GJ 667Cc: Super-Erde möglicherweise lebensfreundlich

astronews.com Redaktion

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Astronomen haben um einen nur 22 Lichtjahre entfernten Stern einen möglicherweise lebensfreundlichen Planeten entdeckt. Es dürfte sich dabei um den bislang besten Kandidaten für eine Welt handeln, auf der es flüssiges Wasser geben könnte. Der Fund zeigt nach Ansicht der Forscher, dass sich lebensfreundliche Welten um deutlich mehr Sterne bilden können als zuvor angenommen. (2. Februar 2012)

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Kosmo

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Vermutlich wieder zu massereich für das Vorhandensein von Land&Wasser, richtig? Trotzdem natürlich ein bemerkenswertes Objekt in Folge der "Nähe".
 

Bynaus

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Ah, dann ist das Paper jetzt draussen... :) (siehe hier...)

Nun, 4.5 Erdmassen ist schon sehr massereich für einen Felsplaneten, und natürlich würde man vermuten, dass da auch eine dichte Atmosphäre vorliegt. Wie ich hier mal erklärt hatte, müsste man eigentlich erwarten, dass die Atmosphärendichte eines Planeten (reine Entgasungsatmosphäre, gleicher Anteil des Planeten entgast wie bei der Erde) mit der 5.5ten Potenz (!!!) der Planetenmasse steigt. Das heisst, bei 4.5 Erdmassen würde man den 4000-fachen Atmosphärendruck an der Oberfläche erwarten... (natürlich darf man dabei nicht vergessen, dass der Atmosphärendruck der Erde - ohne Ozeane und ohne Kalk etwa 100 bar betragen würde, wie bei der Venus). Aber vielleicht sind Szenarien denkbar, bei denen der Planet seine frühe Entgasungs-Atmosphäre verlor, wieder gewann, etc., gerade wenn er gebunden rotiert, um einen roten Zwerg kreist und evtl. kein Magnetfeld hat (Supererden sind zu massiv = halten zu viel innere Wärme, um nach ein paar Milliarden Jahren bereits einen festen Kern auszukondensieren, so dass man auf ihnen keine starken planetaren Magnetfelder erwartet).

EDIT: Das Paper findet sich auf: http://arxiv.org/abs/1202.0446 Anscheinend gibt es noch mehr Planetenkandidaten im System, inkl. einem Gasriesen auf einem 10-Jahre-Orbit.
 
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Erizo_Erizado

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Bis auf die Nähe zu unserem Sonnensystem find ich die Werte ziemlich bescheiden.

4.5 Erdmassen (-->entsprechende Atmosphäre)
Dreifachsternsystem
28 Tage Umlaufzeit
Zentralgestirn


Ich denke das reiht sich ein in die Planeten, die bisher überwiegend gefunden wurden.
 

Bynaus

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Erizo_Erizado schrieb:
Dreifachsternsystem

Wo liegt da das Problem? Das andere Paar ist weit entfernt (200 AU, IIRC), das tut der allfälligen "erdähnlichkeit" keinen Abbruch.

Ich denke das reiht sich ein in die Planeten, die bisher überwiegend gefunden wurden.

Da hast du völlig recht - was aber einfach damit zu tun hat, dass Supererden in der bewohnbaren Zone von M-Zwergen das beste sind, was wir derzeit (zumindest mit Radialgeschwindigkeits-Messungen) finden können.
 

TomTom333

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Ich denke das reiht sich ein in die Planeten, die bisher überwiegend gefunden wurden.


Tut er (Meiner Meinung nach) eben nicht!

Wie viele Planeten kennen wir, stand HEUTE?
Wie viele sind "super" Erden?
Wie viele sind davon in einem Mehrfachsystem?
Wie viele (davon) haben eine Metalizität von rund einem viertel zu unserem?
Wie viele M Zwerge gibt es in der Milchstraße und im Vergleich...... wie viele G Zwerge?
Wie viele Planetensysteme haben eine Exzentrizität von "0" ?
Ich könnte hier noch einiges weiter schreiben.......
Aber jeder hat seine Meinung.....
 

