Heute morgen um 2.45 Uhr MESZ hat das russische Servicemodul Zvezda
wie vorgesehen an die zwei Module der Internationalen Raumstation ISS
angedockt. Nach einer kurzen Testphase wird Zvezdas europäischer
Bordcomputer die Kontrolle über die ISS übernehmen.
Das Servicemodul Zvezda beim Ausklappen der Sonnensegel.
Darstellung: JSC/NASA |
Zwei Wochen nach dem Start und viele Monate nach dem ursprünglich
vorgesehenen Termin dockte das russische Servicemodul an die bereits im
Orbit kreisenden Komponenten der Internationalen Raumstation an. Zvezda
soll in der Bauphase der ISS als Wohneinheit für die Besatzung dienen und
später den Mittelpunkt des russischen Teils der Station bilden.
Auch die Europäische Weltraumbehörde ESA hat bei Zvezda ihre
Finger im Spiel: Das moderne Computersystem an Bord des Moduls stammt von
der ESA und ist damit das erste Beitrag der Europäer zum Bau der
internationalen Station. Etwa in drei Tagen soll das Data Management
System (DMS) mit dem Rest der ISS verbunden werden und somit die
Kontrolle über die Station übernehmen.
Vom russischen Kontrollzentrum bei Moskau aus überwachen Ingenieure
der ESA und der beteiligten Firmen die Fortschritte hoch über der Erde.
Bisher sind sie zufrieden: "Alle DMS Daten, die wir bislang empfangen
haben, einschließlich der direkt nach dem Andocken, sprachen dafür, dass
alles bereit ist, dass das System die Kontrolle über die ISS übernehmen
kann," erläutert Jochen Graf von der ESA.
Sollte mit dem DMS etwas schief gehen, wäre dies für die ESA ein großes
Problem: Das erste rein europäische Modul der ISS, das Weltraumlabor Columbus,
wird nämlich über ein ähnliches System verfügen. An Bord der ISS geht
es nun Schlag auf Schlag: Bereits im August soll ein russisches
Progress-Raumschiff Versorgungsgüter zur Raumstation bringen und im
September und Oktober zwei Space Shuttles die ISS besuchen. Und
nach den bisherigen Planungen wird sich dann Ende Oktober die erste
permanente Crew zur ISS aufmachen.