bord.
Die Wissenschaftler erläuterten auf der Pressekonferenz eine ganze Reihe von Indizien für die Existenz eines größeren stehenden oder langsam fließenden Gewässers. So habe das Spektrometer von
Opportunity Mineralien nachgewiesen, die sich nur bei der langsamen Verdampfung salzhaltigen Wassers ablagerten. Außerdem stießen die Forscher in dem Marsgestein auf geriffelte Ablagerungen, deren Struktur typisch für den Grund flacher Gewässer ist.
"Durch Wind erzeugte Riffelungen unterscheiden sich deutlich von Riffelungen, die im Wasser entstehen", erklärte John Grotzinger vom
Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, "einige von Opportunity entdeckte Muster könnten durch Wind entstanden sein, aber andere sind verlässliche Beweise für langsam fließendes Wasser."
"Seit drei Jahrzehnten zeigen unsere Marssonden uns Strukturen auf der Marsoberfläche, die auf die frühere Existenz von flüssigem Wasser hindeuten", fasst James Garvin, Chef des
NASA-Marsprogramms zusammen, "nun haben wir erstmal definitive Beweise im Marsgestein selbst gefunden. Eines Tages werden wir diese Steine einsammeln und zur Erde bringen, um nach Spuren biologischer Aktivität auf dem Mars zu suchen."
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