Hubble: Neuer Entfernungsrekord für Supernova

astronews.com Redaktion

Registriertes Mitglied
Astronomen ist es mithilfe des Weltraumteleskops Hubble gelungen, eine Supernova vom Typ Ia in neuer Rekordentfernung zu beobachten. Die Explosion ereignete sich vor über zehn Milliarden Jahren und damit zu einer Zeit, in der im noch jungen Universum gerade mit hoher Rate neue Sterne entstanden sind. Typ-Ia-Supernovae gelten als bedeutende Entfernungsindikatoren in der Astronomie. (5. April 2013)

Weiterlesen...
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Hallo zusammen,

wenn ich mich zurückerinnere: noch vor gut 10 Jahren war es der Traum zahlreicher Astronomen, Ia-Supernovae in dieser Entfernung zu finden.


Super !!

Freundliche Grüsse, Ralf
 

Algol

Registriertes Mitglied
Hallo zusammen,

ja, das ist wahr: in den letzten zehn Jahren ist viel passiert, was die Beobachtungsmöglichkeiten gewaltig nach vorn getrieben hat. Und jeder, der was auf sich hält, will dabei vorn mitmischen!

Eine Frage zum Thema:
Bis zu welcher Massenobergrenze kann sich ein Stern noch zum Weißen Zwerg entwickeln und wie lange dauert das dann? Kann mir da wer weiterhelfen?

Viele Grüße
Algol
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Eine Frage zum Thema:
Bis zu welcher Massenobergrenze kann sich ein Stern noch zum Weißen Zwerg entwickeln und wie lange dauert das dann? Kann mir da wer weiterhelfen?
Hallo Algol,

theoretisch wirklich gut verstanden sind nur die leichten Sterne (< 0.3 Sonnenmassen) , aus denen dann die Helium-Weissen Zwerge entstehen. Bei massereicheren Sternen muss man dann Simulationen und Rechenpower einsetzen und hier ist es in den vergangenen Jahren gelungen, die Massenobergrenze von ungefähr 8 Sonnenmassen auf ungefähr 10.5 Sonnenmassen "hochzubringen"; letztlich ist das Problem, dass man recht schlecht abschätzen kann, wieviel Masse der Stern vor dem Kollaps rechtzeitig abblasen kann; ich vermute, dass es mit besseren Simulationen gelingen wird, noch höhere Massenobergrenzen zu gewinnen.

So spannend ich Deine Frage finde, sie gehört allerdings nicht zum Thema - das musste ich auch erst kürzlich "schmerzlich" erfahren (obgleich es mir irgendwie niemand übel genommen hat ...): Weisse Zwerge entstehen nicht durch Supernova. Wenn deren Brennvorat aufgebraucht ist, so kollabieren die halt. Supenovae treten erst bei massereicheren Vorläufersternen auf, die dann nicht mehr in einen Weissen Zwerg kollabieren.

Obgleich Deine Frage also genau genommen nicht zum Thema gehört, finde ich, dass Du eine weitere interessante Frage in diesem Kontext aufgeworfen hast, und es ist m.E. hier auch nicht der falsche Ort, diese zu erörtern.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Algol

Registriertes Mitglied
Hallo Ralf,

äh, ich stehe auf dem Schlauch, was du mit "sie (die Frage) gehört allerdings nicht zum Thema" meinst. Entschuldige bitte.

Ansonsten viele Dank für deine Erläuterung. Die Simulationen mit 10.5 Sonnenmassen basieren auf einem hohen Metallgehalt der Sternatmosphäre, nicht wahr? Soweit ich gelesen habe, sind zu diesem Modell bisher keine passenden Sterne gefunden worden.

