Warum schwenkt die NASA-Sonde New Horizons nicht in einen
Orbit um Pluto ein?
Es hört sich in der Tat verrückt an: Da schickt die NASA eine Sonde zum
Zwergplaneten Pluto ins äußere Sonnensystem und lässt diese dann, nachdem sie fast
zehn Jahre für den Weg benötigt hat, mit einer Geschwindigkeit von über 40.000
Kilometern pro Stunde an Pluto vorbeisausen. Warum schwenkt
man also nicht in eine Umlaufbahn um den Zwergplaneten ein?
Der Grund ist das Profil der Mission: Mitte des letzten Jahrzehnts
wollte man möglichst schnell eine Sonde zu Pluto schicken, weil dieser sich auf
seiner - vergleichsweise elliptischen Bahn - gegenwärtig immer weiter von der
Sonne entfernt. Eine eventuell vorhandene Atmosphäre könnte daher bald "einfrieren",
ein Besuch zu einem späteren Zeitpunkt wäre wesentlich weniger ergiebig.
Man schickte die Sonde New Horizons daher mit hoher Geschwindigkeit zum Pluto.
Um nun in einen Orbit um den Zwergplaneten einzuschwenken, müsste die Sonde
stark abbremsen. Dieses würde über 1.000-mal mehr Treibstoff erfordern,
als die Sonde mitführen kann. Hätte man der Sonde aber große Mengen an
Treibstoff mitgegeben, wäre sie wiederum deutlich schwerer geworden.
Dass New Horizons an Pluto nur vorüberfliegt, hat allerdings auch einen
Vorteil: Die Sonde kann nämlich nach der Pluto-Passage den Kuipergürtel
erkunden. Und auch dort gibt es sicherlich noch einiges zu entdecken. (ds/11.
April 2014)
Haben Sie auch eine Frage? Frag
astronews.com.
|