Kosmogonie und Kosmologie - Religion und Wissenschaft

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archaeus

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Der Weltraum, in dem sich Materie verirrt und Licht sich verliert, erscheint den Menschen unergründet, unheimlich, unendlich... Und doch grenzt der Kosmos wohl an einem anderen Universum, vielleicht an mehreren unterschiedlichen Universen, die nebeneinander in der Unendlichkeit schweben wie Seifenblasen in einem kosmischen Schaumbad...
Die Gesamtheit menschlicher Kenntnisse und Erkenntnisse ist im Vergleich zu der Fülle der Unbekannten im Universum wie ein Tropfen im Ozean. Das größte Geheimnis bleibt wohl die Welt an sich. Auch wenn manche tiefgläubige Leute in Ehrfurcht davon abraten - muss dieses Rätsel endlich gelöst werden. Denn davon hängt unsere Weltanschauung ab. Seit Menschengedenken bemüht man sich, die Phänomene und ihre Ursachen zu erkunden und zu begründen - die Natur zu erklären. In diesem Sinne hat man - mühevoll, jedoch beinahe aussichtslos - unzählige Theorien und Weltmodelle aufgestellt. Die meisten davon sind im Laufe der Jahrhunderte von neuen Ideen und Hypothesen korrigiert oder ergänzt, von besseren Auffassungen widerlegt und ersetzt worden. Viele Phänomene sind jedoch noch immer falsch ausgedeutet oder völlig ungeklärt. Viele Fragen bleiben offen, unbeantwortet. Also, wann, warum und wie ist alles entstanden? Oder ist es wohl erschaffen worden? Von wem dann?!
Die Materie im Weltall erscheint unter merkwürdigen Aspekten: Sie kann weder erschaffen noch vernichtet werden. Sie bewegt sich ununterbrochen. Ihre Bewegung bildet Strukturen von Materie, die überall im Kosmos identisch sind. Sie entwickelt Gravitationskräfte, elektrische, magnetische und elektromagnetische Kräfte. Alle Strukturen der Materie zerfallen zu immer kleineren Komponenten, die sich in bestimmten Verhältnissen zueinander befinden. Wo und wie kommt diese Materie mit ihren Merkwürdigkeiten daher? Wo, wann und wie wurden die Verhältnisse ihrer Komponenten zueinander bestimmt? Warum ist die Anzahl der Strukturen auf die der Existierenden beschränkt, obwohl es möglich gewesen wäre, viel mehr verschiedene Typen davon zu produzieren? Oder… ist die Materie etwa erschaffen worden? Und wenn überhaupt, von wem dann? Woraus? Wann und wo? Es wird festgestellt, dass die Strukturen ständig erscheinen und verschwinden. Möglicherweise verläuft die Schöpfung und die Vernichtung ständig, seit der Erschaffung des Universums. Was oder wer bewirkt dies? Wie tut man das? Warum? Die Antworten sind schwer zu finden, und noch schwieriger ist es, sie zu begründen. Wir kennen keine Hebamme, die am Geburt des Universums geholfen oder zumindest assistiert hat. Es gibt keinen Augenzeugen davon. Die Ergebnisse der Laborexperimenten sind unzureichend, umstritten, nicht ausschlaggebend. Aber die Wahrheit über den Ursprung des Universums ist von äußerster Bedeutung. Denn es geht buchstäblich ums Leben und Tod! Die Menschheit und ihre Welt sind davon abhängig…
Über den Ursprung der Materie und des Universums sind im Verlauf der Jahrtausende mehrere Hypothesen aufgestellt worden, die sich im Wesentlichen auf zwei Auffassungen konzentrieren: entweder ist die Materie und das Universum von einem Weltenschöpfer erschaffen worden, oder sie existieren seit Ewigkeiten. Analysiert man diese Theorien, stellt man fest, dass keine davon, aufgrund der Experimenten oder wenigstens der Logik, folgende Fragen beantworten kann: Warum kann die Materie nicht vernichtet und die Bewegung nicht gestoppt werden? Warum strukturiert sich die Materie und die Strukturen zersetzen sich ständig? Die Materie entwickelt eine kinetische Kraft. Wie sind die Bewegung und die Kraft entstanden? Wie sind die Gravitation, die Elektrizität und die Wärme entstanden? Warum behauptet sich in einigen Strukturen eine größere elektrische Kraft als in anderen? Warum entstehen und zersetzen sich die Protonen, Elektronen, Neutronen, Molekülen und Körper überall im Universum gleich? Wie wird das Gleichgewicht zwischen den im Universum entstandenen Strukturen erhalten? Wie wurden die Umlaufbahnen der Planeten und der Sterne bestimmt? Warum fallen diese nicht auf den Zentralkörpern, den sie ständig umkreisen? Welche ist dann also die Wahrheit? Sind die Materie und das Universum erschaffen worden, oder existieren sie seit Ewigkeiten? Kein noch so hohes Alter des Universums reicht, damit die Materie genügend Zeit gehabt hätte, die Kraft selbst zu erschaffen und sie in elektrische, magnetische und gravitische zu teilen, die Schemas zu erstellen, wonach sie die einfachsten Strukturen in komplexeren Strukturen und Körper anfertigen hatte können, die physikalischen Gesetze aufzustellen, denen alle Körper gehorchen. Die Materie war und ist niemals imstande, diese Voraussetzungen zu erfüllen, und viele andere im Universum, die genauso geheimnisvoll sind... Demzufolge ist die Hypothese von der ewigen Existenz der Materie falsch. Die Idee von der Erschaffung des Universums von einem Weltenschöpfer ist wohl uralt, doch war sie auch nie richtig begründet worden. Sie hat sich bloß auf Glaube beschränkt. Doch der Mensch des angebrochenen 21. Jahrhunderts begnügt sich nicht mehr damit. Er will, dass es ihm durch logischen Experimenten erklärt und demonstriert wird, wie, warum, wo, wenn und von wem die Materie und das Universum erschaffen worden sein sollten.
Die Wissenschaft beweist, dass alle Körper unserer Welt aus Bestandteile und diese aus grundlegenden Teilchen zusammengesetzt sind. Besteht nicht auch das Universum aus mehreren Universen? Das Gesetz der Ursache und des Effekts besagt, dass kein Phänomen außerhalb einer Ursache entsteht. Dann ist auch die Materie unseres Universums der Effekt der Ursache, die sich außerhalb unserer Welt, jenseits unserer Vorstellung befindet... Deswegen findet man keine Antwort und keine Beweise über seine Entstehung. Das uns bekannte Weltall dehnt sich samt seiner ganzen Materie aus... Aber dann muss dies auch einen Ursprung gehabt haben! Möglicherweise ist unser Kosmos aus einem anderen entsprungen, der ganz anders ist... Da könnte selbst die Materie aus anderen, unbekannten Arten von grundlegenden Teilchen zusammengesetzt sein. Warum nicht?! Da es sonst unmöglich ist, den Zeitpunkt, die Stelle und die Umstände des Ursprungs genau zu bestimmen, muss die Materie in einem anderen Universum erzeugt und von dort ausgeschleudert worden sein. Nachher synthetisierte sich die Materie, konzentrierte sich in kosmischen Körpern und dann in den Körper der Strukturen auf den Planeten, gemäß der in diesen Strukturen eingegebenen Daten. Es muss einen ursprünglichen Universum geben, das mit vernunftbegabten Wesen bevölkert ist, dessen psychischen und physischen Potential unsere kühnsten Vorstellung übertrifft. Wohl oder übel, haben diese höheren Wesen einst unser Universum (und vielleicht auch andere Universen) erzeugt... All diese hervorgehobenen Aspekte führen im wesentlichen zu dieser Hauptschlussfolgerung: Unser Universum ist aus einem anderen entsprungen! Nur dadurch kann man den Ursprung, die Entwicklung und die Bedeutung der Naturphänomene und -gesetze, ihre Selbsterschaffung erklären. Sämtliche Strukturen entwickeln sich zu vorbestimmten oder vorprogrammierten höheren Ebenen und Strukturen. Die Materie erschafft oder bekommt nicht selbst ihre Eigenschaft, sondern sie behauptet sich auf Grund der Eigenschaft, die ihr vom Anfang an bestimmt worden ist. Das Universum, aus dem unser Kosmos abstammt, könnte man Ursprungsuniversum oder Uruniversum nennen. Wir können es nicht beobachten, aus zumindest drei Gründen:
- Der Abstand zwischen den Universen ist äußerst groß, und unsere Beobachtungsgeräte sind noch zu schwach, um diese ungeheuere Distanz überwinden zu können.
- Das Uruniversum und unser Universum bestehen aus unterschiedlichen Substanzen.
- Die physikalischen Wirklichkeiten der Universen sind verschieden.
 

