Wissenschaftler dreier Raumfahrtfirmen suchen nach Möglichkeiten, wie man das Gewicht von Raketen und Satelliten
reduzieren und damit Treibstoff sparen könnte. Nach einen Bericht
der britischen Wissenschaftszeitschrift New Scientist denken
sie dabei an eine revolutionäre Methode: Raumfahrzeuge könnten
sich selbst als Treibstoff nutzen.
Die besten Kandidaten für die neue Technologie seien nach dem Bericht
Kommunikationssatelliten, die nutzlos werden, sobald der Treibstoff an
Bord verbraucht ist. Können sie nämlich die nötigen - oft nur minimalen
- Kurskorrekturen nicht mehr ausführen, sind sie nicht länger auf ihrer
Bahn zu halten. Ein Satellit, der eigene Teile als Treibstoff nutzen kann,
hätte enorme Vorteile, wäre er doch beim Start deutlich leichter als
herkömmliche künstliche Erdtrabanten.
Was zur Zeit in der Entwicklung ist, nennen die Wissenschaftler "dual
function structural propellant materials" und meinen damit
Material, das einerseits zur Verstärkung der Rakete oder des Satelliten
während des Startvorgangs genutzt werden, später aber auch als Treibstoff
verwendet werden kann.
"Die Idee ist, nach Material zu suchen, das wir verwenden können,
um ein Raumfahrzeug zu bauen und was später auch als Treibstoff verwendet
werden kann", beschreibt Projektleiter Prakash Joshi die Forschungen.
"Die größten Belastungen ergeben sich für eine Rakete beim Start.
Später in der Umlaufbahn braucht man viel weniger Material, um das
Fahrzeug stabil zu halten."
Sollten das Team ein geeignetes Material finden, wollen die
Wissenschaftler zunächst einen Prototyp bauen, um zu zeigen, dass dieser
"Auto-Kannibalismus" funktioniert. Wie dann zukünftige
Raumfahrzeuge aussehen werden, ist noch ungewiss. Eventuell könnte man
einen Teil des Fahrzeuges für einen anfänglichen Schub sofort verbrennen
oder aber später Material in Treibstoff umwandeln.