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Basieren die im April von Stephen Hawking geäußerten
Ansichten zu aggressiven Aliens und deren potentielle Bedrohung für die Erde auf
wissenschaftlichen Erkenntnissen?
Der bekannte Astrophysiker Stephen Hawking hat
unlängst vor einer Kontaktaufnahme mit
Außerirdischen gewarnt. Er wies darauf hin, dass
diese uns nicht unbedingt wohlgesonnen sein
müssten und eventuell nur das Ziel haben könnten,
die Ressourcen der Erde auszubeuten. Beruht diese
Ansicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen? Auf
den ersten Blick natürlich nicht, denn bis heute
haben wir noch nicht einmal ein außerirdisches
Bakterium gefunden, geschweige denn eine
außerirdische Zivilisation. Alle Rückschlüsse,
die wir auf das Verhalten von Außerirdischen
ziehen können, müssen also auf dem beruhen, was
wir kennen - und dies ist das Leben auf der Erde.
Und hier hat Hawking auf einen interessanten
Punkt hingewiesen: Betrachtet man nämlich die
Entwicklung des Lebens auf der Erde und
insbesondere die Entwicklung des Menschen, so
findet man in der Geschichte zahlreiche Beispiele
dafür, dass Menschen andere Länder oder
Kontinente rücksichtslos überfallen und
ausgebeutet haben. Der Untergang von Kulturen,
die sie als minderwertig ansahen, wurde dabei
bewusst in Kauf genommen. Auch heute noch werden
Lebensräume von Pflanzen und Tieren oft
rücksichtlos zerstört.
Außerirdische, die die Erde aus großer Entfernung
erreichen können, dürften den Menschen
technologisch weit voraus sein. Und es könnte
sich bei diesen Lebewesen tatsächlich um
Geschöpfe handeln, die neue Lebensräume, neue
Nahrungsquellen oder ähnliches suchen. Für sie
könnte die menschliche Kultur ähnlich
erhaltenswert sein, wie es die Kultur in
Mittelamerika für die spanischen Eroberer war.
Oder sie sehen uns gar nur als lästiges
Ungeziefer an. Von daher sind Hawkings Warnungen
durchaus ein ernstzunehmendes Argument gegen die
- vermutlich durch zahlreiche Science
Fiction-Filme geprägte - Ansicht, dass es sich
bei Außerirdischen um sympathische Geschöpfe
handeln muss, die nur an einer friedlichen
Kontaktaufnahme interessiert sind. (ds/28.
April 2010)
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