Urknall und Thesen einer alternativen Theorie der Interaktion polymorpher Universen

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Stephan G.

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Gestatten Sie mir zuvor einige Erläuterungen meiner Position. Ich hole dazu etwas aus. Gemäß den Grundsätzen allgemeiner Logik gilt, dass eine logische, somit mit der objektiven Realität übereinstimmende und deshalb wahre Behauptung, mindestens auf zwei Aussagen beruht (Dualismus). Ist eine der Aussagen falsch, nicht mit der objektiven Realität in Übereinstimmung, ist die gesamte Aussage falsch, unlogisch. Das trifft auch für alle Ableitungen zu. In dem Sinne unzutreffende Behauptungen können zwar mit politischer, kultureller oder ökonomischer Gewalt für einige Zeit als vermeintlich wahr durchgesetzt werden. Beispielsweise sind zu nennen die Erdscheibentheorie, das geozentrische Weltbild, die Behauptung von globaler Erschaffung und Bestrafung durch ein angeblich intelligentes Etwas oder die politische Letztendlichkeit des Rechts auf unbegrenztes Wachstums privater Kapitaleffizienz und um jeden Preis oder von der Unverzichtbarkeit der das stützenden, rechtfertigenden Konfessionen. Die daraus resultierenden Widersprüche führten und führen stets zur regionalen, territorialen oder zivilisatorischen Apokalypse.
Unlogik scheint mir auch im Fall der Urknallbehauptung gegeben. Diese und ihre Begründungsvarianten muten an, gleich ob bewusst oder nicht, von einem Schöpfungsglauben berührt oder dominiert zu sein. Das fiktive Geschehen „Urknall“ wird von damit Beschäftigten, in dem kulturellen Kontext Geprägten, natürlich auch unter dessen Einfluss begründet. Demnach sei es unter anderem ein Vorgang, bei dem aus vorausgegangenem Nichts, diffusem Strukturellem oder Punktuellem ein Etwas entstanden sei. Das Ganze liegt nahe an der Behauptung vom Bestehen und Wirken einer warum, wozu und wie auch immer den Urknall bewirkenden Kraft, Intelligenz, Naturgesetzlichkeit noch vor deren Dasein. Soweit dazu.

Forschungssatelliten, Teleskope, andere Experimente, das Nachdenken über deren Ergebnisse, ergeben das Bild eines strukturierten hiesigen Universums. Es besteht aus mindestens dreidimensionaler Netzstruktur. Sie ist nicht statisch, da ihre Bausteine und Beziehungen interagieren, auseinanderdriften, ineinander schieben, sich durch den Umstand von Alterungsprozessen verändern oder gegenseitig auslöschen. Auf welchen Grundlagen in unserem Universum alle diese Beziehungen und Entwicklungen, darunter seine Fähigkeit zu Stoffwechsel, Selbstreflexion und Erkenntnis, Denken genannt, bestehen, habe ich Ihnen einem Epilog dargestellt.

Ich stelle nun betreffs Ursprung und Entwicklung unseres Universums folgende Thesen auf:

1. So wie unser Universum intern strukturiert ist, bestehen auch übergeordnete Strukturen, welche durch eine Unzahl verschiedenartiger Universen gebildet werden. Unser Universum ist Bestandteil dieser Strukturen. Weitere Ebenen darüber hinaus sind nicht ausgeschlossen.

2. Auch die Eigenschaften der jetzt an unser Universum angrenzenden Universen gründen nicht auf unten genannten Entwicklungsgesetzen. Sie beruhen auf anderen naturgesetzlichen Grundlagen. Damit ist in ihnen die Existenz uns bekannter Physik, Chemie, Biologie und Selbstreflexion der Materie ausgeschlossen. Bezeichnen wir sie als polymorphe Universen.

3. Ebenso wie Strukturen und Prozesse unseres Universums wechselwirken, ist zu erwarten, dass polymorphe Universen, aktuell einschließlich unseres, auf spezifische, Weise wechselwirken, ständig in Einheit von Heterogenität und Divergenz neu gestalten. Dazu gehört auch, dass sie sich gegenseitig auslöschen. Infolge dessen entstehen neue Universen mit einer naturgesetzlichen Basis, die sich von der ihrer Elternteile und anderer Universen grundlegend unterscheidet.

4. Dem folgend ist auch unser Universum, wie möglicherweise alle Universen, Asche, Nachklang, der Interaktion von mindestens zwei polymorphen Universen. Es ist das Ergebnis deren gegenseitiger Wechselwirkung, der mehr oder weniger gegenseitigen Auslöschung seiner Elternuniversen. Der Vorgang und seine Folgen werden derzeit als Urknall bezeichnet.

5. Zwischen polymorphen Universen bestanden und bestehen zudem zwingend unterschiedliche Koexistenzen mit unterschiedlichen wechselseitigen Beeinflussungen mittels von ihnen bewirkten andersartigen, nicht, bedingt oder zwingend reaktiven Bestandteilen.