Weiße Zwerge entstehen nicht durch Supernova, aber Weiße Zwerge sind Vorläufer einer SN1a, oder? Aus diesem Bezug stammt zumindest meine Frage. Ich habe beim Vorläufer an "unsere" eine Sonnenmasse gedacht und die schafft es in 3,8Mrd Jahren (13,8Mrd-10Mrd) nicht bis zum Weißen Zwerg. Durch mac's Link zur Wiki (vielen Dank) habe ich drei Sonnenmassen als Obergrenze angenommen und das ergibt eine Zeit von nicht mal 500Mio Jahren von Fusionsstart bis zum Weißen Zwerg. Diese Weisheit habe ich von diesem Applet: http://www.astro.uni-bonn.de/~javahrd/v071/index.html.

Eine so extrem kurze Zeit hatte ich nicht erwartet.
Viele Grüße
Algol
 

mac

Registriertes Mitglied
Hallo Algol,

äh, ich stehe auf dem Schlauch, was du mit "sie (die Frage) gehört allerdings nicht zum Thema" meinst.
ich im Moment ehrlich gesagt auch?


Vor einigen Jahren hatte mir UMa einen Link zu solchen Modellrechnungen gepostet. Wenn Du an sowas interessiert bist: http://albione.oa-teramo.inaf.it/

Herzliche Grüße

MAC

PS: Was ich allerdings im Zusammenhang mit dem direkten Thema des Eingangsposts sehr spannend finde, ist diese moderate Bestätigung, daß SN1a nicht gerade selten durch Fusion zweier weißer Zwerge erfolgen sollen. Das kann unmöglich ohne Einfluß auf ihre Standardkerzenrolle sein. Und wenn das so ist, dann bin ich neugierig auf den Einfluß den das auf die Messungen zur Expansionsgeschwindigkeit des Universums hat.
 
Zuletzt bearbeitet:

Lexer

Registriertes Mitglied
Hallo Algol,ich im Moment ehrlich gesagt auch?

Ich vermute, daß Ralf nur zum Ausdruck bringen wollte, daß der Schwerpunkt dieses Themas auf den SN-TypIa ansich liegen sollte, nicht darauf wie die Vorläufersterne "zustandekommen".
Allerdings sind Masseobergrenzen der Vorläufersterne auch meiner Meinung nach hier durchaus passend.
Wie Algol schon andeutete: Je höher man die Masseobergrenze ziehen kann, desto mehr Weisse Zwerge sind wahrscheinlich, was wiederum die Häufigkeit möglicher SNIa erhöht (da die WZ als "Bausteine" dienen) ...

PS: Was ich allerdings im Zusammenhang mit dem direkten Thema des Eingangsposts sehr spannend finde, ist diese moderate Bestätigung, daß SN1a nicht gerade selten durch Fusion zweier weißer Zwerge erfolgen sollen.
Hier ist die Betonung für (mein) Verständnis entscheidend :)
Liegt sie auf "nicht gerade selten" oder auf "durch Fusion zweier weißer Zwerge".
Wenn ich die Newsmeldung richtig verstehe, soll die anfangs hohe und mit zunehmendem Universumsalter (Zeitpfeil vom Urknall aus gesehen,nicht reverse) abfallende SNIa-Häufigkeit gerade als Bestätigung des Modells dienen, daß postuliert, daß SN-TypIa ausschliesslich durch Fusion 2 weisser Zwerge entstehen.
Oder anders formuliert: SN-TypIa entstehen nicht nur "nicht gerade selten" sondern immer durch 2 weiße Zwerge ;-) (also wäre bei echter Konkurrenz der Modelle (ohne Schnittmenge) das Akkretionsmodell damit "raus") Und dies mit abnehmender Häufigkeit ab ca. 7.5Mia J in Richtung der heutigen Zeit.
So verstehe zumindest ich die Interpretation des Newsartikelautors (immer in der Hoffnung, daß die Übersetzung keinen Informationsverlust/Interpretationsunschärfe mit sich brachte :).
 

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Hallo Ralf,

äh, ich stehe auf dem Schlauch, was du mit "sie (die Frage) gehört allerdings nicht zum Thema" meinst. Entschuldige bitte.
Hallo Algol,

in diesem Thread geht es um Supernovae; Weisse Zwerge entstehen jedoch nicht per Supernova. Das wollte ich ansprechen. Diesem Irrtum bin ich übrigens auch bis vor kurzem erlegen.

