Hi,
Letztlich ist davon der gesamte Nahe Osten betroffen. Genauso gut hätte man da das Existenzrecht des Staates Israel zur Debatte stellen können. Ich vermute, dass Stabilität nur zusammen mit Russland in die Region gebracht werden kann. Die Waffenversorgung des IS, wie auch anderer islamistischer Staaten stammt vermutlich zu einem guten Teil aus Russland. Man weiß also, wo die Wurzel des Übels zu suchen ist. Ich erinnere da auch an Charlie Hebdo. Dass dort zu derart brutalen Mitteln gegriffen wurde ist schon beängstigend und zeigt, dass es dort wohl nicht nur um Religion sondern auch ganz stark um Machtansprüche ging. Nicht umsonst gibt es bei uns eine Trennung zwischen Staat und Kirche. Die Erkenntnis, dass diese Trennung Sinn macht ist aber leider weltweit gesehen nicht sehr weit verbreitet.
Die Gründe für die Konflikte im Nahen Osten sind aus meiner Sicht vielschichtiger. Wir sollten das nicht nur auf die Außenpolitik der "Russen" zurückführen.
Da haben wir auf der einen Seite eine stark wachsende Zivilbevölkerung (Mama, Papa, Kinder, Onkel, Tanten, Großeltern) die einfach in Ruhe leben möchten und sich Sicherheit (Rechtssicherheit, finanzielle Sicherheit und eine Zukunftsperspektive für die gesamte Familie) wünschen. Dann haben wir althergebrachte "Klanstrukturen", Macht wird vererbt und nicht über demokratische Strukturen auf Zeit "verliehen". Dann gibt es Korruption im Umkreis der "Mächtigen", welche bei der normalen Bevölkerung Ohnmachtsgefühle auslöst. Erschwerend kommt eine Umwelt hinzu, die mit der Bevölkerungszunahme in den letzten 50 Jahren kein sicheres Auskommen bieten
kann (Wasserknappheit, nicht genügend fruchtbarer Boden für eine nachhaltige Landwirtschaft). Durch Naturkaatastrophen und mangelnde Vorsorge verelenden mehr und mehr Bevölkerungsanteile. Und eine Religion, die je nach Auslegung durch einzelne Imane ohne Kontrollgremium barmherzig, gleichgültig oder gnadenlos brutal sein kann. Die Hälfte der Bevölkerung hat faktisch garkeine Rechte (Frauen) und ist meist von Bildung und freier Meinungsäußerung abgeschnitten. Das ungebremste Bevölkerungswachstum ist durch die herrschende Klasse aus religiösen/machtpolitischen Gründen gewollt und bietet genügend Konfliktstoff in der Region und für den gesamten Globus.
Russland verschenkt seine Waffen nicht. Schon aus volkswirtschaftlichen Gründen wäre das auf Dauer garnicht möglich. Leider gibt es Staaten und Einzelpersonen, die dem IS Geldmittel, sichere Zufluchtsorte, Logistikleistungen und mehr zur Verfügung stellen. Solange der IS gegen Menschen im nahen Osten, in Europa und Afrika kämpft, können sie "in Ruhe" ihren eigenen Anliegen nachgehen.
Ich denke, die Weltgemeinschaft müßte hier ansetzen. Mit friedlichen Mitteln und einer konsequenten gemeinsamen Außenpolitik. Aber unsere Politiker haben die Lektionen der europäischen/amerikanischen Geschichte nicht verstanden und denken nur von Umfrage zu Umfrage. Außenpolitik wird nicht von der Bevölkerung bzw. den gewählten Politikern, sondern de Fakto von multinationalen Konzernen gemacht... Und die scheren sich einen Dreck um Menschenrechte, Naturschutz, Ökusysteme. Da zählt nur das schnelle Geld.
Wer verdient denn an Kriegen? Meine berentete Mutter? Ich?
