Es gab ein (astronomisches) Ereignis, aber zwei unabhängige Messungen davon, die perfekt zueinander passen.
Hallo Frank,
das reduziert natürlich das Risiko eines systematischen Fehlers, aber der systematische Fehler kann auch woanders liegen. Beispielsweise darin, dass da etwas ganz anderes die Ursache war und es halt gerade nur gut passt.
Sagen wir es so: in meinen (zum Glück wenigen) Physik-Praktika habe ich die systematischen Fehler immer gefürchtet, und mit Fehlerechnungen findet man die leider auch nicht heraus.
Nehmen wir das OPERA-Experiment: die sind letztlich auch einem systematischen Fehler auf den Leim gegangen; da war die Autorenschaft auch riesig gross und der Hauptunterschied war eigentlich nur, dass die etwas gemessen haben, was niemand wirklich geglaubt hatte, während man nun etwas gemessen hat, was alle ohnehin erwartet haben.
Und ja, man hat nicht nur etwas gemessen, was man ohnehin erwartet hat, man hat es auch da gemessen, wo man es vermutet hat, nämlich bei einem Merger zweier hinreichend massereicher stellarer Schwarzer Löcher. Dass es übrigens zwei stellare Schwarze Löcher waren hat man meinem Verständnis nach "nur" indirekt gezeigt, wobei man dabei auch "nur" zwei Alternativen ausgeschlossen hat, nämlich den Merger zweier Neutronensterne und den Merger eines stellaren Schwarzen Loches mit einem Neutronenstern. Natürlich: es ist selbstverständlich, dass man sich diese beiden Alternativen näher anschauen musste; ob man noch weitere - "weniger naheliegende" - Alternativen überprüft hat entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.
Mit weiteren astronomischen Ereignissen lässt sich allerdings dieses Risiko wohl weiter reduzieren.
Ich kann mir nicht vorstellen, das soetwas durch einen systematischen Fehler hervorgerufen werden könnte (außer durch eine bewusste Manipulation), da die Detektoren ja unabhängig voneinander arbeiten.
Nein, eine Manipulation kann man bei einer so grossen Autorenschaft ausschliessen.
Freundliche Grüsse, Ralf