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KALENDER
Warum es heute gibt
von Stefan Deiters
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29. Februar 2000

Der heutige Tag ist schon etwas besonderes und verdankt seine Existenz nur einer Ausnahme von der Ausnahme, die Papst Gregor XIII. mit der Kalenderreform 1582 einführte. Ausgedacht hat sich die Schalttage allerdings ein anderer: Julius Caesar.

Queen Elisabeth von England dürfte sich freuen: Eigentlich schreibt sie jedem ihrer Untertanen, der das 100. Lebensjahr vollendet hat, einen persönlichen Geburtstagsgruß. Doch gestern musste die Monarchin keine Glückwunschbriefe unterzeichnen, denn einen 29. Februar 1900 gab es nicht. Ein Jahr mit 366 Tagen gibt es nämlich nur jedes vierte volle Jahrhundert, das nächste Mal also erst im im Jahr 2400.

Veranlasst hat diese Regelung Papst Gregor XIII., der damit den Kalender Julius Caesars reformierte: Angesichts der Tatsache, dass die Erde 365,242199 Tage benötigt, um die Sonne zu umrunden, führte der Feldherr alle vier Jahre einen Schalttag ein und erreichte damit im Vierjahresschnitt eine Jahreslänge von 365,25 Tagen. Bei der Umstellung kam ihm seine Macht zu Hilfe: Um die im altrömischen Kalender entstandene Lücke von 80 Tagen auszugleichen, verlängerte er das Jahr 46 vor Christus per Verordnung auf 445 Tage. Und fortan wurde alle vier Jahre immer zwischen dem 24. und 25 Februar ein Tag eingeschoben. 

Doch im Laufe der Jahrhunderte hatte auch Caesars Kalender ein Problem: Bei Caesar ist das Jahr ist im Schnitt 365,25 Tage lang und das sind 11 Minuten und 14 Sekunden zu viel. Bis ins Mittelalter hatten sich da schon einige Tage angesammelt, was sich beispielsweise am Frühlingsanfang bemerkbar machte. Da dieses Datum aber für die Berechnung des Osterfestes von Bedeutung war, machte sich der Papst Gedanken über eine Kalenderreform. 

Wieder in Rom entstand dann der noch heute gültige Gregorianische Kalender: Schaltjahre alle vier Jahre, aber nicht in Jahren, die durch 100 teilbar sind. Einzige Ausnahme dieser Ausnahme sollten aber Jahre sein, die sich ohne Rest durch 400 teilen lassen. Daher hat das Jahr 2000 366 Tage. Nach dem Gregorianischen Kalender sind die Jahre im Schnitt 365,2425 Tage lang und damit lediglich etwa 26 Sekunden länger als das wahre Jahr. 

Auch Papst Gregor XIII. war ein mächtiger Mann und konnte daher einfach festlegen, wie man den Kalender im "Hau-Ruck-Verfahren" wieder zurechtrückte: Er ließ die überschüssigen zehn Tage, die sich bis dahin angesammelt hatten, einfach ausfallen: Nach dem 4. Oktober 1582 kam der 15. Oktober 1582. 

Eine Gruppe von Erdenbürgern dürfte sich besonders über den heutigen Tag freuen: die Geburtstagskinder des 29. Februar. Denn sie kommen ja nur alle vier Jahr in den Genuss einer richtigen Geburtstagsparty: Für einen betroffenen Studenten aus Kiel war das sogar Grund genug, auf seiner Webseite für sein Recht auf eine jährliche Geburtstagsparty zu werben und alle Surfer aufzufordern, sich an seiner Petition an die UNO zu beteiligen: Er fordert die dauerhafte Einführung des 29. Februar.

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