Bynaus

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Ich glaube, gemeint war, er reiht sich ein in die sogenannt "erdähnlichen" Planeten, die bisher gefunden wurden... Gliese 581 c und d, z.B. Sicher interessant, aber nicht so, dass man da mit hoher Wahrscheinlichkeit eine erdähnliche Welt erwarten müsste. Aber natürlich hast du auch recht, dass jeder Planet auf seine Art "einzigartig" ist.

Wie viele Planetensysteme haben eine Exzentrizität von "0" ?

Fast alle Hot Jupiters zumindest. In diesem Fall (GJ 667 Cc) ist die Exzentrizität allerdings nicht unbedingt 0, sie wurde nur auf 0 gesetzt, um die Lösung zu bekommen, die jetzt publiziert wurde (recht üblich, wenn die Abweichung von 0 offensichtlich gering ist).
 

TomTom333

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..... wenn die Abweichung von 0 offensichtlich gering ist).

0 oder etwa gleich Null......... Haarspalterei!
Wichtig ist das das Klima konstant bleibt.

Nachtrag: Ich meinte Systeme! und nicht einen einzigen Planeten!!!!!!!


Auf den HJ´s werden wir wohl kein Leben finden, also sind auch die nicht ganz so Interessant. Nur weil sie so einfach zu finden sind, kennen wir so viel von ihnen. Das es wahrscheinlich mehr "Erden" und Super-Erden gibt, als HJ´s ist auch klar.... oder ?

Interessant ist das es im GJ667 System noch einen Gasriesen gibt (welcher noch zu Bestätigen ist) der die Funktion des Jupiter einnehmen könnte.
Ich weiß...........die Wissenschaft sagt seit neuestem wir brauchen keinen Jupiter als Staubsauger....... aber wer weiß das schon :p

Ich hätte gerne ein Elementverteilung von diesem Planeten, welche Elemente es gibt und in welcher Prozentzahl....
 
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Bynaus

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@TomTom333: Wenn du, statt mir einfach so unbedarft "Haarspalterei" vorzuwerfen, zuerst 1. genauer lesen und 2. im oben verlinkten (offen zugänglichen) Preprint selbst nachsehen würdest, würdest du sehen, dass es keinesfalls so einfach ist. Der Orbit ist mit 98% Wahrscheinlichkeit weniger exzentrisch als 0.27 - und exzentrische Lösungen (wohl innerhalb dieser Grenze) können nach Angaben der Autoren nicht ausgeschlossen werden. Es ist also sogar möglich, dass der Planet sich aus der HZ hinaus und wieder zurück pendelt. Simulationen haben darüberhinaus ergeben, dass die Exzentriztiät durch Interaktionen mit GJ 667 Cb schwanken sollte - zwischen 0.04 und 0.25. Also komm mir nicht mit "Haarspalterei", sondern informier dich zuerst!

Ich sagte bloss, es sei "üblich", dass man die Exzentrizität 0 setzt, wenn sie offensichtlich gering ist. In diesem Fall kann man es aber schlicht nicht sagen, weil die Amplitude der Radialgeschwindigkeits-Variation offenbar so klein ist, dass man eine exzentrische Bahn gar nicht erkennen könnte.

Ich hätte gerne ein Elementverteilung von diesem Planeten, welche Elemente es gibt und in welcher Prozentzahl....

So lange der Planet keinen Transit macht, dürfte das äusserst schwierig werden. Die Zusammensetzung des Sterns hingegen kann man wohl bestimmen.
 

UMa

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Hallo Tomtom,

was willst du uns mit deinem Post sagen?

"Tut er (Meiner Meinung nach) eben nicht!"
Meiner Meinung nach doch.

Q1: "Wie viele Planeten kennen wir, stand HEUTE?"
A:Laut http://exoplanet.eu/index.php 755 + 8 (im Sonnensystem) = 763 Planeten

Q2: "Wie viele sind "super" Erden?"
A: Das hängt von der Massenobergrenze ab.
Von 744 Exoplaneten mit bekannter Masse liegt die Masse (meist M*sini) bei 55 zwischen 1 und 10 Erdmassen und von 22 zwischen 1 und 5 Erdmasse.

