Hubble: Neuer Blick auf eine einsame Galaxie

astronews.com Redaktion

Registriertes Mitglied
NASA und ESA haben gestern eine neue Hubble-Aufnahme der Galaxie NGC 6503 vorgestellt. Zwar ist das System nur etwa 18 Millionen Lichtjahre von uns entfernt, doch liegt es an einem vergleichsweise einsamen Ort, nämlich am Rand eines großen Leerraums. Mit einem Durchmesser von rund 30.000 Lichtjahren hat die Galaxie rund ein Drittel der Größe der Milchstraße. (10. Juni 2015)

Weiterlesen...
 

oldphys

Registriertes Mitglied
Hallo Stefan,

...Solche Galaxienkerne sind weniger leuchtstark als die hellen aktiven Galaxienkerne und man vermutet,
dass das zentrale supermassereiche Schwarze Loch in diesen Galaxien gerade so viel Material zugeführt bekommt,
dass es noch aktiv bleiben kann.

den Satz verstehe ich nicht ganz. Was hat es denn für einen Vorteil (so zumindest lese ich den Satzinhalt) für eine
Galaxie, wenn ihr schwarzes Loch "noch ativ bleiben kann", gegenüber einer solchen, deren schwarzes Loch "inaktiv"
ist und was versteht man unter einem aktiven/inaktiven schwarzen Loch, wenn doch das Loch selbst nicht darüber
entscheidet, ob es aktiv oder inaktiv ist, sondern die "Materiezustände und -mengen in dessen Umfeld" - oder sehe
ich hier etwas falsch?

oldphys
 

Bernhard

Registriertes Mitglied
und was versteht man unter einem aktiven/inaktiven schwarzen Loch
Hallo oldphys,

man unterscheidet so einfach diejenigen supermassiven SL in den Zentren von Galaxien, die strahlen von denen die nicht strahlen. Diese Unterscheidung ergibt sich wohl hautpsächlich durch Beobachtungen, wo man sehen kann, dass es Galaxien mit sehr hellen Kernregionen und Jets aus dem Zentrum gibt, wie z.B. bei Messier 87 u.a.. Bei anderen Galaxien ist der zentrale Bereich, so wie bei der Milchstraße, vergleichsweise ruhig und unspektakulär.
 

oldphys

Registriertes Mitglied
Hallo Bernhard,

man unterscheidet so einfach diejenigen supermassiven SL in den Zentren von Galaxien, die strahlen von denen
die nicht strahlen....

o.k. danke, ich nehme mal an der Übergang ist fließend und das war die Antwort auf meine zweite Frage.
Welchen Einfluss hat aber denn nun der Strahlungszustand des SL auf die zeitliche Entwicklung der gesamten
Galaxie? Gibt es dazu schon Erkenntnisse, ob z.B. in unserer Galaxis alles genauso gelaufen wäre (z.B. auch
mit unserer eigenen Entwicklung), wenn wir ein oder mehrere supermassereiche SL's mit sehr hoher Strahlung
hätten, oder sind wir weit genug weg vom Zentrum - sozusagen in einer galaktischen habitablen Zone?

oldphys
 
Zuletzt bearbeitet:

Bernhard

Registriertes Mitglied
Hi oldphys,

Gibt es dazu schon Erkenntnisse, ob z.B. in unserer Galaxis alles genauso gelaufen wäre (z.B. auch
mit unserer eigenen Entwicklung), wenn wir ein oder mehrere supermassereiche SL's mit sehr hoher Strahlung
hätten, oder sind wir weit genug weg vom Zentrum - sozusagen in einer galaktischen habitablen Zone?
das sind ja lauter schwierige Fragen, über die die Experten wohl zum Teil auch keine umfassenden Antworten geben können. Ich erinnere mich dunkel an einen astronews-Artikel, in dem auch die Frage aufgeworfen wurde, was denn nun zuerst da war, das SL oder die zugehörige Galaxie, wobei man wohl zu ersterem tendiert. Zum Teil regen aktive Kerne wohl auch die Sternentstehung an, sind aber für die Entwicklung von Leben eher hinderlich. Ich kenne mich mit diesen Fragen aber auch nicht wirklich gut aus. Normalerweise lese ich die Artikel von S.D. auch nur oberflächlich, also eher zur Unterhaltung :eek: .
 