Miora

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Hallo archaeus,

Sie kann weder erschaffen noch vernichtet werden.
Du meinst wohl eher Energie. Materie kann man durchaus in Energie umwandeln oder auch in einander.

Über den Ursprung der Materie und des Universums sind im Verlauf der Jahrtausende mehrere Hypothesen aufgestellt worden, die sich im Wesentlichen auf zwei Auffassungen konzentrieren: entweder ist die Materie und das Universum von einem Weltenschöpfer erschaffen worden, oder sie existieren seit Ewigkeiten.
Was wäre ein möglicher Urknall?

Es muss einen ursprünglichen Universum geben, das mit vernunftbegabten Wesen bevölkert ist, dessen psychischen und physischen Potential unsere kühnsten Vorstellung übertrifft. Wohl oder übel, haben diese höheren Wesen einst unser Universum (und vielleicht auch andere Universen) erzeugt...
Für diese Aussage sehe ich keine Rechtfertigung aus Deinen gemachten Beobachtungen. Ausserdem (hier hätten wir einen neuen Henne-Ei-Thread unter Nichtbeachtung einer gefunden Lösung) verschiebt Deine Idee nur unsere Fragen auf ein neues "Uruniversum". Dass heisst, wir müssten nun nicht mehr unser Universum erforschen, welches so ist, wie es ist, weil jemand es so geschaffen hat, sondern wir müssten nun herausfinden, woher das Uruniversum kommt. Leider können wir dies kaum beobachten, deshalb ist alles noch viel schwerer...

Gruss,
Miora
 

ispom

Registriertes Mitglied
Zitat von archaeus:
Die meisten davon sind im Laufe der Jahrhunderte von neuen Ideen und Hypothesen korrigiert oder ergänzt, von besseren Auffassungen widerlegt und ersetzt worden. Viele Phänomene sind jedoch noch immer falsch ausgedeutet oder völlig ungeklärt. Viele Fragen bleiben offen, unbeantwortet. Also, wann, warum und wie ist alles entstanden? Oder ist es wohl erschaffen worden? Von wem dann?!

bedenken wir, daß sich die Menschheit erst am anfang des Nachdenkens über diese Probleme befindet.
Was sind einige tausend Jahre in diesm Erkenntnisprozess,
und welche riesigen Fortschritte hat es erst in den letzten Jahrhunderten gegeben gegenüber der Vorzeit,
und erst in den letzten jahrzehnten
extrapolieren wir dann mal wie es weitergehen wird...
und dann können wir doch optimistisch in die Zukunft blicken

meint Ispom
 

ispom

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Zitat von archaeus:
. Das Universum, aus dem unser Kosmos abstammt, könnte man Ursprungsuniversum oder Uruniversum nennen. Wir können es nicht beobachten, aus zumindest drei Gründen:
Vielleicht sprichst du hier die Theorie von den Paralleluniversen an, die aus der Stringtheorie folgt.
Ich halte sie für logisch und schlüssig.
Unser universum entstand mit dem Urknall,
aber nicht nur unser Universum ist so entstanden, es gibt beliebig viele andere Universen, die von unserem ganz verschieden sein können. die Gesamtheit aller Universen nennt man Multiversum.

Nun ist Deine frage:
wer hat denn das Multiversum erschaffen?
möglicherweise ein gott, ein intelligent designer.
Bevor wir aber keine beweise dafür haben (ein Beweis könnte so aussehen, wie von Carl Sagan in „Contact“ beschrieben) müssen wir die Frage offen lassen.
zudem bliebe dann wieder zu klären, wer denn nun diesen Gott erschaffen hat.

