1998 entdeckten die amerikanischen Planetenjäger um Geoffrey
Marcy von der Universität von Kalifornien in Berkeley zwei Planeten um
den Stern Gliese 876. Diese könnten, so glaubt Frederick West von der American
Association of Variable Star Observers (AAVSO), in naher Zukunft vor
ihrer Sonne entlanglaufen und so für eine kleine Helligkeitsschwankung
sorgen. Ab heute könnte dies auch für gut ausgerüstete
Amateurastronomen zu sehen sein.
Die beiden gefundenen Planeten umkreisen den Stern Gliese 876 alle 30,2
und 61 Tage und dürften etwa die 0,6 und 1,9fache Masse des Jupiters
haben. Gliese 876 selbst ist kleiner als unsere Sonne und liegt rund 15 Lichtjahren von der Erde entfernt. Schon im Oktober
letzten Jahres hatte Frederick West auf dem Jahrestreffen der American
Association of Variable Star Observers (AAVSO) vorgeschlagen, dass
Amateurastronomen Gliese 876 beobachten sollten, um etwaige Transits von
einem oder beiden Planeten zu beobachten. Die Beobachtung der Passagen
der Planetenscheiben vor ihrer Sonne wären auf der Erde als geringfügige
Verdunklung von Gliese 876 auszumachen und könnten helfen, mehr über die
Planeten zu erfahren.
Aus den vorliegenden Daten über den Stern und sein Planetensystem hat
West nun die Zeiten berechnet, zu denen diese Transits zu erwarten sein
könnten. Wegen der großen Ungenauigkeit kann West nur mehrtägige
Perioden angeben, zu denen man Gliese 876 genau beobachten sollte. Die
erste Periode beginnt heute und dauert bis zum 27. Mai. Ein Transit würde
- je nach Planet - 3,52 oder 2,2 Stunden dauern. Während dieser Zeit
sollte sich die Helligkeit von Gliese 876 um rund 0,2 Größenklassen
verringern. Gibt es einen gleichzeitigen Transit beider Planeten sollte
eine Verdunklung um 0,45 Größenklassen sichtbar sein.
Details dieser - sicherlich nur für sehr gewissenhafte und gut
ausgerüstete Amateurastronomen geeignete - Beobachtungsaufgabe sind auf
der Webseite der AAVSO zu finden.