Perfektes Universum?

N

Neon

Gast
Hallo zusammen.
Ich wüßte gern:

"Wie perfekt ist das Universum und wo sind seine Fehler"?:confused:

Das ist wie immer reine Neugierde. Ich freue mich über leicht verwertbare, also gut verständliche und nachvollziehbare Antworten.
Vielen Herzlichen Dank schon im Vorraus dafür.

:)

Neon
 

Bernhard

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"Wie perfekt ist das Universum und wo sind seine Fehler"?:confused:
Hallo Neon,

das hängt davon ab, was Du unter Perfektion verstehst. Für mich als Physiker erübrigt sich beispielsweise diese Frage, weil es mir eher um das Verständnis der Vorgänge in der Natur geht.
Gruß
 

Chrischan

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Hallo Neon,
"Wie perfekt ist das Universum und wo sind seine Fehler"?:confused:
Fehler sorgen eigentlich dafür, daß ein System nicht einwandfrei funktioniert.
Das Universum "funktioniert" seit ein paar Milliarden Jahren problemlos. Da bleibt also nicht viel Platz für "Fehler".

Gruß,
Christian
 

Infinity

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Für mich stellt sich dabei auch noch die Frage, wann denn etwas perfekt sein kann. Meiner Meinung kann eine Sache erst gut, schlecht, schön, hässlich, perfekt, fehlerhaft und so weiter sein, wenn wir das zu bewertende Objekt mit etwas anderem vergleichen. Wir schätzen etwas Leckeres, weil wir auch das Widerwärtige kennen und umgekehrt. Wir betrachten einen Aufsatz als fehlerhaft, weil wir wissen, wie er perfekt (oder besser: vollkommen richtig) wäre und umgekehrt. Nur in Bezug auf das Universum haben wir kein Vergleichsobjekt, da es nur dieses eine Universum gibt. Wir kennen kein Universum, von dem wir sagen können "Also, dieses Universum ist hier und dort fehlerhaft!", auch keines, von dem wir sagen können "Jenes ist auf alle Fälle perfekt!", da der Bezug fehlt.

So viel zu meinen Gedanken, die wohl auch nicht gerade perfekt sein mögen. Vielleicht drifte ich damit auch zu sehr in eine private Philosophie ab.
 

zoot

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Guten Abend Zusammen,

Wenn das Universum zum Anfang "perfekt" gewesen, gäbe uns wahrscheinlich nicht.
Wäre es zu 100% homogen gewesen, ohne diese winzigen Abweichungen, die es hatte, würden wir heute hier nicht schreiben können.
Also verdanken wir unsere Existenz, den kleinen Schwankungen(Fehlern), also ist unser Universum nicht perfekt.

lg zoot
 
N

Neon

Gast
Danke Zoot,
mir kommt da der Gedanke, das wenn das Universum eben nicht perfekt ist, Perfektion (ohne Gleichen) aber einzigartig und unvergleichlich und damit zwangsläufig ohne Fehler ist, dann wäre das doch ein Beweis für die Existenz noch weiterer Universen, die natürlich auch nicht perfekt sein können. Die Summe aller unvollkommenen Universen, könnte dann zur besagten Perfektion führen, wenn man mir folgen kann.

:confused:
 

zoot

Registriertes Mitglied
Hallo Neon,

naja folgen kann ich dir da nicht wirklich, du kannst nicht von das Eine auf das Andere schliessen. Das es andere Univeren geben soll, ist nur eine Theorie, aber ich bezweifel, dass wir dies jemals beweisen oder wiederlegen werden können. Also kannst du so lange darüber philosophieren, wie du möchtest, du wirst aber keine befriedigende Antwort bekommen.

Zwar waren Quantenefekte anfangs für diese Schwankungen verantwortlich, aber ich würde aus meiner Sicht sagen, dass das Universum perfekt abgestimmt ist, damit meine ich natürlich gewisse Konstanten, die perfekt (für uns) aufeinander abgestimmt sind, wäre nur ein Wert anders, würden wir unser Universum nicht wiedererkennen.

Liebe Grüße zoot
 

Astrophysiker1958

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Guten Abend Zusammen,

Wenn das Universum zum Anfang "perfekt" gewesen, gäbe uns wahrscheinlich nicht.
Wäre es zu 100% homogen gewesen, ohne diese winzigen Abweichungen, die es hatte, würden wir heute hier nicht schreiben können.
Also verdanken wir unsere Existenz, den kleinen Schwankungen(Fehlern), also ist unser Universum nicht perfekt.

lg zoot

Moin zusammen.

Da es uns gibt und wir hier schreiben können, ist unser Universium perfekt.

Gruß

Burkhard
 

Laserdan

Registriertes Mitglied
Die klassische (im Sinne von "Antike") Defintion von Perfektion ist dreigeteilt:

- Etwas, dass seinen Zweck erfüllt hat: "Zweck" ist im Universum zumindest für uns, für die vorhersehbare Zeit, nicht ersichtlich. "Nicht definiert".

