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EXTRASOLARE PLANETENSYSTEME
Ein Viertel mit erdähnlichen Planeten?
von Hans Zekl
für astronews.com
7. Januar 2003

Über hundert Planeten haben Astronomen in den vergangenen Jahren um sonnenähnliche Sterne entdeckt, allerdings nur jupiterähnliche Gasriesen. Eine zweite Erde lässt sich mit den heutigen Methoden nicht aufspüren. Trotzdem berechneten zwei amerikanische Forscher jetzt, welche Systeme erdähnliche Planeten beherbergen könnten und fanden eine überraschend hohe Anzahl.

Erdähnlicher Planet
 
So könnte ein erdähnlicher Planet in einem anderen Sonnensystem aussehen. Bild: JPL/NASA

Seit 1995 haben Astronomen an die 100 Planeten bei sonnennahen Sternen entdeckt. Allerdings kann man diese Planeten nicht direkt beobachten. Vielmehr verraten sie sich dadurch, dass sie durch ihre Anziehungskraft den Zentralstern zum Wackeln bringen. So wie eine Sonne die Planeten anzieht, wird auch sie selbst- allerdings wesentlich schwächer - von diesen angezogen. Im Spektrum der Sterne verschieben sich deshalb die Spektrallinien um winzige Beträge. Wenn der Stern sich auf uns zu bewegt, verschieben sie sich zum blauen, kurzwelligen Teil des Spektrums, wenn er sich entfernt, wandern sie zum roten Ende. Je größer ein massereicher Planet ist, desto deutlicher ist der Effekt. Die Anziehungskraft des Planeten nimmt ebenfalls zu, je näher er sich an dem Zentralstern befindet. Deshalb findet man mit der gegenwärtigen Technik nur große Planeten, ähnlich dem größten Planeten Jupiter in unserem eigenen Sonnensystem. Der Einfluss kleinerer Planeten ist zu schwach, um die Pendelbewegung der Sterne zu messen.

Serge Tabachnik und Kristen Menou von der Universität Princeton in New Jersey, USA, führten deshalb Computersimulationen an 85 bekannten Planetensystemen durch, um herauszubekommen, welche von ihnen bewohnbare Planeten enthalten könnten. Als erstes prüften sie, ob es überhaupt stabile Bahnen für bewohnbare Planeten in den untersuchten Systemen gibt. Die Anziehungskräfte der großen Planeten können sie auf instabile Bahnen zwingen oder sogar aus dem Planetensystem herausschleudern. Damit ein kleinerer Planet bewohnbar ist, muss er weit genug von seinem großen Bruder entfernt sein. Nur dann ist dessen Einfluss schwach genug, um seine Bahn nur wenig zu stören.

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Zusätzlich muss er sich innerhalb der bewohnbaren Zone befinden, einer Region um den Stern, in der Wasser in flüssiger Form auf Planeten existieren kann. Leben, wie es auf der Erde existiert, benötigt flüssiges Wasser. Tabachnik und Menou fanden bei ihren Simulationen nun heraus, dass ein Viertel der untersuchten Planetensysteme bewohnbare Zonen besitzen, in denen lebensfreundliche Planeten prinzipiell existieren können. "Das ist viel mehr, als man bislang annahm", stellte Tabachnik fest. Rechnet man dieses Ergebnis auf die ganze Milchstraße hoch, könnte es viele neue Erden geben. Greg Laughlin von der Universität von Kalifornien in Santa Cruz, der ähnliche Rechnungen mit einer kleineren Anzahl an Planetensystemen durchgeführt hatte, bestätigt diese Ergebnisse: "Sie stimmen mit dem überein, was ich erwartete".

Die Autoren selbst betonen aber, dass ihre Ergebnisse noch vorläufig sind. Es könnten sich in den untersuchten Systemen noch weitere Riesenplaneten befinden, die zu weit von ihrem Zentralstern entfernt sind, um bisher entdeckt zu werden. Dennoch könnten sie die stabilen Regionen beeinflussen.

siehe auch
Extrasolare Planeten: Milliarden unentdeckte Erden? - 12. April 2002
Ferne Welten - Auf der Suche nach extrasolaren Planeten und außerirdischem Leben 
AstroLinks: Extrasolare Planeten
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