ralfkannenberg schrieb:
Ansonsten gibt es ja nur 3 Typen astronomische "Weisse Zwerge" und einen 0.Typ, der sich aber nicht so nennt, sondern "hinreichend massereicher Brauner Zwerg, so dass er aus entarteter Materie besteht" heisst.
Dein Beispiel zeigt sehr gut, warum man nicht einfach ein paar Kriterien rauspicken kann, um ein Objekt einer bestimmten Klasse zuzuordnen. Ein Brauner Zwerg kann NIE ein Weisser Zwerg sein, ganz egal, ob er aus entarteter Materie besteht oder nicht. Weisse Zwerge sind Weisse Zwerge, weil sie eine ganz bestimmte Geschichte haben. Nicht die Masse, nicht die entartete Materie ist das Kriterium, sondern ihre Geschichte. Wenn man alle Objekte aus entarteter Materie (oder über einer bestimmten Masse) über einen Kamm schert, dann stiftet man am Ende nur Verwirrung.
Ich weiss, dass du das nicht so sagen wolltest - aber es ist das perfekte Beispiel, warum ich es für nicht sinnvolle halte, Objektkategorien nur über einzelne Kriterien festzulegen, statt das Objekt in seiner Geschichte und Entstehung als Ganzes einzuschätzen.
- Eisen (n.Typ, d.h. hatte genügend Masse für alle Stufen der Nukleosynthese)
Das kann man vermutlich nicht so sagen. Wenn Stern massiv genug ist, um Silizium etc. zu Eisen zu fusionieren, dann ist sein Kern viel zu massiv, als dass daraus noch ein Weisser Zwerg entstehen könnte. Ausserdem entsteht nicht nur Eisen, sondern eine ganze Reihe von Elementen, die sich schalenförmig um den Kern legen (und selbst innerhalb dieser Schalen ist die Zusammensetzung nicht homogen).
Wenn sich ein Neutronenstern wieder "arten" würde, würde er nicht aus Eisen bestehen, sondern wohl aus freien Neutronen, mit einer Halbwertszeit von 10 min. Das wäre wohl eine ziemlich instantante Explosion, die mehrheitlich Wasserstoff zurücklassen würde.
Dgoe schrieb:
Könnte eine Supernova nicht in Größe und anderen Parametern genau passend gewesen sein, besonders viel Gold herzustellen (wenn schon keine druckfrischen Banknoten)?
Nein. Gold ist nur eines von vielen Elementen, die durch Neutroneneinfang auf leichteren Isotopen produziert werden. Wenn Gold produziert wird, wird eben auch alles auf dem Weg zum Gold, und alles was nachher kommt, produziert. Die radioaktiven zerfallen dann wieder, und zurück bleiben alle stabilen Elemente. Das eine Element gibts dabei nicht ohne das andere.
Ein sehr bekanntes Supernova-Modell, für das es auch Excel-Datentabellen gibt, ist dieses hier:
http://iopscience.iop.org/0004-637X/576/1/323/fulltext/