Die Entdeckung des Asteroiden 2002 NT7, das Medienecho und die anschließende
Entwarnung ist ein typisches Beispiel dafür, wie schon so manche
Planetenkiller-Meldung in den Zeitungen zu Stande gekommen ist: Nach dem
Aufspüren eines neuen Asteroiden versuchen die Astronomen auf Grundlage der
ersten Beobachtungen eine Bahn des neu entdeckten Objektes zu berechnen. Diese
so ermittelte Bahn muss schon wegen der wenigen Datenpunkte äußerst ungenau
sein. Ergibt sich jedoch daraus, dass der Asteroid die Erde treffen könnte,
setzen die Forscher den Felsbrocken auf ihre Liste mit potentiell gefährlichen
Asteroiden. Außerdem schafft es das neu entdeckte Objekt als potentieller
Erdenkiller auf die Titelseite mancher Zeitung.
Ist man auf so ein Objekt erst einmal aufmerksam geworden und hat einen
ersten, wenn auch ungenauen, Orbit berechnet, kann man weitere Beobachtungen
vornehmen und sich auf die Suche in Bildarchiven machen, ob der Asteroid nicht
früher schon einmal beobachtet wurde, ohne dass man ihn als solchen erkannt hat.
So ist es oft möglich sich schnell einige weitere Bahnpunkte des Asteroiden auf
seiner Bahn um die Sonne zu verschaffen und die Berechnungen mehr und mehr zu
verfeinern.
Die geschah auch im Fall des Asteroiden 2002 NT7: Wie die NASA mitteilt,
ergab schon die Berücksichtigung einiger weiterer Beobachtungen, dass der 2002
NT7 nicht am 1. Februar 2019 mit der Erde kollidieren wird. Die Forscher können
allerdings zur Zeit eine Kollision zu einem späteren Zeitpunkt, nämlich am 1.
Februar 2060, noch nicht ganz ausschließen. Die Wissenschaftler erwarten
allerdings, dass dies nach der Analyse weiterer Beobachtungen schon bald möglich
sein wird.