Q3: "Wie viele sind davon in einem Mehrfachsystem?"
A: Viele. Ist mir jetzt zu viel Aufwand das herauszusuchen.

Q4: "Wie viele (davon) haben eine Metalizität von rund einem viertel zu unserem?"
A: Die Metallizität von Planeten? Oder meinst du den Stern?

Q5: "Wie viele M Zwerge gibt es in der Milchstraße und im Vergleich...... wie viele G Zwerge?"
A: M-Zwerge ca. 100-150 Milliarden, G-Zwerge ca. 7 Milliarden.

Q6: "Wie viele Planetensysteme haben eine Exzentrizität von "0" ?"
A: Planetensysteme haben keine Exzentrizität. Falls du Planeten meinst genau 0.

Grüße UMa
 

TomTom333

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Was sollte ich denn genauer lesen?


Auf S. 6 steht, dass der Planet, selbst wenn er eine Exzentrizität hat nicht aus der HZ herausfällt.
Dies wird durch Figur 3 auf Seite 15 dann auch noch dargestellt.

Und ich möchte hier mal die letzten Beiden Sätze auf Seite 9 posten:

With the new generation of optical and
infrared spectrographs, many nearby M dwarfs will be efficiently surveyed for low mass
planets. If the detection rate holds, very soon now we may have a real chance of searching
for spectroscopic signatures of water and life on one of these worlds.

Und ich würde halt gerne die Elementverteilung Wissen um mir ein "geistiges" Bild von dieser Welt machen zu können.

und noch eins @ Bynaus: fühl dich nicht immer gleich so "Angegriffen" dir will doch keiner was!
 

TomTom333

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Hallo Tomtom,

was willst du uns mit deinem Post sagen?


Q3: "Wie viele sind davon in einem Mehrfachsystem?"
A: Viele. Ist mir jetzt zu viel Aufwand das herauszusuchen.

Q4: "Wie viele (davon) haben eine Metalizität von rund einem viertel zu unserem?"
A: Die Metallizität von Planeten? Oder meinst du den Stern?


Q6: "Wie viele Planetensysteme haben eine Exzentrizität von "0" ?"
A: Planetensysteme haben keine Exzentrizität. Falls du Planeten meinst genau 0.

Grüße UMa

Zu Q3 : Es sind laut Jean Schneider heute deren 99
Zu Q4 : Die vom Stern, und dieser ist schon sehr Metallarm. Lange glaubte man das um solch einen Stern gar keine Planeten existieren dürfte.

Zu Q 6: Natürlich meine ich die des Planeten um ihren Stern. Zeige mir einen Astronom der etwas anderes mit der Exzentrizität angibt.
Ich will mit der Exzentrizität auch nur darauf hinweisen, das es Wichtig ist das diese nicht zu hoch ist und das Klima zu sehr schwankt.

In Summe möchte ich sagen, das das System 667C schon was besonderes ist und nicht wie von einigen hier Behauptet wie Plantet 08/15 Behandelt wird.

Grüße Tom
 
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Kickaha

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Hallo TomTom,
Ich hätte gerne ein Elementverteilung von diesem Planeten, welche Elemente es gibt und in welcher Prozentzahl....
Eine Elementeverteilung ist bestimmt von allen hier gewünscht.
Eventuell kan man grob schätzen.
Ich schätze ähnlich wie Merkur, Venus oder Erde. Die Unsicherheit ist sehr groß. Eventuell viel mehr Wasser. Ich kann nicht schätzen, wie das bei kleinen Sternen sein kann.


Namaste
 

Bynaus

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Auf S. 6 steht, dass der Planet, selbst wenn er eine Exzentrizität hat nicht aus der HZ herausfällt.

Kannst du das zitieren? Ich sehe das nicht.