Nur: Supernovae entstehen bei genügend massereichen Vorläfuersternen, und deren Untergrenze kann man nur angeben, wenn man die Obergrenze der Massen der Vorläufersterne kennt, aus denen noch Weisse Zwerge entstehen. So betrachtet gehört Deine Frage streng genommen nicht zu diesem Thema, ist aber zur Beantwortung der Fragestellungen im Zusammenhang mit diesem Thema wesentlich und sollte m.E. auch unbedingt in diesem Thema angesprochen und erörtert werden. Deine Frage ist also "in-topic". :)


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Algol

Registriertes Mitglied
Hallo Ralf,

wußt ich doch, dass wir irgendwie aneinander vorbeireden. Bin übrigens nicht davon ausgegangen, dass ein Weißer Zwerg bei einer SN entsteht, sondern dass er Vorläufer einer SN ist. Ist an der Stelle aber nicht von Bedeutung.

Meine Frage nach der Massenobergrenze - und nach der kürzest möglichen Entwicklungsdauer - für einen Stern, aus dem sich noch ein weißer Zwerg entwickeln kann, kam von meiner Unsicherheit, ob denn die Zeit dafür überhaupt ausgereicht haben kann. Das Universum war ja gerade mal 3,5 Mrd Jahre alt. Massereiche Sterne durchlaufen ihr Leben rasend schnell bis zur SN, das war mir klar. Aber die leichteren Vorläufer auch zur SN Typ Ia? Doch dank eurer Hinweise konnte ich nachvollziehen, dass es zusammen passt.

Viele Grüße
Algol

PS: MAC, die von dir verlinkte Seite zur Sternentwickung sprengt fachlich zunächst meinen Rahmen, da muss ich erst mal einen passenden Volkshochschul-Kurs besuchen :)
 
Zuletzt bearbeitet:

ralfkannenberg

Registriertes Mitglied
Bin übrigens nicht davon ausgegangen, dass ein Weißer Zwerg bei einer SN entsteht, sondern dass er Vorläufer einer SN ist.
Hallo Algol,

ich sage jetzt nicht dass das falsch sei, aber könntest Du mir trotzdem erklären, wie Du das meinst ?

Falls Du sagen möchtest, dass ein oder auch zwei Weisse Zwerge Vorläufer einer SN vom Typ Ia ist/sind, bin ich einverstanden.

Indes bin ich nur eingeschränkt einverstanden, wenn Du der Meinung bist, dass ein Weisser Zwerg Vorläufer einer allgemeinen SN sei, denn dann müsste beispielsweise vor der Bildung eines Neutronensternes noch zuerst während einiger Zeit noch ein Weisser Zwerg vorhanden sein, während meinem Verständnis gemäss der Vorläuferstern so viel Rest-Masse hat, dass das Pauli'sche Ausschliessungsprinzip für Elektronen den Gravitatiopnskollaps nicht stoppen kann und somit ein Weisser Zwerg lediglich "mathematisch" während eines Zeitpunktes existiert, in dem der Elektronendruck zusammenbricht. Natürlich könnte man argumentieren, dass sich im Kern eines solch' massereichen Sternes schon entartete Materie befindet und diese als "Weissen Zwerg" bezeichnen, wie auch immer - das genau ist der Grund, warum ich hier zurückfrage.


Freundliche Grüsse, Ralf
 

Algol

Registriertes Mitglied
Hallo Ralf,

ich bin genau Deiner Meinung Zitat: "dass ein oder auch zwei Weisse Zwerge Vorläufer einer SN vom Typ Ia ist/sind,". Ich hätte im von Dir zitierten Satz wohl den SN-Typ präzise bezeichnen sollen.

Danke für Dein genaues Lesen und die Rückantwort.

Viele Grüße
Algol
 
Oben