Presseberichten zu Folge soll Koptev im Zusammenhang mit den
widersprüchlichen und verwirrenden Äußerungen zum Schicksal der Mir
von einem "russischen Roulett" gesprochen haben. Als
Regierungsbehörde dürfe man sich jedoch daran nicht beteiligen, da man
für die Sicherheit der Station verantwortlich sei.
Nach den derzeitigen Plänen soll ein unbemanntes Progress-Raumschiff
im Januar zur Mir gesandt werden, um den kontrollierten Absturz der
Station einzuleiten. Falls irgendetwas schief gehen sollte, stünde
allerdings auch eine Soyuz-Besatzung bereit, die sich sofort auf den Weg
zur Mir machen könnte. Die Mir wäre das mit Anstand
größte Objekt, das auf diese Weise im Meer "entsorgt" werden
soll. Einige Experten bezweifeln daher auch, dass ein automatischer
Wiedereintritt in die Atmosphäre eine ausreichend genaues Treffen des
Zielgebietes ermöglicht.
Unklar ist derzeit auch das Schicksal der niederländischen MirCorp,
die noch vor einem Monat die Raumstation durch einen Börsengang retten
wollte und im Frühjahr eine Mission zur Mir finanziert hatte. Der amerikanische Unternehmer Dennis
Tito sollte im kommenden Sommer als erster Weltraumtourist die Station
besuchen und quasi die von der MirCorp geplante kommerzielle
Nutzung einleiten. Die MirCorp, die sich bis zuletzt sehr
optimistisch gegeben hatte, hüllt sich zur Zeit in Schweigen. Auf der
Webseite der Gesellschaft ist lediglich zu lesen, dass MirCorp vom
Statement der russischen Weltraumbehörde weiß und mit weiteren
Kommentaren wartet bis sie offiziell informiert wird.