600.000 Dollar will die amerikanische Weltraumbehörde NASA in ein Experiment
investieren, das die Grundlage zum Bau eines Anti-Schwerkraft-Schildes sein könnte. Den
meisten Wissenschaftlern ist diese Forschung suspekt. Für sie ist die dem Versuch
zugrunde liegende Physik "komplett falsch".
Wie die Zeitschrift "New Scientist" in ihrer Sonnabend-Ausgabe berichtet,
basiert das Interesse der NASA auf einem Experiment des russischen
Materialwissenschaftlers Podkletnov, der vor einigen Jahren in einer Fachzeitschrift
behauptete, daß eine sich drehende supraleitende Scheibe etwas leichter geworden sei. In
einer weiteren unveröffentlichten Arbeit wurde die Eigenschaft des supraleitenden
Materials, nämlich leicht gravitationsabschirmend zu sein, genauer quantifiziert: Die
Scheibe, so behauptete Podkletnov, hätte genau zwei Prozent ihres Gewichts verloren.
Dieser Erfolg reichte der NASA um einen in Ohio ansässigen Hersteller von
Supraleiter-Elementen für eine Reihe ähnlicher Experimente zu bezahlen. Der erste
Versuch scheiterte. Trotzdem wird zur Zeit gerade an einem zweiten Experiment mit einer 30
Zentimeter-Scheibe aus supraleitendem Material gearbeitet, das dem Versuchsaufbau des
russischen Wissenschaftlers entsprechen soll.
Sollte das Experiment gelingen, hätte dies für die NASA und die Raumfahrt erhebliche
Auswirkungen: Die ungeheuren Energiemengen, die eine Rakete benötigt, um die Schwerkraft
der Erde zu überwinden, könnten eingespart werden, wenn man einfach die
Gravitationskraft ausschalten könnte.
Andere Wissenschaftler halten das alles für Unsinn: "Die Schwerkraft kommt von
der Masse eines Körpers und nicht von der Quantenmechanik", zitiert der New
Scientist Ho Paik, einen Gravitationsphysiker der Universität Maryland. "Ich kann
nicht begreifen, warum man ein Experiment macht, welches auf einer Physik basiert, die
komplett falsch ist."