Nach Ockhams Regel ist es logischer, weil einfacher, anzunehmen, daß das Multiversum eben schon immer existiert und immer existieren wird

meint Ispom
 

Dilaton

Registriertes Mitglied
Ich will nur darauf aufmerksam machen, das der Begriff Zeit im Kontext eines Multiversums, im Sinne Differentialgeometrischer Mannigfaltigkeiten, überhaupt keinen Sinn ergibt. Somit ist die Frage nach einer "Schöpfung" bedeutungslos.
Es gibt allerdings einen zweiten Zugang zu einem Multiversum, nähmlich den Funktional - Analytischen im Rahmen der Quantentheorie. Hier kann der Begriff Zeit und Kausalität noch sinnvoll konstruiert werden.
Die Sringtheorie selbst beschreibt ein Multiversum in zwei Instanzen, nähmlich der Differentialgeometrischen und der Funktional - Analytischen.
Es handelt sich also um ein Multimultiversum. :)
Ich hoffe, dass bei den Vertretern der Stringtheorie diese Assoziation vorliegt wenn sie vom Multiversum sprechen.
Max Tegmark geht sogar noch weiter. Er spricht von einer dritten Instanz auf der Ebene von Isomorphie zwischen mathematischer Struktur und Realität.
Wobei sich Realität auf eine selbstreflektives System als Teil einer mathematischen Struktur bezieht. (z.B. Mensch als Teil einer Stringstruktur).
 

ispom

Registriertes Mitglied
Max Tegmark geht sogar noch weiter. Er spricht von einer dritten Instanz auf der Ebene von Isomorphie zwischen mathematischer Struktur und Realität.
Wobei sich Realität auf eine selbstreflektives System als Teil einer mathematischen Struktur bezieht. (z.B. Mensch als Teil einer Stringstruktur).

Dilaton, du sprichst in rätseln....

ich will mal versuchen, deine Worte („den Funktional - Analytischen im Rahmen der Quantentheorie“)
zu interpretieren.

Die Quantentheoretische Vielewelten-Theorie halte ich auch für Unfug.
In irgendeiner dieser Welten häte ich jetzt einen Sechser im Lotto, jeder gespielte Tippschein hätte einen Hauptgewinn, in irgendeiner dieser Welten. Jede noch so kleine Handlung eines jeden Tieres und Menschen, jeder Flügelschlag eines Schmetteerlings, ein wenig anders geartet, könnte Welt nach chaostheoretischen Überlegungen anders werden lasen,
das universum („unser Universum“) mit seinen fast unendlichen vielen Freiheitsgraden hätte nach jeder fast unendlich kurzen Zeitspanne unendlich viele verschieden Weltverläufe erzeugt.
Es wäre also zur zeit eine (fast undendlich) exp (fast unendlich) große Mannigfaltigkeit von Welten vorhanden.

Na, wenn das kein blödsinn ist. Und wo sollen die denn alle sein? in einer höheren Raumdimension hätten sie ja Platz, und in irgendeinem Exemplar ist Dilaton ein überzeugter Stringtheorie-verfechter.....
überzeugt dich das nicht :)

fragt Ispom
 

ispom

Registriertes Mitglied
Ich will nur darauf aufmerksam machen, das der Begriff Zeit im Kontext eines Multiversums, im Sinne Differentialgeometrischer Mannigfaltigkeiten, überhaupt keinen Sinn ergibt.

Dilaton, vielleicht reden wir nur aneinander vorbei.
In unserem Universum ist die Zeit eine von den vier Dimensionen der raumzeit.
sieben andere dimensionen sind in Calabi-Yau-räumen kompaktifiziert.

In einem Nachbaruniversum kann das ganz anders sein. Vielleicht sind dort vier Raumdimensionen makroskopisch und es gibt zwei Zeitdimensionen.
Klingt fantastisch. ist es auch.
Aber so fantastisch waren ja auch die Erkenntnisse einsteins, gegen den „gesunden menschenverstand“.
Wenn jetzt unser gesunder menschenverstand sich gegen zwei Zeitdimensionen in einem benachbarten universum sträubt, ist das noch kein Grund, diese Möglichkeit zu leugnen.

alo, im Multiversum macht der Begriff „der Zeit an sich“ keinen Sinn, weil es viele Möglichkeiten für zeitdimensionen gibt.
Diese begriffserweiterung ist wieder vergleichbar mit der Veränderung vom Newtonschen Zeitbegriff zum relativistischen.

meint Ispom -
 

Alex

Registriertes Mitglied
archaeus schrieb:
Die Gesamtheit menschlicher Kenntnisse und Erkenntnisse ist im Vergleich zu der Fülle der Unbekannten im Universum wie ein Tropfen im Ozean
-vielleicht noch viel weniger :D

. Das größte Geheimnis bleibt wohl die Welt an sich
- das stimmt

Auch wenn manche tiefgläubige Leute in Ehrfurcht davon abraten - muss dieses Rätsel endlich gelöst werden.Denn davon hängt unsere Weltanschauung ab.
-muss, naja, ich kenne Leute denen das egal ist, ich glaube selbst dann, wenn wir dieses Rätsel gelöst hätten gäbs immer noch Zweifler, oder wie wären dann einfach schon zu Intelent

Viele Phänomene sind jedoch noch immer falsch ausgedeutet oder völlig ungeklärt. Viele Fragen bleiben offen, unbeantwortet. Also, wann, warum und wie ist alles entstanden? Oder ist es wohl erschaffen worden? Von wem dann?!
-wie du schon sagst, bleibt offen und unbeantwortet

Die Materie im Weltall erscheint unter merkwürdigen Aspekten: Sie kann weder erschaffen noch vernichtet werden.
-glaube auch das du wohl eher von Energie sprichst, also wir können sie im moment nicht vernichten noch erschaffen, aber vielleicht geht das irgendwann, wie bereits gesagt, unser Wissen ist klein.