Aber wie sie selbst schreiben: Ob der Planet bewohnbar ist, oder nicht, hängt nicht nur von seiner Position in der HZ ab.

und noch eins @ Bynaus: fühl dich nicht immer gleich so "Angegriffen" dir will doch keiner was!

Ich fühl mich nicht angegriffen. Mein Hinweis, dass der Planet keineswegs eine Exzentrizität von Null hat, sondern dass diese mangels besseren Wisens nur so gesetzt wurde, war als freundlicher Hinweis gemeint, was du darauf leichtfertig als "Haarspalterei" quittierst, weil du glaubst, sie sei einfach ununterscheidbar von Null - weil du eben gar nicht erst nachgesehen hast. Das empfinde ich zumindest als unfreundlich.

Zu Q4 : Die vom Stern, und dieser ist schon sehr Metallarm. Lange glaubte man das um solche Stern gar keine Planeten existieren dürfte.

Nein. Ich weiss, es ist immer verlockend, zu sagen, "früher, da glaubte man dies und jenes nicht, und sehet jetzt, ist alles ganz anders...". Bei wirklich metallarmen Sternen erwartet man keine Planeten, ja. Und zumindest für Gasriesen gibt es einen Zusammenhang, dass sie umso häufiger sind, je metallreicher der Stern ist, entsprechend erwartet man sie weniger häufig bei metallarmen Sternen (was aber natürlich im Einzelfall überhaupt nichts heissen muss). ABER: GJ 677 C ist nicht wirklich "sehr" metallarm. Metallizität wird nicht ohne Grund logarithmisch ausgedrückt. Das heisst, GJ 667 hat -0.6, das ist recht moderat (es gibt Sterne mit -6, -7 etc. - und die haben wohl wirklich keine Planeten, weil einfach nicht genügend Staub da ist, um welche zu bilden).

In Summe möchte ich sagen, das das System 667C schon was besonderes ist und nicht wie von einigen hier Behauptet wie Plantet 08/15 Behandelt wird.

Wie erwähnt, es kommt halt drauf an, wie du es sehen willst: Natürlich kannst du, wenn du nur genügend Eigenschaften kennst, jeden Planeten als etwas ganz Besonderes betrachten. Völlig legitim, aber es fragt sich, was man damit sagen will. Wenn jemand sagt, diese oder jene Schneeflocke ist etwas ganz Besonderes, aber der andere sagt, sie reiht sich ein in alle anderen Schneeflocken - wer hat dann recht?

Der Planet ist ganz nett, aber es gibt da diverse "KOI"s, die ich als weit bessere Kandidaten für einen wirklich erdähnlichen, wirklich bewohnbaren Planeten handeln würde als GJ 667 Cc.
 

Kibo

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Hallo Tomtom, bist ja mal wieder der erste. danke dafür!

Die sehen 3 wirklich sehr gut aus, besonders die 2 Äusseren. Bei Planeten, die größer als die Erde sind, ist ja wohl tendenziell eher eine niedrigere Strahlungsbilanz gut, da man bei größeren Planeten auch mit dickeren Atmosphären und einem entsprechend stärkeren Treibhauseffekt rechnen kann. Vor nicht all zu langer Zeit hätte man sogar wohl noch G776Ch zu den möglicherweise habitablen Planeten gezählt.

Bei PHL gibt's auch schon was zu, mit hübschen künstlerischen Bildmaterial.

@Frank Specht

Da ich die Erklärung auf phl dazu mehr als ausreichend finde, hielt ich es nicht für nötig das zu erklären. Wer auf den Link klickt, erfährt ja alles.

Ich halte den ESI, durchaus für zweckmäßig, da er die nach unserem heutigen Wissenstand relevanten Werte in Verbindung bringt und so mit einer Zahl deutlich macht, was man von diesem Planeten zu halten hat.
Das unsere Prognose nicht der Realität entsprechen muss weil unsere Messungen ungenau oder unsere Theorien falsch sind, sollte ja wohl jedem Forumteilnehmer klar sein.

mfg
 
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