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Raumfahrt

DS1: Völlig losgelöst von der Erde
von Stefan Deiters
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19. Mai 1999

Premiere auf "Deep Space 1": Zum ersten Mal übernimmt künstliche Intelligenz komplett die Kontrolle eines Raumschiff. Für insgesamt 48 Stunden soll der mit entsprechender Software ausgestattete Bordcomputer von DS1 die Sonde selbständig lenken. Das Kontrollzentrum wird nur zuschauen und für einige Überraschungen sorgen.  

Am Montag abend war es soweit: Das Softwarepaket mit Namen "Remote Agent" übernahm die Kontrolle über die NASA-Sonde "Deep Space 1". Die spannende Frage: Kann ein Raumschiff, das sich rund 120 Millionen Kilometer von der Erde entfernt befindet, vollständig auf sich allein gestellt operieren?

"Während wir dem Programm elektronisch über die Schulter schauen, überwacht der Remote Agent alle Funktionen der Sonde und zündet auch bei Bedarf die Triebwerke, um den Kurs zu korrigieren", beschreibt Pandu Nayak vom NASA Ames Research Center den Testablauf. "Außerdem fordern wir die Software mit einigen unerwarteten Problemen heraus. So kann sie beweisen, daß sie in der Lage ist, alles in den Griff zu bekommen ohne menschliches Eingreifen."

"Der Remote Agent kann eigene Strategien entwickeln und ausführen, um die Ziele der Mission zu erfüllen, die wir vorgegeben haben", erläutert Dr. Doug Bernard vom NASA Jet Propulsion Laboratory weiter. "Diese Technologie könnte uns Missionen in unser Sonnensystem ermöglichen, die bisher als zu aufwendig für die Bodenkontrolle angesehen wurden."

Die Steuerungssoftware besteht aus drei Teilen: Der "Planner" arbeitet Vorgehensweisen aus, um bestimmte Ziele zu erreichen und kann diese auch abändern, wenn beispielsweise ein Hardwaredefekt auftritt. Der "Executive" interpretiert diese Pläne und ergänzt Details, die er an die Flugsteuerungssoftware weitergibt. Außerdem koordiniert er die Zusammenarbeit der Module.

Der dritte im Bunde ist "Livingstone", eine Art elektronischer Schiffsarzt, der die Funktionen des Raumschiffs ständig überwacht. Erkennt er ein Problem, informiert er den "Executive". Der fragt zurück nach einer einfachen Lösung. Die könnte bei einem Ausfall der Kamera beispielsweise lauten, das Gerät einfach einmal ab- und wieder anzuschalten. Schlägt dies fehl, wird der "Planner" nach einer alternativen Vorgehensweise befragt, mit der das Ziel der Mission trotzdem noch zu erreichen ist. Erst wenn das Problem zu groß ist, wird die Erde zur Hilfe gerufen.

Das Hauptziel der Sonde "Deep Space 1" ist es, insgesamt zwölf neue Technologien zu testen, die dann sicher im nächsten Jahrtausend eingesetzt werden können. Die Tests werden im Sommer abgeschlossen sein, wenn die Navigationssysteme durch ein Rendezvous mit dem Asteroiden 1992 KD getestet werden sollen.

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