Zuletzt bearbeitet:

mac

Registriertes Mitglied
Hallo oldphys,

soweit wie ich das bisher meine verstanden zu haben, gibt es in den Galaxien mit zentralem schwarzen Loch Zeiten, in denen es für dieses schwarze Loch nix zu fressen gibt (dann strahlen sie auch nicht so hell) und Zeiten mit einem Überangebot von ‚Futter‘. Je schneller sie fressen, umso stärker strahlen sie (durch den Abbau der Potentiellen Energie der Materie die in der Akkretionsscheibe nach innen sinkt, eben weil sie potentielle Energie abbaut)

Man sieht schon worauf das hinausläuft: Strahlen sie zu hell, ‚vertreiben sie ihr potentielles Futter‘ Ein überraschend ‚intelligentes‘ Verfahren um die Galaxien davor zu bewahren, zu schnell zu viel Gas in ihrem zentralen Fass ohne Boden zu verlieren. Die Stoßwellen die durch das mit Licht weggepustete Gas entstehen, tragen sicher auch an dafür geeigneten Stellen innerhalb ihrer Galaxis zur Bildung neuer Sterne bei. Ein nicht unerheblicher Teil des Gases wird durch die Jets und auch durch das Licht in den intergalaktischen Raum befördert. In großen Galaxienclustern ist die Masse des Intergalktischen Mediums mehr als fünfmal so groß, wie die Gasmasse in den Galaxien seiner Mitglieder. Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Intracluster-Medium



Ich denke nicht, daß diese Prozesse auf jeden Fall mit Leben in ihrer Galaxis inkompatibel sind, einfach weil ich überhaupt sowas denken kann. :D

Auch habe ich noch nichts Explizites gefunden, welches den Schluß zuläßt, daß jede Galaxis in ihrer Fressphase für kurze Zeit solch spektakulär große Lichtmengen emittiert. Das wäre wahrscheinlich eine statistische Antwort, mit viel Zeit fürs Datensammeln. Scheinen aber noch nicht genügend Daten da zu sein, wenn man noch so viel Freiheit fürs Spekulieren hat?

Vor einigen Jahren gab es in Spektrum der Wissenschaften dazu mal einen recht interessantenArtikel http://www.spektrum.de/magazin/gegenwind-aus-dem-schwarzen-loch/869362

Herzliche Grüße

MAC
 

oldphys

Registriertes Mitglied
Hallo mac,

danke erstmal für die Antwort und die Links.
Wie bereits dargelegt, kamen mir die Fragen nur deshalb, weil ich aus dem Redaktionsartikel herauszulesen
glaubte, mit der Galaxie wäre etwas "anders" verlaufen, wenn das SL eben nicht "gerade so viel Material
zugeführt bekommt, dass es noch aktiv bleiben kann", sondern inaktiv geworden wäre.

...Man sieht schon worauf das hinausläuft: Strahlen sie zu hell, ‚vertreiben sie ihr potentielles Futter‘
Ein überraschend ‚intelligentes‘ Verfahren um die Galaxien davor zu bewahren, zu schnell zu viel Gas
in ihrem zentralen Fass ohne Boden zu verlieren...

Das sieht zwar nach tollem Mechanismus aus und funktioniert ja offensichtlich auch, aber "nur intelligent
aus unserer Sicht", denn wenn dem nicht so wäre, bestünde der Raum wahrscheinlich nur noch aus den
SL's (und den restlichen unsichtbaren Komponenten) und keiner könnte die wunderbaren Anblicke der Galaxien
genießen!

Gruß,
oldphys
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo oldphys,

Das sieht zwar nach tollem Mechanismus aus und funktioniert ja offensichtlich auch, aber "nur intelligent
aus unserer Sicht", denn wenn dem nicht so wäre, bestünde der Raum wahrscheinlich nur noch aus den
SL's (und den restlichen unsichtbaren Komponenten) und keiner könnte die wunderbaren Anblicke der Galaxien
genießen!
manchmal hat man eben Glück! Oder des Einen Freud, des Anderen Leid. ;)

Herzliche Grüße

MAC
 
Oben