Nee, die Firmen, die Kriegswaffen herstellen und an dubiose Staaten/Gestalten verkaufen. Firmen, die Bodenschätze in Kriesenregionen ausbeuten, Staaten, die Land in armen Regionen pachten, um für ihre eigene Bevölkerung auf fremden Kontinenten Nahrungsmittel anzubauen während die dortige Regierungen die einheimische Bevölkerung verhungern lassen...
Die vielzitierte Integration wird nicht funktionieren, wenn zu viele Menschen auf einmal hier in unsere Gesellschaft integriert werden sollen, die einen völlig anderen kulturellen Hintergrund haben. Wir haben seit ca. 1980 bereits eine Parallelgesellschaft, die von den Politikern fröhlich ignoriert oder schöngeredet wird. Es gibt Stadtteile, die ich als Frau nicht für alles Geld der Welt betreten würde. Es geht mir nicht darum, ob ein tiefreligöser Moslem mir wegen meines Geschlechts nicht die Hand geben möchte. Das respektiere ich. Ich muß keinen begrabschen bei der Begrüßung.
Es geht mir ganz konkret darum, daß ein ortodoxer Moslem mich als Mensch 2. Klasse betrachtet, mit dem er machen kann, was er möchte. Anpöbeln, anspucken, bestehlen, mißhandeln, vergewaltigen oder ermorden. Daß ich in seinen Augen keinerlei Rechte habe und mich seinem Ehrenkodex und den Suren des Korans unterzuordnen habe. Das ist meine Lebenserfahrung aus 20 Jahren Betriebsratsarbeit in der Automobilindustrie. Aus unzähligen Diskussionen mit muslimischen Arbeitskollegen nach Übergriffen von Kollegen gegenüber Frauen.
Männer machen keine solchen Erfahrungen. Lest den Koran. Nicht durch die rosarote Brille der christlichen Lehre. Lest ihn Wort für Wort. Ohne Interpretation. Nehmt ihn einfach mal wörtlich. Der Koran hat kein "neues Testament". Da gibt es kein "die andere Wange hinheben", keine Toleranz Anderstdenkenden oder Anderstglaubenden gegenüber. Die Sharia ist untrennbar mit dem Koran verknüpft. Und das will ich nicht in Deutschland, Europa oder dem Rest der Welt.
Wer glaubt, daß die realen Konflikte der verschiedenen flüchtenden Etnien draußen bleiben, daß die Flüchtlinge ihre entsprechenden Verhaltensmuster wie durch Zauberhand beim Grenzübergang abstreifen, der lebt in einem Kukukswolkenheim.
Die Errungenschaften unserer westlichen Zivilisation wurden von unseren Vorfahren und meiner Generation mühsam gegen den Willen des Klerus, der Monarchen und Wirtschaftsgiganten erkämpft. Nicht durch Flucht der (überwiegend männlichen) Bevölkerung in andere Staaten, sondern durch Wiederstand aller gemeinsam gegen die Herrschenden. Im Lauf von Jahrhunderten wurde deren Einfluß Schritt für Schritt beschnitten. Die Bürger haben ihre Rechte formuliert, eingefordert und Kontrollgremien erschaffen. Ich möchte in meiner Heimat auch weiterhin diese Errungenschaften (Meinungsfreiheit, Bewegungsfreiheit, Bildung und medizinische Versorgung sowie allgemeine Rechtssicherheit) genießen können.
Solange es im nahen Osten keine Rechtssicherheit für
alle Menschen gibt, wird dort nie Frieden einkehren. Die BRD kann nicht alle Flüchtlinge dieser und anderer Kriesenregionen aufnehmen. Das übersteigt unsere Fläche, Wohnraumsituation, Finanzen, Wirtschaft und unsere Kultur. Unsere Politiker müssen aufhören, das Leid der Welt im Alleingang heilen zu wollen. Sie müssen mit den anderen Politikern in Europa und dem Rest der Welt reden, einen gemeinsamen Kurs finden und dann konsequent bestehende Gesetze anwenden.
Sissy