6. Auch unser Universum wird dem nachfolgend von nicht oder bedingt reaktiver Energie, Materie oder anderen bisher unbekannten Daseinsformen aus seinen Ausgangsuniversen durchdrungen und beeinflusst. Auch diese Einflüsse gründen nicht auf den naturgesetzlichen Grundlagen unseres Universums und sind vorerst, wenn überhaupt, nur indirekt nachweisbar.

7. Ursache von Expansion oder ungeklärter Massen- und Gravitationsverhältnisse in unserem Universum ist dieser Bestand oder weitere Zustrom nicht oder kaum reaktiver Materie, Energie oder unbekannter Daseinsformen. Eine dieser Gegebenheiten wird als dunkle Materie oder Energie bezeichnet.

8. Andere Indizien für die Existenz ursächlicher polymorpher Universen wird in der Feststellung bestehen, dass an der Peripherie unseres Universums weiterhin Interaktionen, darunter energetische und andere Ab- und Zuflüsse in alle oder aus allen Richtungen, stattfinden. Ob diese Nachweise grundsätzlich möglich sind, wird sich zeigen. Voraussetzung ist aber, dass der politische Wille besteht und die Wissenschaften Willen und Mut haben eine Alternative zur konventionellen Urknalltheorie zu erwägen.

Nachtrag: Es bedarf zur Existenz unseres Universums oder von Uns nichts Mystischem oder Spekulativen, in welcher Variante auch immer. Alle Prozesse, darunter die von Physik, Astrophysik, Chemie, Biologie, Gesellschaft und Denken, vollziehen sich in unserem Universum auf der Grundlage des wechselseitigen Zusammenwirkens dreier Grundgesetze. Sie wirken in ihm universell, bedingen sich gegenseitig und dürfen deshalb in keiner Weise getrennt betrachtet werden. Daraus ergibt sich übrigens, dass wahre, also logische, mit der objektiven Realität übereinstimmende Einsichten und deren Praxis nur auf deren Grundlage möglich sind. Das betrifft den kulturellen, ökonomischen und auch politischen Bereich gleichermaßen.
Die Grundgesetze werden unten verkürzt dargestellt. Anzumerken ist, dass ein für mich strittiges dialektisches Konzept mit vier Grundgesetzen besteht, dass hier vernachlässigt wird. Weiterführendes unter „Buhr/Klaus, Philosophisches Wörterbuch Band 2, 1970“.

1. Entwicklungsgesetz

Warum entwickeln sich Sachverhalte und ihre Beziehungen in Natur, Gesellschaft und Denken? Es besteht und wirkt das Gesetz von der Einheit und dem Kampf von Gegensätzen. Dem gemäß existieren stets harmonische Gegebenheiten, ihnen innewohnende Widersprüche und deren Aufhebungszwänge gemeinsam. Die Auflösung der Widersprüche bringt neue hervor. Das ist zugleich Voraussetzung jeglicher Entwicklung in Natur, Denken und Gesellschaft.

2. Entwicklungsgesetz

Wie entwickeln sich Natur, Gesellschaft und Denken? Es besteht und wirkt das Gesetz von der Negation der Negation. Vereinfacht dargestellt ist darunter das Bestehen von Entwicklungszwang in Natur, Denken und Gesellschaft zu verstehen. Entwicklung ist die Folge ständiger Negation (Zerstörung/Verwandlung/Bewegung im philosophischen Sinn) von konkreten Qualitäten und Quantitäten.

3. Entwicklungsgesetz

In welche Richtung entwickeln sich Natur, Gesellschaft und Denken? Das wird vom Gesetz des Umschlagens von Quantitäten in neue Qualitäten und dieser in neue Quantitäten bestimmt. Im Zeitverlauf führen jegliche Entwicklungen zu in neue Qualitäten umgewandelte Quantitäten und umgekehrt. Die Folge ist dabei eine Entwicklung vom Einfachen zum Komplexeren.

Anmerkung: Jede auch nur ansatzweise logische Formulierung einer Weltformel muss mindestens auf diesen drei Grundgesetzen gründen. Ansonsten wird man dabei weiterhin scheitern.

Vielen Dank für Ihr Interesse.
 
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mac

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Hallo Stephan,

Unlogik scheint mir auch im Fall der Urknallbehauptung gegeben. Diese und ihre Begründungsvarianten muten an, gleich ob bewusst oder nicht, von einem Schöpfungsglauben berührt oder dominiert zu sein.
Das mag für Dein Anmuten zutreffen, besonders wenn Du es so auffassen möchtest.

Gibt es denn für die Interpretation der derzeit gültigen Theorie (nicht ihrer Verballhornungen und willkürlicher Extrapolationen) nur Deine Auffasung? Oder hast Du bei Deinen sicher sehr sorgfältigen Studien zum Thema auch Interpretationen gefunden, die auch zu anderen Schlussfolgerungen führen, oder auch klar aussagen, daß wir bisher zwar sehr nahe an den vermuteten Ausgangszeitpunkt heran kommen, ihn aber mit unserem bisherigen Tatsachenwissen (Messungen) nicht erreichen können, und daher auch nur fundierte Aussagen möglich sind, die bis etwa 1 Millisekunde an den Ausgangszeitpunkt heran kommen. Darüber hinaus reichende Aussagen sind zwar mit den bisher entwickelten Theorien möglich, ohne bekanntes Wissen zu verletzen, aber es läßt sich (noch) nicht entscheiden, welche der zahlreichen Theorien die Wirklichkeit besser beschreibt.