Wo und wie kommt diese Materie mit ihren Merkwürdigkeiten daher? Wo, wann und wie wurden die Verhältnisse ihrer Komponenten zueinander bestimmt? Warum ist die Anzahl der Strukturen auf die der Existierenden beschränkt, obwohl es möglich gewesen wäre, viel mehr verschiedene Typen davon zu produzieren? Oder… ist die Materie etwa erschaffen worden? Und wenn überhaupt, von wem dann? Woraus? Wann und wo?
-sind irgendwie alles fragen die ich kleiner Mensch nicht beantworten kann, nicht jetzt und heute..vielleicht irgendwann

Es wird festgestellt, dass die Strukturen ständig erscheinen und verschwinden. Möglicherweise verläuft die Schöpfung und die Vernichtung ständig, seit der Erschaffung des Universums. Was oder wer bewirkt dies? Wie tut man das? Warum?
Die Antworten sind schwer zu finden, und noch schwieriger ist es, sie zu begründen.
-ich hab bisher noch keine Antwort gefunden, und eine Begründung, vielleicht will man uns ärgern :D

Wir kennen keine Hebamme, die am Geburt des Universums geholfen oder zumindest assistiert hat. Es gibt keinen Augenzeugen davon. Die Ergebnisse der Laborexperimenten sind unzureichend, umstritten, nicht ausschlaggebend. Aber die Wahrheit über den Ursprung des Universums ist von äußerster Bedeutung. Denn es geht buchstäblich ums Leben und Tod! Die Menschheit und ihre Welt sind davon abhängig…
-gut erkannt, wir sind davon abhängig und Leben und Tod hat auch damit zu tun. Aber ob das Wissen der Menschen über die Wahrheit von Bedeutung ist, wird sich vielleicht irgendwann zeigen.

Über den Ursprung der Materie und des Universums sind im Verlauf der Jahrtausende mehrere Hypothesen aufgestellt worden, die sich im Wesentlichen auf zwei Auffassungen konzentrieren: entweder ist die Materie und das Universum von einem Weltenschöpfer erschaffen worden, oder sie existieren seit Ewigkeiten. Analysiert man diese Theorien, stellt man fest, dass keine davon, aufgrund der Experimenten oder wenigstens der Logik, folgende Fragen beantworten kann:
-Sie kann sich doch auch selbst erschaffen haben, aus NICHTS!:eek:

Warum kann die Materie nicht vernichtet und die Bewegung nicht gestoppt werden? Warum strukturiert sich die Materie und die Strukturen zersetzen sich ständig? Die Materie entwickelt eine kinetische Kraft. Wie sind die Bewegung und die Kraft entstanden? Wie sind die Gravitation, die Elektrizität und die Wärme entstanden? Warum behauptet sich in einigen Strukturen eine größere elektrische Kraft als in anderen? Warum entstehen und zersetzen sich die Protonen, Elektronen, Neutronen, Molekülen und Körper überall im Universum gleich? Wie wird das Gleichgewicht zwischen den im Universum entstandenen Strukturen erhalten? Wie wurden die Umlaufbahnen der Planeten und der Sterne bestimmt? Warum fallen diese nicht auf den Zentralkörpern, den sie ständig umkreisen? Welche ist dann also die Wahrheit? Sind die Materie und das Universum erschaffen worden, oder existieren sie seit Ewigkeiten?
-redundant oder so würde meine französisch Lehrerin jetzt schreiben.

Kein noch so hohes Alter des Universums reicht, damit die Materie genügend Zeit gehabt hätte, die Kraft selbst zu erschaffen und sie in elektrische, magnetische und gravitische zu teilen, die Schemas zu erstellen, wonach sie die einfachsten Strukturen in komplexeren Strukturen und Körper anfertigen hatte können, die physikalischen Gesetze aufzustellen, denen alle Körper gehorchen. Die Materie war und ist niemals imstande, diese Voraussetzungen zu erfüllen, und viele andere im Universum, die genauso geheimnisvoll sind...
-Warum denn nicht, woher weisst du, das sie nicht imstande dazu war oder/und ist.

Demzufolge ist die Hypothese von der ewigen Existenz der Materie falsch.
-Du folgerst dies aus einer unzureichend begründeten Annahme, die falsch sein kann, also kann auch diese Annahme falsch sein.

Die Idee von der Erschaffung des Universums von einem Weltenschöpfer ist wohl uralt, doch war sie auch nie richtig begründet worden. Sie hat sich bloß auf Glaube beschränkt. Doch der Mensch des angebrochenen 21. Jahrhunderts begnügt sich nicht mehr damit. Er will, dass es ihm durch logischen Experimenten erklärt und demonstriert wird, wie, warum, wo, wenn und von wem die Materie und das Universum erschaffen worden sein sollten.
Die Wissenschaft beweist, dass alle Körper unserer Welt aus Bestandteile und diese aus grundlegenden Teilchen zusammengesetzt sind. Besteht nicht auch das Universum aus mehreren Universen? Das Gesetz der Ursache und des Effekts besagt, dass kein Phänomen außerhalb einer Ursache entsteht. Dann ist auch die Materie unseres Universums der Effekt der Ursache, die sich außerhalb unserer Welt, jenseits unserer Vorstellung befindet... Deswegen findet man keine Antwort und keine Beweise über seine Entstehung.
-so ungefähr ja, würde ich sagen. Man muss hier aber bedenken, dass all das, worauf du dich beziehst, Gesetze sind, von Menschen geschaffen, Theorien eigentlich mehr, die zwar ziemlich gut sind, aber dennoch Ausnahmen haben können oder auch teilweise falsch sein können.

Das uns bekannte Weltall dehnt sich samt seiner ganzen Materie aus... Aber dann muss dies auch einen Ursprung gehabt haben! Möglicherweise ist unser Kosmos aus einem anderen entsprungen, der ganz anders ist... Da könnte selbst die Materie aus anderen, unbekannten Arten von grundlegenden Teilchen zusammengesetzt sein. Warum nicht?! Da es sonst unmöglich ist, den Zeitpunkt, die Stelle und die Umstände des Ursprungs genau zu bestimmen, muss die Materie in einem anderen Universum erzeugt und von dort ausgeschleudert worden sein.
-Es muss nicht. Ich bin mir nichtmal sicher, ob man das Wort muss überhaupt benutzen darf, gibt es Fälle wo man wirklich etwas muss? eine unserer Theorien sagt doch auch, dass es wahrscheinlichkeiten gibt, was man macht.
Ich finde solche Gedankengänge lustig und etwas unheimlich wenn man sie weiterverfolgt.

