ESA
ESA-Astronautin wird Ministerin
Redaktion
astronews.com
20.
Juni 2002
Kann man als Astronaut Karriere machen? Man kann: Die ESA-Astronautin
Claudie Haignéré übernimmt in der neuen französischen Regierung das Amt
der Ministerin für Forschung und neue Technologien. Die Astronautin hatte
im Herbst 2001 als erste Europäerin der Internationalen Raumstation ISS
einen Besuch abgestattet.
Claudie Haignéré. Foto: ESA/CNES |
Claudie Haignéré, 45, wurde nach einem Medizinstudium der Fachrichtung
Rheumatologie und Promotion in Neurowissenschaften 1985 von der französischen
Raumfahrtagentur CNES als Astronautenanwärterin ausgewählt. Sie spielte bei der
Entwicklung wissenschaftlicher Anwendungen der bemannten Raumfahrt und bei der
Förderung wissenschaftlicher Beziehungen mit Rußland eine bedeutende Rolle. Sie
ist ständiges Mitglied der Französischen Akademie der Technik und erhielt die
Auszeichnungen "Officier de la Légion d'Honneur" und "Chevalier de l'Ordre
National du Mérite".
1999 trat sie in das Astronautenkorps der Europäischen Weltraumorganisation
ein. Sie nahm an zwei Raumflugmissionen mit den Russen - Cassiopée im
August 1996 und Andromède im Oktober 2001 - teil und ist die erste Frau,
die sich als Rückflugkommandantin der dreisitzigen Sojus-Wiedereintrittskapsel
qualifizierte (Juli 1999), und die erste Europäerin, die der Internationalen
Raumstation einen Besuch abgestattet hat (Oktober 2001).
ESA-Generaldirektor Antonio Rodotà gab seiner Freude über diese Ernennung mit
folgenden Worten Ausdruck: "In der Zeit, in der sie unserer "Raumfahrtwelt"
angehörte, hat Claudie Haignéré ihre wirklich herausragende Befähigung als
Wissenschaftlerin und Astronautin unter Beweis gestellt. Diese Ernennung ehrt
die Europäische Weltraumorganisation und verleiht Frau Haignéré eine für die
künftige Gestaltung der europäischen Wissenschaft und Technologie maßgebliche
Stellung. Für ihre neuen Aufgaben wünsche ich ihr von Herzen alles Gute."
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