Das Mars Polar Lander-Team
am NASA Jet Propulsion Laboratory (JPL) hat gestern doch noch
einmal einige Kommandos zu ihrer verschollenen Sonde auf dem Mars
geschickt: Grund ist ein sehr schwaches Signal, das mit einen Antenne an
der kalifornischen Stanford University entdeckt wurde. Es könnte
vom Polar Lander stammen.
Eigentlich
hatte man die Hoffnung schon aufgegeben, noch etwas vom Mars Polar
Lander zu hören, doch jetzt entschied man, einen letzten
Kommunikationsversuch zu machen. Grund war das Aufspüren eines sehr
schwachen Signals in den Zeiten, zu denen man an der Stanford
University auf ein Signal der Marssonde wartete. Was dort aufgefangen
wurde, war so schwach, dass man es erst nach sorgfältiger Analyse der
Daten als Signal heraushören konnte.
"Es besteht kein Zweifel daran, dass das Signal, das das
Stanford-Team entdeckt hat, keinen natürlichen Ursprung hat", so Polar
Lander Projektleiter Richard Cook. "Aber es kann seinen
Ursprung auch auf oder nahe der Erde haben und muss nicht vom Mars
kommen." Um jedoch sicher zu gehen, sandte das Team gestern noch
einmal Kommandos zum roten Planeten, die die Sonde aufforderten, heute
Abend erneut Signale zur Erde zu schicken. Nach einigen Tagen Datenanalyse
sollte dann klar sein, ob man in Stanford auch diesmal etwas vom Polar
Lander auffangen konnte oder nicht.
"Dieser Test ist nur noch ein letzter Versuch und niemand sollte
sich schon zu früh über irgendetwas freuen", warnte Cook. Denn
selbst wenn die Signale tatsächlich vom Lander kommen würden,
gäbe es kaum eine Chance die wissenschaftliche Mission zu beginnen. Es
würde nämlich bedeuten, dass die Hauptantenne, mit der der Lander
zur Erde senden sollte, nicht funktioniert und auch die Kommunikation
über den Global Surveyor als Relaisstation nicht klappt. Die
Antenne wird man wohl kaum reparieren können und auch das Relaisproblem
wird nur schwer zu beheben sein. Nur einen Vorteil hätte ein solcher
Kontakt mit der Sonde: Man würde zumindest ein paar Hinweise erhalten,
was schiefgegangen ist.