Die Entscheidung fiel erst in der Nacht und damit nur wenige Stunden
vor dem eigentlich vorgesehen Beginn des Countdowns für den Start der Atlantis
zur Internationalen Raumstation ISS: Nach gründlichen Checks der
Kabel der Feststoffraketen der Space Shuttle entschieden die
Verantwortlichen, dass auch die Kabel der Atlantis noch einmal
gründlicher untersucht werden sollen. Es bestünde die Gefahr, dass
einige Verbindungen nicht stabil seien. Deswegen wird die Atlantis am
Freitag nicht ins All, sondern in das Vehicle Assembly Building,
die riesige Montagehalle im Kennedy Space Center zurückkehren.
Die Atlantis sollte während ihrer elftägigen Mission das
US-Weltraumlabor Destiny zur ISS bringen und in Betrieb nehmen.
Dazu waren drei Weltraumspaziergänge der Atlantis-Besatzung
geplant. Destiny wird eines der Kernelemente für die
Forschungsaktivitäten in der Raumstation sein. So soll dort in
Experimenten herausgefunden werden, wie sich bestimmte Stoffe unter
Schwerelosigkeit verhalten und daraus eventuell neue Verfahren zur
Herstellung von Materialien entwickelt werden.
Als frühestmöglicher neuer Starttermin für die Atlantis wird
nun der 6. Februar 2001 gehandelt. Je nach Ergebnis der
Kabeluntersuchungen, die am Wochenende beginnen werden, könnte die
Raumfähre am Donnerstag nächster Woche wieder zur Startrampe
zurückkehren, damit mit den Vorbereitungen für einen Start fortgefahren
werden kann. Die Verzögerungen des Atlantis-Starts dürften auch
Auswirkungen auf die nächsten geplanten Space Shuttle-Starts
haben. So war schon am 1. März ein weiterer Flug zur ISS vorgesehen, der
die Besatzung der Raumstation austauschen sollte.