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WMAP
Neue Zweifel an dunkler Materie und dunkler Energie
von Rainer Kayser
4. Februar 2004

Jahrelang schienen alle Beobachtungen die These zu unterstützen, dass unser Universum von dunkler Materie und dunkler Energie dominiert wird. Nun haben immer mehr Forscher Zweifel: Nach ersten Hinweisen des europäischen Röntgensatelliten XMM-Newton vor zwei Monaten, ziehen Astronomen nun auch aus Daten der Wilkinson Microwave Anisotropy Probe (WMAP) neue Schlüsse.

WMAP

Das von der Wilkinson Microwave Anisotropy Probe erstellte "Babyfoto" des Universums. Die Farben stehen für winzige Temperaturschwankungen der Hintergrundstrahlung: Wärmere Regionen sind rot dargestellt, kältere Bereiche blau.  Foto: NASA / WMAP Science Team

Eine neue Untersuchung der kosmischen Hintergrundstrahlung weckt Zweifel an vermeintlich gesicherten Erkenntnissen der Kosmologie: Möglicherweise wird unser Universum doch nicht von unsichtbarer "Dunkler Materie" und mysteriöser "Dunklen Energie" dominiert. Die Analyse zeigt, dass Galaxienhaufen die Struktur der Hintergrundstrahlung - eine Art Echo des Urknalls - erheblich stören und verändern können. Die bislang aus Unregelmäßigkeiten der Hintergrundstrahlung gezogenen Schlüsse wären demnach falsch.

"Die Photonen der Hintergrundstrahlung werden an Elektronen in den Galaxienhaufen gestreut", erklärt Tom Shanks von der University of Durham in Großbritannien den Effekt. Das Phänomen ist unter der Bezeichnung Sunyaev-Zeldovich-Effekt eigentlich seit langem bekannt, wurde aber in seiner Bedeutung bislang unterschätzt, so der Forscher. Die neue Untersuchung von Shanks und seinen Kollegen zeigt nämlich, dass Galaxienhaufen die Hintergrundstrahlung über einen erheblich größeren Bereich beeinflussen, als bislang vermutet.

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"Die Daten des Satelliten WMAP zeigen uns, dass die Interpretation der Hintergrundstrahlung sehr viel komplizierter ist als wir gedacht haben", meint Sir Arnold Wolfendale, ein weiterer an der Untersuchung beteiligter Astronom. Die kosmische Hintergrundstrahlung kommt aus allen Richtungen nahezu gleichmäßig zu uns. Aus winzigen Temperaturschwankungen in der Strahlung, gemessen Anfang letzten Jahres von dem Satelliten WMAP, hatten die Astrophysiker den Schluss gezogen, dass unser Kosmos zu 23 Prozent aus "Dunkler Materie" und zu 73 Prozent aus "Dunkler Energie" besteht. Diese Schlussfolgerungen könnten sich nun als voreilig erweisen.

siehe auch
XMM-Newton: Sprechen neue Daten gegen dunkle Energie? - 15. Dezember 2003
Supernovae: Der dunklen Energie auf der Spur - 22. September 2003
WMAP: Babyfoto des Universums - 12. Februar 2003
Gravitationslinsen: Weiteres Indiz für dunkle Energie - 12. November 2002
Kosmologie: Neue Beweise für dunkle Energie - 22. März 2002
Hubble: Entfernteste Supernova enttarnt dunkle Energie
- 3. April 2001
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