Nachher synthetisierte sich die Materie, konzentrierte sich in kosmischen Körpern und dann in den Körper der Strukturen auf den Planeten, gemäß der in diesen Strukturen eingegebenen Daten. Es muss einen ursprünglichen Universum geben, das mit vernunftbegabten Wesen bevölkert ist, dessen psychischen und physischen Potential unsere kühnsten Vorstellung übertrifft.
Wohl oder übel, haben diese höheren Wesen einst unser Universum (und vielleicht auch andere Universen) erzeugt...
-s.o.

All diese hervorgehobenen Aspekte führen im wesentlichen zu dieser Hauptschlussfolgerung: Unser Universum ist aus einem anderen entsprungen!
-die muss aber nicht wahr sein

Nur dadurch kann man den Ursprung, die Entwicklung und die Bedeutung der Naturphänomene und -gesetze, ihre Selbsterschaffung erklären.
-ich könnte das auch durchandere aus der Nase gezogene Dinge erklären, man braucht nur ein bisschen fantasie.

Sämtliche Strukturen entwickeln sich zu vorbestimmten oder vorprogrammierten höheren Ebenen und Strukturen. Die Materie erschafft oder bekommt nicht selbst ihre Eigenschaft, sondern sie behauptet sich auf Grund der Eigenschaft, die ihr vom Anfang an bestimmt worden ist. Das Universum, aus dem unser Kosmos abstammt, könnte man Ursprungsuniversum oder Uruniversum nennen. Wir können es nicht beobachten, aus zumindest drei Gründen:
- Der Abstand zwischen den Universen ist äußerst groß, und unsere Beobachtungsgeräte sind noch zu schwach, um diese ungeheuere Distanz überwinden zu können.
- Das Uruniversum und unser Universum bestehen aus unterschiedlichen Substanzen.
- Die physikalischen Wirklichkeiten der Universen sind verschieden.


Ok es ist jetzt 11 Uhr und ich kriege morgen meine schlechte Franze Klausur wieder. Deshalb sollte man diesen Beitrag nicht unbeding ganz ernst nehmen.
Ich freue mich einfach des Lebens, ob es nun real irreal oder sonstwas ist, ist mir meistens wurscht ;).
also so ganz unernst ist der Beitrag nun doch nicht gemeint
 

ispom

Registriertes Mitglied
Alex schrieb:
Ok es ist jetzt 11 Uhr und ich kriege morgen meine schlechte Franze Klausur wieder. Deshalb sollte man diesen Beitrag nicht unbeding ganz ernst nehmen.
Ich freue mich einfach des Lebens, ob es nun real irreal oder sonstwas ist, ist mir meistens wurscht ;).
also so ganz unernst ist der Beitrag nun doch nicht gemeint
Alex, du bist offensichtlich nicht in der Lage, den Inhalt der Diskussion zu erfassen.
geh in ein Kinderforum,

meint Ispom
 

Dilaton

Registriertes Mitglied
"Die Quantentheoretische Vielewelten-Theorie halte ich auch für Unfug."

Hm, ich weiß nicht ob es Dir klar ist, aber die Stringtheorie sagt, dass Quantengravitation unitär ist und das bedeutet "Vielewelten".

"Na, wenn das kein blödsinn ist. Und wo sollen die denn alle sein? in einer höheren Raumdimension hätten sie ja Platz, .."

Diese Frage bringt mich auf die Palme. Ich habe doch eindeutig gesagt, dass das quantenmechanische Multiversum keinen differentialgeometrischen Hintergrund hat und du kommst wieder mit "höheren Raumdimensionen".
(keine Sorge du bist nicht der einzige)
Ihr kapiert es einfach nicht. Quantentheorie sagt uns, dass die Welt eine funktionalanalytische Gundstruktur (Hilbertraum) aufweisst. Diese Struktur ist noch fundamentaler als die differenzierbaren Mannigfaltigkeiten der Geometrodynamik (nichtquantisierte Stringtheorie). Deine "vielen Welten" sind in einem abstrakten Hilbertraum aufgspannt.
Das Problem von den Leuten, die das nicht verstehen ist, dass sie nicht begreifen, dass die Schrödinger Gleichung naturgemäß ein Multiversum beschreibt. Sie besitzen einfach nicht die nötig Weitsicht, um das zu erkennen. Da rede ich nicht von Laien, den nehme ich das nicht übel, sondern von Physikern die in ihrem Leben nicht über eine einführende Vorlesung über Quantenmechanik im 4. oder 5. Semester hinausgekommen sind und denken sie könnten unitäre Quantentheorie als "Blödsinn" abtun. In ihren Schädeln ist die Kopenhagener Doktrin derart eingebrannt, dass man da überhaupt keinen Zugang mehr findet.
Übrigens
Wer Stringtheorie verfechtet und gleichzeitig "Many Worlds" als Schwachsinn abtut, der sollte Beruf/Interessengebiet wechseln oder vielleicht mal intensiv nachdenken.

"In einem Nachbaruniversum.."

Aufgrund dessen, dass du den Begriff "Nachbar" benutzt weiss ich sofort welche Assoziation du hast, wenn du von Multiversum sprichts.
Und ich kann dir sagen, sie ist absolut Fehl am Platz und wird dich nie zu einem höheren Verständis führen. Stringtheorie ist hauptsächlich abstrakte Mathematik und alle "Bilder" die in populärwissenschaftlichen Bücher darüber konstruiert werden sind Müll und dienen nur dazu eine möglichst breite Masse zu verarschen um möglichst viel Geld zu verdienen.
Das merkt man in allen Foren über Physik. Da wird überall der Unsinn aus diesen Bücher zitiert und das schlimmste ist, die Leute denken sie hätten was verstanden.

Das alles klingt jetzt ziemlich verbittert und ich gebe zu ich bin bei diesem Thema verbittert. Weil Halbwissen Leute hervorbringt, die glauben 100 Jahre Fortschritt in Frage stellen zu können. (Sieh Relativitätstheorie - Kritiker).
Aber Ispom nicht persönlich nehmen, hast mich bloß auf dem falschen Fuß erwischt.;)
Ich weiss nicht wie gut dein Englisch ist aber ich empfehle dir mal ein Paper vom J. A. Wheeler und M.Tegmark zu lesen.