Konsens ist z.B., daß die Ergebnisse der allgemeinen Relativitätstheorie für den Zustand zum Zeitpunkt 0 keine Ergebnisse liefert, die man für möglich hält. Klar ist aber auch, daß es auch hundert Jahre nach ihrer Formulierung immer noch keine Messung gibt, die ihr widerspricht.

Aus diesen Gründen habe ich den Eindruck, daß Du hier nicht die ‚Urknalltheorie‘ angreifst, sondern nur Deine Interpretation des von Dir Gelesenen dazu.



Ob es tatsächlich so ist, oder ob Du mit Deinem Text hier nur den Eindruck erweckst, gründest Du also Deine eigene Interpretation zum Universum auf einen eigenen Irrtum.

Tatsächlich gibt es viele Spekulationen zum Universum, auch Multiversum oder was auch immer. Allen gemeinsam ist (soweit ich weiß), daß sie zwar einige Aspekte besser erklären können, aber ihre Aussagen einer messtechnischen Überprüfung (bisher) nicht zugänglich sind. Und es zumindest in der Vergangenheit so war, daß messtechnisch inzwischen erreichbare Aussagen, einige dieser Spekulationen widerlegt haben.

Da Du hier keine wirklichen Sachaussagen machst, verzichte ich auf ein detaillierteres Eingehen zu Deinen Ersatzspekulationen.

Herzliche Grüße

MAC
 

Herr Senf

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Hallo,

der "vorgestellte Epilog" verschiebt doch die Erklärung nur auf eine andere Unerklärung:

Das bekannte Universum wird eingebettet in ein "polymorphes Universum" in Umgehung der These "Urknall".
Die Logik fragt an dieser Stelle sofort "Wo kommt das polymorphe Universum her?"

Schon haben wir einen anderen unerklärlichen Anfang postuliert, für den jegliche Evidenz fehlt.

Also bleiben wir bei dem, was wir wissen - Grüße Dip
 

TomS

Registriertes Mitglied
Die Argumentation von Stephan ist nicht physikalischer, sondern eher philosophischer Natur.

Physikalisch verhält es sich recht einfach: Beobachtungen belegen die Expansion des Universums; blickt man sozusagen zurück in die Zeit, so folgt, dass einmal ein wesentlich dichterer Zustand der Materie und Strahlung vorgelegen haben muss. Theoretisch werden diese Beobachtungen von der ART zwanglos vorhergesagt; zum einen ist die o.g. Expansion, zum anderen der o.g. wesentlich dichtere Zustand Konsequenz der ART.

Alles weitere von Stephan genannte, z.B. "Das Ganze liegt nahe an der Behauptung vom Bestehen und Wirken einer warum, wozu und wie auch immer den Urknall bewirkenden Kraft, Intelligenz, Naturgesetzlichkeit noch vor deren Dasein" ist nicht Gegenstand oder Inhalt der Physik, liegt ihr nicht zugrunde, folgt nicht aus ihr, und ist deswegen für die Physik irrelevant.
 

pauli

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Diese "Thesen" sind für mich nur Aneinanderreihung von Wörtern (z.B. "Selbstreflexion der Materie") mit denen man nichts anfangen kann.

In welche Richtung entwickeln sich Natur, Gesellschaft und Denken? Das wird vom Gesetz des Umschlagens von Quantitäten in neue Qualitäten und dieser in neue Quantitäten bestimmt. Im Zeitverlauf führen jegliche Entwicklungen zu in neue Qualitäten umgewandelte Quantitäten und umgekehrt. Die Folge ist dabei eine Entwicklung vom Einfachen zum Komplexeren.
Das ist doch nur Geschwurbel
 

Mahananda

Registriertes Mitglied
Dasselbe hatte er bereits vor einem Jahr gepostet - nur etwas umgestellt. Ich habe seinen Beitrag deshalb vorsorglich mal gemeldet wegen des Verstoßes gegen die Forenregeln.
 

pauli

Registriertes Mitglied
Dann hat man also diesen Blödsinn eigentlich Friedrich Engels zu verdanken, verstehe nicht dass man solchen Quasselheinis damals nicht einen nassen Lappen um die Ohren gehauen hat statt sich damit zu beschäftigen.
Die Gesetze von der Durchdringung der Gegensätze und der Negation der Negation seien vor allem dazu da, elementare Gesetze der Logik auszuhebeln.
:D

Der wollte bestimmt alle nur verarschen und wunderte sich dass man das ernst nahm
 

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@Stephan G.

Haben Sie irgendetwas substantiell Neues im Vergleich zu Ihrem Posting von vor einem Jahr anzubieten? Falls ja, arbeiten Sie das bitte für alle nachvollziehbar heraus. Die neuen Kernaussagen reichen zunächst. Andernfalls werde ich diesen Thread schließen.
 
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