- Etwas dass nicht mehr verbessert werden kann: da es keinen offensichtlichen Zweck im Universum gibt, ist anzunehmen dass dieser Punkt mit "nicht definiert" beantwortet werden muss.

- Etwas vervollständigtes: wir kennen (noch) nicht alles, was es im Universum gibt, aber wie es scheint ist alles eine Kombination gewisser elementarer Dinge; diese grundlegendsten Dinge sind anzunehmenderweise da, d.h. es entstehen keine neuen grundlegenden Partikel*. In diesem Sinne ist das Universum perfekt.

Dazu nehme ich noch den ursprünglichen Sinn des Wortes "Perfekt", Latein für "beendet, abgeschlossen" (auch sichtbar in der Grammatik - Perfekt -> abgeschlossen, Plus Quam Perfekt -> "mehr als abgeschlossen"). Da wir offensichtlich hier sind, ist das Universum nicht beendet, und damit in diesem Sinne nicht Perfekt.

Das Endergebnis ist also 2:2 (und zweimal nicht definiert) und damit ist die Frage auch philosophisch aus meiner Sicht nicht wirklich behandelbar.

* Hier gehe ich davon aus, dass alles, was wirklich grundlegend ist, im Urknall entstand. D.h. wenn sogar Quarks aus noch kleineren Partikeln bestehen, sind diese grundlegend. Um einen Regress bis zur Planck-Länge zu vermeiden habe ich die Terminologie vereinfacht.

Wenn du eine andere Definition von Perfektion hast, solltest du sie darlegen, ansonsten kann jeder sich eine aussuchen. Eine Addition von imperfekten Einzelteilen führt auch nicht zwingend zu einem perfekten Endergebnis, damit ist deine Idee, die in einem Post durchscheint, in der Form ein Non Sequitur.

Ob das Universum perfekt ist, weil es uns enthält - eine Aussage auf dünnem Eis, die von Prämissen ausgeht, die sich nicht darlegen. Die Haltung, dass das Universum fein abgestimmt ist für uns halte ich ebenfalls für sehr schwierig, da wir

- einfach nur das Ergebnis sein könnten, nicht der Grund. So wie ein Loch im Boden nicht extra geformt wurde für diese Pfütze, sondern die Pfützenform das Ergebnis der Einzelheiten des Loches ist. Das ist eine Beobachtung die wir machen können; dass das Universum Leben ermöglicht, nicht dass es dieses erzwingt.

- kaum ausdrücken können, wie winzig der Bereich des Universums ist, in dem konstantes Leben und eine langfristige Evolution überhaupt möglich scheint; der Hauptteil des Universum ist ein Vakuum und der Rest hauptsächlich damit beschäftigt ist, riesige Mengen Energie für gewaltige Zerstörung von (aus menschlicher Sicht wahrgenommener) Ordnung, die Leben ermöglichen könnte, durch die Gegend zu werfen.

Daher halte ich es hier wie Bernhard - Physik, nicht Philosophie.
 
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Infinity

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Da ist mir gerade eine Frage eingefallen, die ich dann mal hier stellen möchte:

Wie sieht es denn zum Beispiel mit dem Teilen mit null aus? Das Ergebnis ist nicht definiert und die Mathematik ist ja auch Teil unseres Verständnisses für das Universum. Ist diese Tatsache, nicht durch null teilen zu können, ein Defizit oder vervollständigt sie das Universum gerade durch ihre Logik?
 

Infinity

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Hallo Bernhard,

danke für den Link. Ich führte schon einmal eine Diskussion mit Ralf Kannenberg darüber, was in dem Wiki-Artikel Epsilon und Delta heißt. Und erst jetzt habe ich begriffen, warum es nicht zu jedem Delta > 0 ein Epsilon > 0, sondern zu jedem Epsilon > 0 ein Delta > 0 geben muss, damit ein Grenzwert in der Umgebung existiert.

Dazu kurz noch etwas (was allerdings nicht wirklich zum Thema passt): heißt es dann, dass Epsilon kein Funktionswert von Delta ist?
 

Bernhard

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heißt es dann, dass Epsilon kein Funktionswert von Delta ist?
Hallo Infinity,

in gewisser Weise ja, denn ein einseitiger Grenzwert existiert z.B. dann nicht, wenn der Definitionsbereich der Funktion Lücken enthält. Diese Lücken übertragen sich dabei auf die Funktion zwischen Epsilon und Delta. Darauf kommt es aber eigentlich nicht wirklich an. Viel wichtiger ist es anhand konkreter Funktionen Grenzwerte bestimmen zu können.
Gruß
 

Antigraviton

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die feinabstimmung der naturkräfte untereinander liegt bei 10 hoch 59 . wäre sie minimal anders, gäbe es uns heute nicht
 
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