Raketen können mit einem Ionenantrieb nicht starten, das
widerspricht schon seiner Funktionsweise: Zum Antrieb führt ein
Raumschiff einen Tank mit Xenongas mit. Mit Hilfe von Strom, den die
Sonde durch Solarzellen gewinnt, wird das Gas ionisiert - es ist
damit elektrisch nicht mehr neutral. Das ionisierte Gas wird dann
elektrisch auf einen Geschwindigkeit von etwa 30 Kilometern/Sekunde
beschleunigt und ins Weltall ausgestoßen. Dadurch bekommt die Sonde
einen leichten Schub in die Gegenrichtung. Der Vorteil dieses
Antriebs liegt darin, dass er im Vergleich zu herkömmlichen
Treibstoffen etwa zehnmal effektiver ist und man so beim Start der
Sonde Treibstoff und damit Startgewicht sparen kann. Allerdings hat
der Ionenantrieb auch einen Nachteil: Die Beschleunigung ist nur
sehr gering, man muss also lange warten, um eine hohe
Geschwindigkeit zu erreichen. Daher dürfte diese Antriebsart wohl
eher für längere Missionen geeignet sein.
Auch Raumschiffe mit Ionenantrieb müssen zunächst mit
herkömmlichen Raketen ins All gebracht werden. Dort kann der
Ionenantrieb aber dann eingesetzt werden, wie beispielsweise mit der Sonde
Deep Space 1 gezeigt wurde. Die jüngste Erfolgsstory des Ionenantriebs
aber dürfte die "Rettung" des Satelliten Artemis sein, der
mit Hilfe eines Ionentriebwerks langsam aber sicher auf die richtige
Umlaufbahn gebracht wurde (astronews.com
berichtete). Auch die japanische Kometensonde MUSES-C hat einen Ionenantrieb
an Bord (siehe
Bericht) und vermutlich auch die ESA-Misson BepiColombo zum
Merkur. (ds/7. Juli 2003)
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