Zwischen 1,1 und 1,9 Millionen Asteroiden mit einem Durchmesser größer als
ein Kilometer gibt es im so genannten Asteroiden-Gürtel zwischen Mars und
Jupiter. Das ist das Ergebnis einer jetzt im Astronomical Journal
veröffentlichten Studie eines internationalen Astronomenteams. Die Zahl ist etwa
doppelt so groß wie bisherige Abschätzungen. Es handelt sich um die erste
systematische Suche nach Asteroiden im Infrarot-Bereich.
Die neue Analyse von Edward Tedesco (TerraSystems, New Hampshire) und seinen
Kollegen basiert auf Infrarotbeobachtungen, die die Astronomen in den Jahren
1996 und 1997 mit dem europäischen Satelliten ISO durchgeführt hatten. Dabei
fanden die Forscher 160 Asteroiden mit Durchmessern größer als ein Kilometer pro
Quadratgrad. Ein Quadratgrad entspricht etwa der vierfachen Fläche des Vollmonds
am Himmel.
Mit Hilfe theoretischer Modelle haben Tedesco und seine Mitarbeiter dann aus
diesen Daten die Gesamtzahl der kleinen Planeten zwischen Mars und Jupiter
errechnet. Das Resultat liegt mit 1,1 bis 1,9 Millionen Objekten wesentlich
höher als bisherige, auf optischen Beobachtungen basierende Abschätzungen, die
eine Anzahl von 860.000 Asteroiden geliefert hatten. Da Asteroiden wenig
Sonnenlicht reflektieren, sind sie im Bereich der infraroten Wärmestrahlung
leichter aufzuspüren.