Der mehrfach verschobene Start des russischen Servicemoduls Zvezda
soll nun im Juli erfolgen. In Zvezda befinden sich die Unterkünfte
für die Astronauten und Kosmonauten an Bord der Internationalen Raumstation ISS.
Die NASA bestätigte inzwischen die Planung einer zusätzlichen
Shuttle-Mission zur ISS. Die Atlantis soll nun im April und August
zur Raumstation fliegen.
An Bord einer Proton-Rakete soll Zvezda zwischen dem 8. und 14.
Juli vom Weltraumbahnhof Baikonur abheben. Mit den russischen Raketen
hatte es in der letzten Zeit mehrfach Probleme gegeben, doch wurden an der
zweiten und dritten Stufe mittlerweile Änderungen vorgenommen, die die
Trägerrakete zuverlässiger machen sollen.
Zvezda (das russische Wort für "Stern") stellt
zunächst die Unterkünfte für die Besatzung an Bord der ISS zur
Verfügung, ergänzt die Station aber auch mit Lebenserhaltungs- und
elektrischen Systemen , Flugkontrolleinrichtungen sowie
Datenverarbeitungsmöglichkeiten. Viele dieser Aufgaben werden in einer
späteren Bauphase von amerikanischen Komponenten übernommen, doch soll Zvezda
immer das Zentrum des russischen Teils der Raumstation bleiben.
Zvezda verfügt über ein Solarzellen-Array von rund 30 Metern
Spannweite und ist selbst 13 Meter lang. Das Modul hat drei Abteilungen
und vier Andockstellen. Nach dem Start wird Zvezda erst einmal für
15 Tage allein die Erde umkreisen und dann an die ISS andocken.
Nach Veröffentlichung des neuen Zeitplans hat die NASA nun auch ihre
Pläne für die Shuttle-Missionen zur ISS konkretisiert: Die für April
vorgesehene nächste Shuttle-Mission STS-101 sollte ursprünglich erst
nach Andocken des russischen Moduls an die Raumstation starten. Da jedoch
schon jetzt einige Servicearbeiten an Bord der ISS nötig sind, soll
STS-101 wie geplant - nur mit leicht geänderter Mannschaft - stattfinden.
Zusätzlich soll nun die Atlantis nach Ankunft von Zvezda
ein weiteres Mal zur ISS starten und im Rahmen der STS-106-Mission die
ursprünglich für April vorgesehenen Aufgaben durchführen. Im
wesentlichen soll die Raumstation dabei für die erste ständige Besatzung
vorbereitet werden. Während des STS-101-Fluges im April werden nach den
neuen Plänen auch drei Mitglieder der zweiten permanenten Besatzung der
ISS ihr zukünftiges Zuhause besuchen können.