Heute Abend ist es endlich soweit: Die NASA-Sonde Mars Polar Lander
wird - wenn alles nach Plan läuft - in der Südpolarregion des roten
Planeten aufsetzen. Während des Sinkflugs soll eine Serie von etwa 20
Bildern gemacht werden, die die immer näher kommende Marsoberfläche
zeigen - einmalig bisher für eine Planetenmission.
Der
Mars Descent Imager (MARDI), der zwischen den Beinen des Landers
angebracht ist, soll den Wissenschaftlern wertvolle Informationen über
die Region liefern, aus der sie später detaillierte Messwerte erhalten.
"Die Aufnahmen der Kamera sind deshalb so wertvoll, weil sie uns
erlauben die Bilder, die die Sonde nach der Landung macht im Zusammenhang
mit der größeren Umgebung zu sehen", erläutert Peter Thomas von
der amerikanischen Cornell University. In etwa 6,5 Kilometern Höhe
soll die Kamera mit ihren Aufnahmen beginnen - zu dieser Zeit hängt die
Sonde noch an ihrem Fallschirm. Die letzten Bilder sollen dann während
des raketenunterstützten Abstiegs gemacht werden.
Dieser Teil der Landung ist auch der kritischste der gesamten Mission:
"Die Marsatmosphäre ist relativ unbekannt", so Dr. Sm Thurman
vom NASA Jet Propulsion Laboratory (JPL). "Daher haben wir
soviel Zeit darauf verwendet, das ganze Verfahren so unanfällig wie
möglich zu machen." Während der ersten Landephase wird sich der Lander
mit einer Geschwindigkeit von 6,9 Kilometern pro Sekunde dem Mars nähern.
Das sorgt für eine Erhitzung des Schutzschildes auf rund 1650 Grad
Celsius.
Bei der Landung auf dem Mars heißt es für das Kontrollteam
"Daumen drücken", denn sie können den Lander dabei
nicht unterstützen: Zwölf Minuten vor der Landung bricht der Kontakt zur
Erde ab. Nach dem Aufsetzen auf dem Mars, soll die Sonde ihre Sonnensegel
entfalten, ihre Antenne zur Erde ausrichten und dann 24 Minuten nach dem
Aufsetzen erste Daten in ihre Heimat funken: Ihren Zustand,
Wetterinformationen und das erste Schwarz-Weiß-Bild. In Deutschland
ist es dann 21.39 Uhr.