"Bei diesem Test wollen wir wirklich weniger die Hardware testen als vielmehr das
Wissenschaftlerteam darin trainieren, wie man aus der Ferne mit Hilfe eines
Rovers eine fremde Landschaft geologisch erkunden kann", erläutert Dr. John
Callas, Wissenschaftsmanager der Mars Exploration Rover-Mission am NASA
Jet Propulsion Laboratory (JPL). "Wir haben einen unser Entwicklungsrover
in einer geheimen, sehr abgelegenen Gegend der Wüste ausgesetzt und ein
Wissenschaftlerteam am JPL plant die Operation und sendet Kommandos zum
Testrover, genauso wie sie es auch machen werden, wenn die Rover auf dem Mars
sind."
Zehn Tage dauerte dieser Versuch, bei dem die Forscher den kleinen Testrover
FIDO (Field Integrated Design Operations) nutzten, der in Funktionsumfang
und Größe den geplanten Marsrovern ähnelt. Obwohl es auch bedeutende
Unterschiede zwischen FIDO und den Marsrovern gibt, sind die Gemeinsamkeiten
nach Ansicht der JPL-Ingenieure jedoch so groß, dass die Herausforderungen, die
der Betrieb von FIDO an das Team stellt in etwa mit dem vergleichbar sind, was die
Forscher auch erwartet, wenn die Rover auf dem Mars operieren.
"Die wissenschaftlichen Instrumente auf dem Testrover ähneln den Instrumenten,
die auch die Mars Exploration Rovers an Bord haben werden", so Dr. Steve Squyres
von der Cornell Universität, der für den wissenschaftlichen Teil der Mars-Mission
verantwortlich ist. "Wir nutzen FIDO nun, um zu lernen, wie man gute
Feldgeologie mit einem Roboter macht. Wenn die richtigen Rover auf dem Mars
sind, werden wir alles, was wir hier gelernt haben, einsetzen können, um bessere
Forschung zu machen."
FIDO bekam während des Testlaufs jeden Tag Befehle vom Jet Propulsion
Laboratory und hat auch regelmäßig Bilder und wissenschaftliche Daten
gesendet, anhand derer man die geologischen Eigenschaften der Wüstenregion
bestimmen kann. Und genauso soll es auch im Ernstfall sein: Nach dem Start der
beiden Rover im Mai und Juni 2003 sollen die beiden künstlichen Entdecker ab
Januar 2004 mindestens drei Monate lang die Geologie des Mars untersuchen und
dabei auch nach Wasserspuren fahnden. Über 60 Wissenschaftler aus aller Welt
werden dabei den Rovern Befehle zukommen lassen.
Die beiden Mars Exploration Rover werden zur Zeit am JPL gebaut und im
Frühjahr des nächsten Jahres nach Florida gebracht. Über die genaue Landestelle
der Rover auf dem Mars wird die NASA erst kurz vor dem Start entscheiden.