"100 Years of Quantum"
arXive:quant-ph/0101077

Du findest es auf dem Los Alamos Preprint Server.
http://lanl.arxiv.org
 
Zuletzt bearbeitet:

ispom

Registriertes Mitglied
Diese Frage bringt mich auf die Palme. Ich habe doch eindeutig gesagt, dass das quantenmechanische Multiversum keinen differentialgeometrischen Hintergrund hat und du kommst wieder mit "höheren Raumdimensionen".

komm wieder runter, Dilaton :)
ich will dich doch nicht ärgern. Ich kann mir nur nichts unter einem „differentialgeometrischen Hintergrund“ vorstellen, ich frage mich aber, wo die unendlich hoch unendlich vielen Quantenuniversen denn sein sollen, wenn sie nicht nur in der Phantasie ihrer Schöpfer existieren.

Das Problem von den Leuten, die das nicht verstehen ist, dass sie nicht begreifen, dass die Schrödinger Gleichung naturgemäß ein Multiversum beschreibt. Sie besitzen einfach nicht die nötig Weitsicht, um das zu erkennen. Da rede ich nicht von Laien, den nehme ich das nicht übel, sondern von Physikern die in ihrem Leben nicht über eine einführende Vorlesung über Quantenmechanik im 4. oder 5. Semester hinausgekommen sind und denken sie könnten unitäre Quantentheorie als "Blödsinn" abtun. In ihren Schädeln ist die Kopenhagener Doktrin derart eingebrannt, dass man da überhaupt keinen Zugang mehr findet.

In meinem Schädel zB ist keine „Kopenhagener doktrin“ (ich weiß gar nicht, was das ist) eingebrannt. Der ist offen für alles, was an möglichst populären Ideen und forschungsergebnissen in Astronomie und Kosmologie zur Verfügung steht (darum ja auch lese ich die „astronews.com“).
und darum habe ich mir zB jetzt bei Amazon bestellt:
Der Stoff, aus dem der Kosmos ist. Raum, Zeit und die Beschaffenheit der Wirklichkeit. - Brian Greene
EUR 14,90 - Stückzahl: 1 - Noch nicht erschienen.
und
Im Paralleluniversum - Michio Kaku
EUR 14,90 - Stückzahl: 1 - Gewöhnlich versandfertig bei Amazon in 24 Stunden.

beide Autoren sind renomierte Physikprofessoren und können sehr verständlich beschreiben, was mich interessiert und weshalb ich auch hier in diesem Forum diskutiere.
Und ich denke, um in der Wissenschaftshirarchie so weit aufzusteigen wie die beiden, (von denen ich auch schon andere Bücher habe), bedarf es einer gewissen „Weitsicht“.
und wenn die beiden mir durch ihre Schriften plausibel machen,
daß es ein „Nachbaruniversum“ gibt,
nur eben daß die boundary nicht aussieht wie mein Gartenzaun zum Nachbarn sondern die Nachbarschaftlichkeit zwei dimensionen höher angesiedelt ist,
bin ich dankbar für die Popularisierung der Physik auf einem Niveau, das sogar ich verstehe.

sorry, dilaton, mit deiner gutgemeinten Empfehlung

Du findest es auf dem Los Alamos Preprint Server.
http://lanl.arxiv.org/

kann ich nichts anfangen. Das liegt aber nicht am englisch, sondern daran, daß sich meine Mathematikkenntnisse so etwa um Abiturniveau bewegen (wobei ich bestrebt bin, der Vergeßlichkeit Einhalt zu gebieten)

Aber nimms bitte einem user nicht übel, der sich darauf eingestellt hat, hier in diesem Forum auf dem Niveau zu diskutieren, wie es die astronews.com Artikel vorgeben.

Gruß von Ispom
 
Zuletzt bearbeitet:

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
ispom schrieb:
wo die unendlich hoch unendlich vielen
Um Himmels Willen, wie ist das denn definiert ? Oder meinst Du einen populärwissenschaftlich formulierten Hilbertraum ?

@Dilaton: Warum braucht es einen Hilbertraum ? Würde denn nicht ein endlicher-dimensionaler Raum (von mir aus mit genügend grossem n) ausreichen ?

Gruss, Ralf
 

Dilaton

Registriertes Mitglied
"Der Stoff, aus dem der Kosmos ist. Raum, Zeit und die Beschaffenheit der Wirklichkeit. - Brian Greene
EUR 14,90 - Stückzahl: 1 - Noch nicht erschienen.
und
Im Paralleluniversum - Michio Kaku
EUR 14,90 - Stückzahl: 1 - Gewöhnlich versandfertig bei Amazon in 24 Stunden. "

Ne ne, ist klar gegen die beiden bin ich natürlich ne Null, es geht nur darum, das sie Physik nicht wirklich korrekt darstellen können, so das es jeder versteht. Da muss man Kompromisse zwischen Veranschaulichung und Exaktheit finden. Hab die beiden Bücher auch gelesen, ich weiss also von was ich rede.


"nur eben daß die boundary nicht aussieht wie mein Gartenzaun zum Nachbarn..."

Der ist gut. :)

kann ich nichts anfangen. Das liegt aber nicht am englisch, sondern daran, daß sich meine Mathematikkenntnisse so etwa um Abiturniveau bewegen

Nein, nein ich hab extra ein Dokument angegeben wo keinen Formeln stehen.
Sehr interessant. Da steht auch drin was ich mit "Kopenhagener Doktrin" meine.

"Dann erkläre uns das mal..."

