Bei einem Venustransit zieht die Venus von der Erde aus gesehen
vor der Scheibe der Sonne vorüber. Das macht auch schon deutlich,
von wo aus man einen Venustransit auf der Erde sehen kann: Nämlich
überall dort, wo die Sonne schon aufgegangen ist bzw. noch scheint
bzw. während des rund sechs Stunden dauernden Ereignisses gerade
aufgeht. Das führt dazu, dass man auf rund drei Vierteln der
Erdoberfläche den Transit (zumindest teilweise) sehen kann. Beim
Venustransit am 8. Juni 2004, der um 7.13 Uhr MESZ beginnt und um
13.26 Uhr MESZ endet, sind wir in Europa und einer günstigen
Position und können - gutes Wetter vorausgesetzt - den gesamten
Transit verfolgen.
Venustransits sind in der Tat extrem seltene Ereignisse: Der letzte Transit
war im Jahr 1882. Die Seltenheit liegt in der besonderen Konstellation
begründet, die für dieses Art von Ereignis gegeben sein muss: Die winzige Venus
muss von der Erde aus gesehen exakt vor der Sonnenscheibe vorbeiziehen.
Zwar verlaufen die Bahnen der Planeten alle etwa in einer Ebene, doch eben nicht
genau: Die Bahn der Venus hat zur Erdbahn einen Winkel von 3,4 Grad