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Zur Zeit findet gerade die Generalversammlung der Internationalen Astronomischen Union (IAU) statt. Sie soll am kommenden Donnerstag über einen Entwurf entscheiden, den eine Kommission gestern vorgelegt hat. Danach gilt ein Objekt als Planet, wenn es um eine Sonne kreist, nicht aber selbst ein Stern ist sowie eine Masse hat, die ausreichend ist, um durch ihre Anziehungskraft dafür zu sorgen, dass das Objekt rund ist. Dies ist bei Objekten ab einem Durchmesser von rund 800 Kilometern der Fall, die eine Masse von 5 mal 1020 Kilogramm haben. Nach dieser Definition würde Pluto seinen Status als Planet behalten. Hinzukommen würde der "zehnte Planet" 2003 UB313, der Pluto"mond" Charon sowie der erste entdeckte Asteroid Ceres (den man als Zwerg-Planeten bezeichnen könnte). Das Sonnensystem hätte damit zunächst 12 Planeten. Pluto, so der Vorschlag, wird zudem den Prototypen einer Planetenuntergruppe bilden, die Plutons genannt werden soll. Dieser Gruppe gehören bislang noch Charon und 2003 UB313. Die anderen Planeten von Merkur bis Neptun bilden die klassischen Planeten. Pluto und Charon wären nach der neuen Definition ein Doppelplanet. Beide Objekte erfüllen die Planetendefinition. Sie umkreisen ihren gemeinsamen Schwerpunkt, der aber (so das Kriterium für einen Doppel-Planeten) nicht innerhalb einer der beiden Planeten liegt. Weitere Objekte können in Zukunft zu Planeten werden und die IAU hat bereits eine "Warteliste". Wie eingangs erwähnt, sind diese Definitionen ein Vorschlag der zuständigen Arbeitsgruppe. Über sie wird am kommenden Donnerstag diskutiert und abgestimmt. Es kann also sehr gut sein, dass die offizielle Definition eines Planeten am Donnerstag Abend anders aussieht. (ds/17. August 2006) Siehe auch: Diskussion zum Thema im astronews.com Forum. Haben Sie auch eine Frage? Frag astronews.com. |
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