Wenn ich eine Gleichung vor mir liegen habe, dann stehe ich vor der Aufgabe dieses mathematische Etwas in eine Begriffswelt zu transformieren die mir als Menschliches Wesen geläufig ist. Man nennt dies „Interpretation einer Theorie“.
Nehmen wir einmal an es gäbe, das mathematische Teilgebiet Differentialgeometrie nicht. Nun kommt irgendein außerirdisches Wesen und zeigt uns die Einsteinschen Gleichungen. Eine Schar von Wissenschaftlern steht nun vor der Aufgabe diese Gleichungen zu interpretieren. Unter den Wissenschaftler entfacht ein riesiger Streit. Mehrere Parteien bilden sich heraus, wo jede eine andere Interpretation vertritt.
Wir, die Begriffe wie: affiner Zusammenhang, Metrik, differenzierbare Mannigfaltigkeit kennen, wir lachen nur über die absurden Vorstellungen der Wissenschaftler.
Genauso ist es mit der Schrödinger Gleichung. Niemand weiß wirklich was sie bedeutet und jeder reimt sich seine eigene Interpretation zusammen.
Die Kopenhagener Interpretation (KI) ist eine, und wohl auch die am meisten verbreitete.
Die Kopenhagener Interpretation sagt dass die Schrödinger Gleichung nicht uneingeschränkt gilt und postuliert so genannte nichtunitäre Zustandsentwicklungen.
Die „Vielewelten“ Interpretation (VWI) mag recht gewöhnungsbedürftig sein doch sie ist die einzige Interpretation die mit der Schrödinger Gleichung konform ist. Alle anderen Interpretationen postulieren irgendwelche Zusatzannahmen die noch nie jemand beobachtet hat.
Das größte Problem ist, das es nur wenige gibt welche die VWI richtig verstehen, das merkt man an den Argumenten gegen die VWI. Um VWI wirklich verstehen zu können muss man sich intensiv mit dem Thema Dekohärenz auseinander setzen. Damit meine ich man sollte in der Tat mal gesehen haben wie beeindruckend sich die Dichtematrix eines Systems unter Berücksichtigung der Umgebung entwickelt. In dem Moment wo man numerische Simulationen von Modellrechnung zu Gesicht bekommt, erkennt man die eigentliche Absurdität von Kopenhagen.
Wer hat eigentlich mit Dekohärenz zu tun? Das sind vor allem Leute aus dem Bereich Quantencomputing. Dort findet man komischer Weise auch die meisten Befürworter der VWI.
Für Quantencomputer wäre die KI auf lange Sicht (Systeme mit >1000 Qubits) ein Todesurteil. Angesichts der zig Millionen Euro, die in die Quantencomputer Forschung fließen müssen sich die Leute wirklich ernsthaft damit auseinander setzen und ich denke die wissen eher von was sie reden als irgend ein pragmatischer „KI –Physiker“ dessen Arbeit auf dem Prinzip „shut up and calculate“ aufbaut.
Die härtesten Verfechter der VWI sind allerdings Quantenkosmologen und Stringtheoretiker.
Ispom da Du die Stringtheorie doch recht gut kennst verstehe ich nicht warum du die VWI für Schwachsinn hältst.

„@Dilaton: Warum braucht es einen Hilbertraum? Würde denn nicht ein endlichen-dimensionaler Raum (von mir aus mit genügend großem n) ausreichen?“

Der Hilbertraum der Physiker hat sogar im Allgemeinen überabzählbar unendlich viele Dimensionen. Man nennt die Vektoren da „Uneigentliche Hilbertraumvektoren“ Das kommt daher weil das Spektrum von einigen Operatoren (Ort und Impulsoperator) in der Regel kontinuierlich ist.
Aber um auf die „vielen Welten“ zurückzukommen. In den uneigentlichen Hilbertraum passen so viele Welten wie sich keiner vorstellen kann, da brauch man keine „geometrischen“ Extradimension.
 
Zuletzt bearbeitet:

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Dilaton schrieb:
Der Hilbertraum der Physiker hat sogar im Allgemeinen überabzählbar unendlich viele Dimensionen. Man nennt die Vektoren da „Uneigentliche Hilbertraumvektoren“ Das kommt daher weil das Spektrum von einigen Operatoren (Ort und Impulsoperator) in der Regel kontinuierlich ist.
Aber um auf die „vielen Welten“ zurückzukommen. In den uneigentlichen Hilbertraum passen so viele Welten wie sich keiner vorstellen kann, da brauch man keine „geometrischen“ Extradimension.
Ich habe mein Mathe-Diplom 1988 gemacht, ist schon eine zeitlang her, aber ich dachte immer, Hilberträume seien nur abzählbar unendlich dimensioniert. Wobei der Hilbertraum so ja sowieso gar nicht definiert ist.

Aber kann man das tatsächlich wohldefinieren - überabzählbar-dimensionierte Hilberträume ? - Ich dachte, für sowas gäbe es Banachräume :confused:

Gruss, Ralf
 

Dilaton

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"Aber kann man das tatsächlich wohldefinieren - überabzählbar-dimensionierte Hilberträume ? - Ich dachte, für sowas gäbe es Banachräume "

Da spricht der Mathematiker.:)
Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung.
Müsste ich nachschauen.
 

Miora

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Hallo Dilaton,

danke für Deinen Beitrag. Wenn es es richtig sehe, bedeutet die KI also, dass die Superposition sich erst bei der Messung auflöst, wohingegen bei der Dekohärenz die Superposition durch Wechselwirkung mit der Umwelt aufgelöst wird.

Was mich aber verwirrt, ist die von Dir eingebrachte Begriff der Vielewelten Interpretation. Ist dies einfach ein Synonym für Dekohärenz? Ich dachte immer, bei der Vielewelten Interpretation verzweigt sich quasi bei jeder Auflösung einer Superposition das Universum, so dass beide Zustände "den Weg in die Realität finden". Sehe ich das falsch?

Gruss,
Miora
 

ispom

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Ispom da Du die Stringtheorie doch recht gut kennst verstehe ich nicht warum du die VWI für Schwachsinn hältst.
naja, „recht gut“ ist übertrieben.
nach der VWI sollte es, wie ich meine naive Vorstellung schon erklärt habe,
(fast unendlich) hoch (fast unendlich)
viele Welten geben, die ja auch irgendwo sein müssen, wenn sie „den Weg in die Realität" gefunden haben.
jeder nur denkbare Zustand ist irgendwo verwirklicht.
Dafür fehlt mir das verständnis.

ich kann mir aber noch vorstellen, daß sehr, sehr viele verschiedene Universen in einer vierten Raumdimension floaten,
da mir eine solche vorstellung auch die Frage nach dem Anfang alles Daseins und vor allem die Frage nach dem „davor“ beantwortet.

