Der Vorbeiflug der NASA-Sonde Deep Space 1 hat nicht die
gewünschten detaillierten Aufnahmen geliefert - dafür aber vielleicht
Daten, die viel wertvoller sind und Hinweise auf den Ursprung des Asteroiden
Braille liefern könnten: Eventuell handelt es sich um ein Teil der
großen Asteroiden Vesta.
Wie der amerikanische Online-Dienst spaceViews meldet, basieren
diese Ergebnisse auf Spektren, dei die Sonde beim Passieren des Asteroiden
aufgenommen hat. Die Ergebnisse kamen für alle Beteiligten unerwaretet:
"Eine wissenschaftliche Überraschung", zitiert spaceViews
einen Wissenschaftler der DS1-Mission.
Was in der Fachwelt für Aufregung sorgte, ist die Tatsache, dass das
Spektrum von Braille fast identisch ist mit dem des viel größeren
Asteroiden Vesta, der im großen Asteroiden-Gürtel um die Sonne
kreist. Außerdem stimmt das Spektrum mit auf der Erde gefundenen
Meteoriten überein, die schon zuvor mit Vesta in Zusammenhang
gebracht wurden.
Vesta nimmt unter den großen Asteroiden eine gewissen
Sonderstellung ein, da der Asteroid eine Oberfläche aus Basaltgestein
aufweißt und außerdem Spuren von früherer vulkanischer Aktivität
gefunden wurden. Die Wissenschaftler vermuten nun, dass Braille ein
kleiner Brocken von Vesta ist, der bei einer Kollision aus dem
Asteroiden abgesprengt wurde.