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ANTIMATERIE
Suche nach der Anti-Welt
von Stefan Deiters
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17. August 1999

Mit einem riesigen Ballon trug die NASA Mitte August ein japanisches Experiment in eine Höhe von über 30 Kilometern. Aufgabe der Apparatur: Die Suche nach Antimaterie-Teilchen, die den Beweis dafür liefern könnten, dass es irgendwo ganze Anti-Galaxien gibt. Die Chance auf Erfolg ist allerdings gering.

Antimaterie-Teilchen sind eine sehr seltene Form von Materie, die sich insbesondere dadurch auszeichnet, dass sie andersherum geladen sind als die Teilchen normaler Materie. So tragen Elektronen normalerweise eine negative Ladung. Anti-Elektronen sind hingegen positiv geladen. Die Suche nach Antimaterie ist eng verzahnt mit der Frage nach der Entstehung von Strukturen in der Frühphase unseres Universums und daher eine Schlüsselfrage der modernen Kosmologie.

Allerdings glaubt der größte Teil der Theoretiker, dass das gesamte Universum aus gewöhnlicher Materie besteht. Aber es gibt einige, die sogar ganze Galaxien aus Antimaterie für möglich halten. Nur gefunden hat man diese bis heute nicht. Und bisher gibt auch nicht die geringste Spur von ihnen.

Mit Ballonexperimenten wie BESS (für Balloon-borne Experiment with a Superconducting Solenoidal magnet) des Tokioer Wissenschaftlers Professor Shuji Orito wird aber trotzdem nach Antimaterie-Teilchen geforscht. Dabei sucht das Team nach ganz besonderen Anti-Teilchen. In früheren Experimenten wurden schon des öfteren Anti-Protonen entdeckt, die aber auch durch Kollisionen normaler Teilchen entstehen könnten und daher nicht als Beweis für eine Antimaterie-Welt gelten.

In einem 38stündigen Flug hat BESS nun Millionen von Teilchen der kosmischen Strahlung gesammelt. "Darunter werden sicherlich wieder einige hundert Anti-Protonen sein", so Orito. Eigentlich suchen tut der Wissenschaftler aber nach Anti-Helium. "Dessen Entdeckung wäre schon bemerkenswert und daher suchen wir danach, obwohl es bis heute keinen Grund gibt anzunehmen, dass Anti-Galaxien existieren."

Von einem solchen Anti-Helium-Teilchen könnte man annehmen, dass es tatsächlich eine Art Botschafter aus einer Anti-Welt wäre und nicht auf andere Weise auf dem Weg zur Erde entstanden ist. Die Chancen ein solches Teilchen zu finden sind hingegen verschwindend gering. Während fünf früherer Flüge mit dem Ballonexperiment wurde kein einziges Anti-Helium-Teilchen entdeckt. Nach Oritos Worten der beste und direkteste Beweis dafür, dass zumindest unsere nähere Umgebung vollständig aus Materie und nicht aus Antimaterie besteht.

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