In den uneigentlichen Hilbertraum passen so viele Welten wie sich keiner vorstellen kann, da brauch man keine „geometrischen“ Extradimension

das verstehe ich nicht,
kann man das auch so beschreiben, daß es ,
sagen wir:
ein Zahnarzt oder ein Arbeitschutzinspektor oder ein Polizeibeamter versteht?

fragt Ispom
 

ralfkannenberg

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ispom schrieb:
das verstehe ich nicht, kann man das auch so beschreiben, daß es , sagen wir: ein Zahnarzt oder ein Arbeitschutzinspektor oder ein Polizeibeamter versteht?
Na, weil er schon unendlich viele Dimensionen hat - da kommt es auf ein paar mehr oder weniger nicht drauf an ;)

Ein Hilbertraum ist ein Vektorraum über den reellen oder komplexen Zahlen, auf dem ein Skalarprodukt definiert ist. Das Skalarprodukt induziert eine Norm und eine Metrik und ein Hilbertraum ist vollständig bezüglich der durch das Skalarprodukt induzierten Metrik ist, d.h. jede Cauchy-Folge konvergiert.

Alles unklar ?

Also: Ein Vektorraum ist ein "Ding", in dem man addieren und subtrahieren kann. Zusätzlich kann man eine Vielfachenbildung (d.h. eine Multiplikation mit Zahlen) durchführen, wobei diese Zahlen einen Körper bilden müssen, d.h. grob formuliert, man muss mit den Zahlen die vier Grundrechenarten (Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren sowie Divisionen ungleich 0) durchführen können.

Was ist der Unterschied zwischen einem Ring und einem Vektorraum ?
Ein "Ring" ist also eine Struktur, wo man Zahlen mit Zahlen addieren/subrahieren kann und wo man Zahlen mit Zahlen multiplizieren kann.
Ein "Vektorraum" ist eine Struktur, wo man Vektoren mit Vektoren addieren/subrahieren kann und wo man Vektoren mit Zahlen multiplizieren kann.

Diese Zahlen bilden also die Menge, über die dieser Vektorraum aufgespannt ist. Im Falle des Hilbertraumes muss dieser Zahlen-Körper also die reellen Zahlen oder die komplexen Zahlen sein.

Was ist ein Skalarprodukt ? Das ist das Produkt zweier Vektoren, welche eine Zahl ergeben müssen. Als Vorstellung mag hier dienen, dass man bei diesem Produkt gerne die Länge eines Vektors bzw. den Abstand zwischen zwei Vektoren bestimmen möchte. Die Verallgemeinerung der Länge eines Vektors ist die Norm und die Verallgemeinerung des Abstandsbegriffes ist die Metrik. Beides wird also letztlich vom Skalarprodukt bestimmt. - Vorsicht: Norm und Metrik sind keine trivialen Begriffe und nicht nur in meinem Jahrgang war es genau das Fach, in dem die Leute in den Prüfungen reihenweise durchgefallen sind.

Fehlt noch die Vollständigkeit: Wenn man einen Abstandsbegriff definiert hat, dann kann man auch Folgen bestimmen, welche ggf. konvergieren können. Eine Cauchy-Folge ist also eine Folge, die konvergent ist. Es könnte aber sein, dass der Grenzwert ausserhalb der Menge liegt. Nehmen wer die Menge aller Brüche: pi kann man mit Brüchen beliebig nahe annähern:
{3, 3.1, 3.14, 3.141, 3.1415, 3.14159...}
{4, 3.2, 3.15, 3.142, 3.1416, 3.14160...}

Diese beiden Folgen bestehen aus rationalen Zahlen, man kann mit ihnen pi beliebig genau approximieren. Man kann aber zeigen, dass pi keine rationale Zahl ist, genau aus diesem Grunde ist ja die Quadratur des Kreises mit Zirkel und Lineal nicht möglich.

Cantor konnte 1875 zeigen, dass die Menge der konvergenten Cauchy-Folgen mit rationalen Folgegliedern eine grössere Mächtigkeit hat als die Menge der rationalen Zahlen: Während die Menge bzw. sogar der Körper der rationalen Zahlen also "abzählbar unendlich" ist, ist die Vervollständigung der rationalen Zahlen, nämlich die Menge bzw. sogar der Körper der reellen Zahlen "überabzählbar unendlich". Jedoch sind solche überabzählbaren Mengen sehr schwer handhabbar, d.h. man ist sehr bemüht, das ganze auf abzählbare Mengen zu beschränken. Und das klappt eben mit diesen Cauchy-Folgen, deren Folgenglieder rational sind sowie der Dreieck-Ungleichung ("die Summe der Längen zweier Seiten eines Dreiecks sind stets grösser als die Länge der dritten Seite"), so dass man mit diversen Zusatz-Hilfsmitteln diese riesigen überabzählbaren Mengen trotzdem kontrollieren kann.

Wozu ist das ganze zu brauchen ?
Letztlich ist so ein Hilbertraum eine Struktur, in der man mit Vektoren allerlei schöne Sachen machen kann, man hat alle benötigten algebraischen Strukturen und man kann auch Abstände messen und konvergente Folgen betrachten. Das alles ist überhaupt nicht selbstverständlich, doch ein Hilbertraum garantiert uns diese Eigenschaften. Somit bietet uns so ein Hilbertraum also das mathematische Rüstzeug, dass man solche Berechnungen überhaupt durchführen darf.


Bislang dachte ich aber, dass die Dimension eines solchen Hilbertraumes entweder endlich oder höchstens abzählbar-unendlich sei; dass ich das bisher dachte heisst aber nicht, dass dem wirklich so ist :eek:

Freundliche Grüsse, Ralf
 
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ispom

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ralfkannenberg schrieb:
Na, weil er schon unendlich viele Dimensionen hat - da kommt es auf ein paar mehr oder weniger nicht drauf an ;)

Ich will ja den Physikern im allgemeinen nicht zu nahe treten,
zumal ich da sehr gut mit einem zurecht komme, der Strahlenschutzgutachen anfertigt udgl.

diese uneigentlichen Hilberträume mit unendlich vielen dimensionen,
in die man dann die vielen uneigentlichen welten hineinfließen läßt, die in unserer Realität nicht angekommen sind,
ist das nicht eine recht spinnerte Idee?

dagegen scheint mir ja die Stringtheorie eine recht nüchterne und phantasielose Beschreibung der Welt zu sein:)

meint Ispom
 
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